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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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vonstattengeht. Ein gutes Fortschreiten der Wehen setzt drei wichtige Dinge voraus: starke uterine Kontraktionen, welche die Zervix effektiv erweitern; ein Baby, das sich in einer guten Ausgangslage befindet, um das Becken leicht passieren zu können; und ein Becken, das geräumig genug ist, damit das Baby durchpasst. Doch in manchen Fällen schreiten die Wehen nicht so recht voran, weil der Muttermund Zeit braucht, um sich zu erweitern, das Baby länger braucht, um sich in das Becken zu senken, oder das Pressen zu nichts führt.
    Manchmal verlangsamen sich die Wehen nach einer Periduralanästhesie. Aber bedenken Sie, dass die Aussichten für den Wehenverlauf für Frauen mit einer Periduralanästhesie anders sind (das erste und zweite Stadium dauert möglicherweise länger, aber das ist kein Grund zur Besorgnis).
    Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, um verzögerte Wehen wieder in Gang zu bringen:
Sollte sich der Muttermund nicht so schnell wie erwartet erweitern oder öffnen, wird Ihre Hebamme versuchen, die Wehen durch Bewegung und physikalische Maßnahmen wie ein Klistier oder ein wehenförderndes Bad in Gang zu bringen. Sie könnte sogar vorschlagen, dass Sie oder Ihr Partner Ihre Brustwarzen stimulieren, um die Wehentätigkeit voranzutreiben. Erst wenn natürliche Maßnahmen nicht mehr helfen, kann es möglich sein, dass die Geburt mittels Oxytocininfusion oder der Eröffnung der Fruchtblase in Gang gesetzt werden muss.
Wenn die Aktivphase länger als zwei Stunden bei Erstgebärenden (ohne PDA) oder über drei Stunden (mit PDA) dauert, wird Ihr Arzt die Lage des Kindes neu bewerten, nachfragen, wie Sie sich fühlen, und vielleicht versuchen, Ihr Baby mithilfe einer Saugglocke oder Zange (eher unwahrscheinlich) auf die Welt zu holen, oder einen Kaiserschnitt veranlassen.
    Um die Wehen in Gang zu halten, sollten Sie immer darauf achten, regelmäßig die Blase zu entleeren, da eine volle Blase den Beckeneintritt des Kindes erschweren kann. (Bei einer PDA wird die Blase höchstwahrscheinlich mithilfe eines Katheters geleert.) Bei einem vollen Darm verhält es sich ebenso, deshalb versuchen Sie, Ihren Darm zu entleeren, falls Sie in den letzten 24 Stunden keinen Stuhlgang hatten. Hier könnte dann auch ein kleiner Einlauf oder ein Klistier hilfreich sein. Sie können auch versuchen, die trägen Kontraktionen zu aktivieren, indem Sie sich die Schwerkraft zunutze machen: Sitzen Sie aufrecht, gehen Sie in die Hocke, stellen Sie sich hin, oder laufen Sie herum. Dasselbe gilt für die Austreibungsphase. Eine halb aufrechte oder halb hockende Stellung kann die Geburt zuweilen wirksam beschleunigen.
Falls Sie ohne Schmerzmittel auskommen wollen, versuchen Sie sich zwischen den Kontraktionen zu entspannen. Das wird immer schwerer fallen, sobald die Wehen an Stärke, Häufigkeit und Dauer zunehmen. Es ist aber umso wichtiger, da auch Ihre Kräfte zunehmend in Anspruch genommen werden. Machen Sie deshalb die Entspannungsübungen, die Sie im Schwangerschaftskurs gelernt haben, oder versuchen Sie es mit der Übung auf Kapitel 6.
Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Nehmen Sie häufig Wasser oder ungesüßten Tee zu sich, um Flüssigkeiten zu ersetzen und den Mund feucht zu halten. Wenn Sie Hunger haben und Ihr Arzt einverstanden ist, essen Sie einen leichten Snack. Falls Ihr Arzt Essen und Trinken nicht gestattet, kann auch das Lutschen von Eisstückchen Erfrischung bringen.
Bleiben Sie möglichst in Bewegung (bei einer PDA werden Sie allerdings in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein). Laufen Sie ein wenig herum, oder ändern Sie wenigstens hin und wieder Ihre Position (siehe die empfohlenen Wehenpositionen).
    Hyperventilieren Sie nicht
    T rotz aller Atemübungen während der Wehen beginnen manche Frauen zu hyperventilieren, was zum Absinken des Kohlendioxidspiegels im Blut führt. Sollten bei Ihnen Symptome wie Schwindel oder Benommenheit, Sehstörungen oder Kribbeln und ein taubes Gefühl in Fingern und Zehen auftreten, sagen Sie Ihrem Partner, einer Krankenschwester, Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme Bescheid. Sie werden Ihnen eine Tüte geben, in die Sie atmen können (oder vorschlagen, in Ihre Hände zu atmen). Nach mehrmaligem Ein-und Ausatmen wird es Ihnen im Nu besser gehen.
    Was Ihr Partner tun kann. Falls eine Hebamme zugegen ist, können Sie ihr zur Hand gehen. Besprechen Sie frühzeitig, wer was für Ihre Partnerin tun soll.
Händigen Sie jeder Krankenschwester oder anderen bei der Geburt

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