Schwangerschaft ist keine Krankheit
Informationen der Pharmaindustrie übernehmen und propagieren.
Ãrzte dieser Art lassen sich zu Sprachrohren der Pharmaunternehmen instrumentalisieren, vergeben brav Arzneimittelmuster an Schwangere und erzählen den Mythos vom Vitaminmangel weiter. Hierzu zählen auch alle Mediziner, sogenannte »Miet-Mäuler«, die sich für Vortragsveranstaltungen und Symposien zur Verfügung stellen, um gegen bare Münze aus ärztlichem Munde zu verkünden, was ausschlieÃlich im Interesse von Marktwettbewerb und hohen Umsatzzahlen steht. Solche Ãrzte degradieren sich zu bloÃen Multiplikatoren von Pharmainteressen und verraten ihren einstmaligen ärztlichen Berufseid.
Vitamine in der Schwangerschaft â was müssen Sie wissen?
In dem sehr anschaulichen Buch BabyCare. Gesund & schwanger , das vom Berufsverband der Frauenärzte in Deutschland empfohlen wird und das leider vollgestopft mit Annoncen für die »Zielgruppe Schwangere« ist, steht zum Thema Vitamine ausdrücklich: »Viele Vitamine, beispielsweise A, D, E und K, werden im Körper gespeichert. In diesem Fall bedarf es â bei vernünftigen Ernährungsgewohnheiten â in der Regel keiner zusätzlichen medikamentösen Vitaminzufuhr.« (Friese et al. 2007). Es folgt ein kurzer kritischer Gang durch das Alphabet der Vitamine A bis E in der Schwangerschaft.
Vitamin A â Gefahr der Ãberdosierung
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt den Zusatz von Vitamin A in der Schwangerschaft und Stillzeit in Regionen, in denen die Nachtblindheit verbreitet auftritt, was für unsere mitteleuropäische Region nicht gerade zutrifft. In BabyCare heiÃt es dazu: »Während bei den meisten Vitaminen und Mineralstoffen eine Ãberdosierung unschädlich ist (â¦), kann eine Ãberdosierung von Vitamin A zu Schädigungen der Kindesentwicklung führen.« (Friese et al. 2007) Es wird empfohlen, sich bei allen Multivitaminpräparaten die Zusammensetzung durchzulesen und darauf zu achten, dass die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in der Schwangerschaft angegebene empfohlene Tagesdosis von 1,1 Milligramm auf keinen Fall überschritten wird.
Sogar vor übermäÃiger natürlicher Zufuhr des Vitamins durch Produkte, die Leber enthalten, wird gewarnt: »Schränken Sie in der Schwangerschaft wegen der Gefahr einer Ãberdosierung mit Vitamin A den Konsum von Leberprodukten (auch Leberwurst) ein.« (Friese et al. 2007)
Fazit: Vitamin A hat in einem Multivitaminpräparat für Schwangere nichts zu suchen!
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B-Vitamine â ausreichend in der Nahrung vorhanden
Ãber die wasserlöslichen B-Vitamine herrscht ausnahmsweise Einigkeit in allen Lehrbüchern und Ratgebern: Sie sind wichtig für Ihren Körper, wenn Sie schwanger sind. Sie werden aus dem Körper ausgeschieden und können in ausreichendem MaÃe über die Nahrung neu zugeführt werden. B-Vitamine sind enthalten in
⢠Schweinefleisch, Erbsen, Haferflocken (Vitamin B 1 ),
⢠Rindfleisch, Huhn, Hering, Käse, Brot, Milch (Vitamin B 2 ) und
⢠Fisch, Bohnen, Spinat, Mais sowie Getreideprodukten (Vitamin B 6 ).
⢠Vitamin B 12 wird über Nahrungsmittel tierischen Ursprungs aufgenommen (Fisch, Schweine- und Rindfleisch, Eier, Milchprodukte).
Speziell zur Gabe von Vitamin B 6 als Nahrungsergänzungsmittel gibt es eine Studie, die keinen nützlichen Einfluss des Vitamins auf den Schwangerschaftsverlauf zeigt â mit Ausnahme eines verminderten Auftretens von Karies (Thaver et al. 2006).
Fazit: Eine Zufuhr von B-Vitaminen durch Nahrungsergänzungsmittel ist überflüssig, auÃer wenn Sie Vegetarierin sind.
Vitamin C â nichts Genaues ist bekannt
Eine Ãbersichtsanalyse zur Vitamin-C-Gabe in der Schwangerschaft, die fünf Studien an 766 Frauen auswertet, kommt zu dem Ergebnis, dass die Datenlage noch zu unsicher sei, um hier eindeutig Stellung zu negativen oder positiven Effekten nehmen zu können (Rumbold und Crawther 2005).
Fazit: Solange die Wirkungen nicht geklärt sind, sollten Sie auf zusätzliche medikamentöse Vitamin-C-Gaben verzichten.
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Vitamin-D-Mangel â eine neue Mode aus den USA
Seit Kurzem wird ein neuer angeblicher Mangelzustand beschworen: Dieses Mal handelt es sich um das sogenannte »Sonnenhormon« Vitamin D. Es wird derzeit besonders diskutiert, da in den
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