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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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Liebkosungen und den ersten Hautkontakt. Falls Sie dafür einen Grund brauchen: Studien zufolge sind Kinder, die kurz nach der Geburt den ersten Hautkontakt zur Mutter haben, Stunden später ruhiger und schlafen länger.
    Was geschieht als Nächstes mit Ihrem Baby? Die Geburtshelfer bewerten eine Minute und fünf Minuten nach der Geburt per Apgar-Index den Zustand des Kindes (siehe Kasten); es wird schnell trocken abgerieben, um die Spontanatmung anzuregen, anschließend sollte das Kind wieder ruhig auf Ihrem Bauch zu liegen kommen.
    In den nächsten zwei Stunden nach der Geburt werden Sie im Kreißsaalbereich von der Hebamme weiterbetreut.
    Folgendes wird in den nächsten Stunden geschehen:
    Eigentlich ist die Durchführung der U1 (erste Untersuchung des Kindes nach der Geburt) beim gesunden, unproblematischen Neugeborenen auch auf dem Bauch der Mutter möglich, viele Geburtshelfer wollen das Baby aber auf dem Wickeltisch sehen, um sicher keine Auffälligkeiten zu übersehen. Sie können jetzt bereits mit dem Stillen beginnen (aber keine Sorge, wenn es bei Ihnen und/oder dem Baby nicht gleich funktioniert; siehe Kapitel 17 »Alles über das Stillen«). Ihr Baby wird mit suchenden Bewegungen und Saugen signalisieren, dass es Zeit für das erste Anlegen ist.
    Später wird am Handgelenk des Neugeborenen ein Namensbändchen befestigt; das Kind wird gewogen und eingewickelt, um einen Wärmeverlust zu vermeiden. Inzwischen wird in den Kliniken nicht mehr standardisiert gebadet. Dies wird von Fall zu Fall entschieden. Oft ist es gut, Mutter und Kind nicht zu stören und die Käseschmiere einziehen zu lassen. Oder es ist einfach nicht nötig, weil Ihr Baby rosig, warm und sauber ist. Es ist möglich, dass Sie entscheiden müssen, ob Ihr Baby die sogenannte Augenprophylaxe erhält. Dies sind Silbernitrattropfen, die alle Keime, die sich in der Scheide befunden haben und die beim Durchtritt des Köpfchens in die Augen kommen könnten, abtöten. Leider brennen diese Tropfen und verursachen manchmal eine Verengung des Tränenkanals.
    Einige Zeit danach wird das Baby (falls Sie in einer Klinik entbunden haben) auf der Säuglingsstation gründlicher untersucht, und es werden ein paar routinemäßige Vorsorgemaßnahmen durchgeführt (zum Beispiel die Blutentnahme aus der Ferse zur Kontrolle des Blutzuckers). Sollte das Rooming-in in Ihrem Krankenhaus zum Standard gehören, wird das Neugeborene so bald wie möglich wieder in Ihr Zimmer zurückgebracht und neben Ihnen in ein separates Bettchen gelegt.
    Was Ihr Partner tun kann. Folgendes können Sie mit Unterstützung einer Hebamme tun:
Beruhigen und unterstützen Sie Ihre Partnerin auch weiterhin (ein leises »Ich liebe dich« kann für sie während der Austreibungsphase wertvoller sein als alles andere), aber fühlen Sie sich nicht verletzt, wenn das Objekt Ihrer Bemühungen Ihre Anwesenheit anscheinend gar nicht bemerkt. Ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich jetzt notwendigerweise auf etwas anderes.
Helfen Sie ihr, sich zwischen den Kontraktionen zu entspannen – mit beruhigenden Worten, einem kühlen Tuch auf Stirn, Nacken und Schultern und, wenn möglich, einer Massage oder sanftem Gegendruck zur Linderung von Rückenschmerzen.
Versorgen Sie Ihre Partnerin weiter mit Eiswürfeln oder Flüssigkeit, damit ihr Mund nicht austrocknet. Ihr Hals ist von dem vielen Pressen wahrscheinlich ganz ausgedörrt.
Stützen Sie ihren Rücken, während sie presst; halten Sie ihre Hand, tupfen Sie ihr den Schweiß von der Stirn – tun Sie alles, was ihr irgendwie hilft. Sorgen Sie dafür, dass sie ihre Position beibehält.
Weisen Sie sie regelmäßig auf die Geburtsfortschritte hin. Sobald der Kopf des Babys auftaucht, erinnern Sie sie daran, einen Blick in den Spiegel zu werfen, wenn ihre Partnerin einen solchen haben möchte, um sich zu vergewissern, wie die Geburt vorangeht. Falls sie nicht hinsieht oder kein Spiegel vorhanden ist, beschreiben Sie ihr den Fortschritt Zentimeter für Zentimeter. Nehmen Sie ihre Hand, und berühren Sie als erneuten Ansporn gemeinsam den Kopf des Kindes.
Haben Sie keine Angst, falls Ihnen angeboten wird, das Baby aufzufangen, sobald es ganz herausrutscht, oder später die Nabelschnur zu durchtrennen. Beides ist relativ einfach, und Sie erhalten schrittweise Anweisungen und Unterstützung vom Klinikpersonal. Sie sollten jedoch wissen, dass sich die Nabelschnur nicht wie ein Stück Schnur durchschneiden lässt. Sie ist zäher, als Sie glauben.
Drittes Stadium:

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