Schwangerschaft und Geburt
weiterjoggen?«
B ewegung und Sport wirken sich auf die meisten Schwangerschaften positiv aus. Wenn Sie aber für drei fit bleiben müssen, sollten Sie es sachte angehen lassen. Wenn Ihr Arzt Ihnen im ersten und zweiten Trimenon sportliche Betätigung erlaubt, wird er Ihnen wahrscheinlich zu sanfteren Sportarten als Laufen raten. Sie sollten auf jeden Fall Aktivitäten meiden, die starken Druck auf den Muttermund ausüben oder die Körpertemperatur erheblich ansteigen lassen. Experten raten Frauen, die Mehrlinge erwarten, von High-Impact-Aerobic ab (dazu gehört auch Joggen), denn es kann das Risiko für vorzeitige Wehen erhöhen. Das gilt auch für erfahrene Läuferinnen.
Suchen Sie eine vernünftige Fitnessart für drei? Gute Möglichkeiten sind Schwimmen oder Wassergymnastik, Stretching, Yoga, leichtes Gewichtstraining und Fahrradfahren – Sportarten also, bei denen Sie nicht auf den Füßen stehen müssen. Und vergessen Sie nicht Ihr Beckenbodentraining – die Übungen können Sie überall und jederzeit machen (ein starker Beckenboden ist besonders wichtig, wenn mehrere Babys zu tragen sind).
Ganz gleich, wie Sie sich sportlich betätigen: Wenn Sie Kontraktionen der Gebärmutter spüren oder andere Warnzeichen an sich bemerken, sollten Sie sofort aufhören, sich ausruhen, etwas trinken und Ihren Arzt aufsuchen, falls die Kontraktionen nach 20 Minuten nicht nachlassen.
Gemischte Gefühle
»Alle finden es aufregend, dass wir Zwillinge bekommen, nur wir nicht. Wir sind enttäuscht und besorgt. Was machen wir falsch?«
N ichts. Träume zukünftiger Eltern beinhalten normalerweise keine zwei Wiegen, zwei Hochstühle, zwei Buggys – zwei Kinder. Man bereitet sich emotional, körperlich und auch finanziell auf die Ankunft eines Babys vor, und wenn dann auf einmal herauskommt, dass es zwei sind, ist ein Gefühl der Enttäuschung nicht ungewöhnlich. Genauso wenig wie Zweifel und Angst. Die Verantwortung, künftig für ein Kind sorgen zu müssen, wiegt schon schwer, ohne dass sie verdoppelt wird.
Während einige Eltern sich über die Nachricht freuen, dass sie mehr als ein Kind bekommen, brauchen andere etwas Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Fassungslosigkeit und Freude sind zwei ganz gewöhnliche Reaktionen – und auch die Befürchtung, mit zwei Kindern weniger Intimität und Normalität als mit nur einem Kind zu genießen. Sie haben womöglich schon vor Augen gehabt, wie Sie ein Baby wiegen, füttern und knuddeln, und nun können Sie sich vielleicht nur mit Mühe vorstellen, wie das Leben mit zwei Neugeborenen aussehen könnte. Vielleicht werden Sie auch von widersprüchlichen Emotionen übermannt – angefangen mit der Frage »Warum wir?« bis zu Schuldgefühlen, weil Sie den doppelten Kindersegen nicht bedenkenlos annehmen (besonders, wenn es von vornherein schwierig war, schwanger zu werden). All diese (und andere) Gefühle sind eine ganz normale Reaktion darauf, dass Ihre Schwangerschaft und Ihr Leben eine unerwartete und besondere Wendung nehmen.
Akzeptieren Sie also, dass Sie gemischte Gefühle angesichts des zweifachen Familienzuwachses haben, und halsen Sie sich nicht zusätzlich ein schlechtes Gewissen auf (Ihre Empfindungen sind normal und verständlich, also gibt es absolut nichts, weswegen man sich schuldig fühlen sollte). Nutzen Sie stattdessen die Monate vor der Geburt, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Sie Zwillinge bekommen. (Und ob Sie’s glauben oder nicht: Sie werden sich daran gewöhnen, und Sie werden sich darüber freuen!) Sprechen Sie offen und ehrlich miteinander (je freier Sie Ihre Sorgen äußern, desto weniger werden diese Sie belasten). Sprechen mit Bekannten, die Zwillinge haben, oder tauschen Sie sich in Gruppen oder Foren aus. Wenn Sie sich anderen mitteilen, die diese Gefühle kennen, und Sie merken, dass Sie nicht die ersten werdenden Eltern sind, die derart empfinden, können Sie Ihre Zweifel besser einordnen und werden sicherlich bald Freude über die Schwangerschaft empfinden und gar nicht erwarten können, die beiden hübschen Babys im Arm zu halten. Zwillinge, so werden Sie feststellen, können zuerst einmal doppelt anstrengend sein, aber sie sind auch doppelter Grund zur Freude.
Unsensible Kommentare
»Ich kann es kaum fassen, aber als ich meinen Freundinnen erzählte, dass wir Zwillinge erwarten, meinte eine von ihnen: Gut, dass mir das nicht passiert ist. Ich dachte, sie würde sich für mich freuen – stattdessen bekommt man dann so einen
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