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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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Streptokokkeninfektion vermuten, lassen Sie sich umgehend vom Arzt untersuchen. Die Infektion wird dem Baby nicht schaden, solange sie sofort mit dem geeigneten Antibiotikum behandelt wird. Ihr Arzt wird Ihnen ein Medikament verschreiben, das die Streptokokken wirksam bekämpft und während der Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden kann. Nehmen Sie keine Medikamente, die Ihren Kindern oder einem anderen Familienmitglied verordnet wurden.
Harnwegsinfektion
    »Ich habe Angst, dass ich eine Harnwegsentzündung habe.«
    I hre arme geschundene Blase, die monatelang von Ihrem wachsenden Uterus und dessen entzückendem Bewohner bedrängt wird, ist die perfekte Brutstätte für weniger willkommene Besucher: Bakterien. Diese kleinen Bazillen vermehren sich rasch in Bereichen, in denen sich Urin sammelt oder am Abfließen gehindert wird, das heißt überall in einem Harntrakt, der durch den wachsenden Uterus eingequetscht wird (dieser Druck ist auch die Ursache dafür, dass Sie nachts nicht durchschlafen können, weil Sie mehrmals zur Toilette müssen). Dieser Druck hier und da sowie die muskelentspannenden Eigenschaften der Hormone, die durch Ihren Körper strömen, machen es den auf Ihrer Haut und in Ihren Ausscheidungen lebenden Bakterien leichter, in Ihre Harnwege einzudringen und Ihnen Beschwerden zu bereiten. Harnwegsinfektionen treten in der Schwangerschaft derart häufig auf, dass mindestens fünf Prozent der Schwangeren damit rechnen können, wenigstens einmal daran zu erkranken, und bei denjenigen, die bereits eine Harnwegsentzündung hatten, stehen die Chancen für eine erneute Infektion bei 1:3. Bei manchen Frauen verläuft eine Harnwegsinfektion ohne Symptome und wird erst bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Bei anderen treten entweder relativ leichte oder auch recht schmerzhafte Beschwerden auf (häufiger Harndrang, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen – manchmal gehen nur ein oder zwei Tropfen ab –, Druck oder stechende Schmerzen im Unterleib). Außerdem kann der Urin faulig riechen und trüb sein.
    Eine Harnwegsinfektion zu diagnostizieren ist relativ einfach. Zu diesem Zweck wird bei je der Vorsorgeuntersuchung ein Kontrollstreifen in eine Urinprobe getaucht; der Streifen reagiert auf rote oder weiße Blutkörperchen in der Probe. Rote Blutkörperchen deuten auf eine Blutung in den Harnwegen hin; weiße Blutkörperchen sind wahrscheinlich ein Hinweis auf eine Infektion. Die Behandlung erfolgt bei leichteren Formen erst einmal mit Blasen-und Nierentee, auch die Einnahme von Preiselbeer-oder Cranberrysaft ist oft sinnvoll und desinfiziert auf natürlichem Weg die Blase und die Harnröhre (der Urin säuert stark an, und das mögen die Bakterien nicht). Sollte diese Behandlung keinen Erfolg haben, dann bleibt nur noch ein Antibiotikum, das speziell auf den bei der Untersuchung der Urinprobe im Labor entdeckten Bakterientyp abgestimmt ist. (Zögern Sie nicht, das Präparat einzunehmen – Ihr Arzt wird Ihnen ein Antibiotikum verordnen, das während der Schwangerschaft gefahrlos verwendet werden kann.)
    Natürlich ist es das Beste, eine Harnwegsinfektion zu vermeiden. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung während der Schwangerschaft zu verringern (oder in Verbindung mit einer medizinischen Behandlung die Genesung bei einer bereits vorhandenen Infektion zu beschleunigen):
Trinken Sie viel, vor allem Mineralwasser – das hilft, die Bakterien aus dem Körper zu spülen. Preiselbeersaft hat ebenfalls eine positive Wirkung, weil das in ihm enthaltene Tannin die Bakterien daran hindert, sich an den Wänden des Harntrakts festzusetzen. Vermeiden Sie Kaffee und Tee (auch koffeinfreie Sorten) und Alkohol, der das Risiko von Reizungen erhöhen kann.
Reinigen Sie vor und nach dem Geschlechtsverkehr gründlich Ihren Vaginalbereich, und entleeren Sie Ihre Blase.
Nehmen Sie sich bei jedem Toilettengang Zeit, die Blase vollständig zu entleeren. Das geht am besten, wenn Sie sich auf dem Toilettensitz nach vorn beugen. Manchmal hilft es auch, sich »doppelt zu entleeren«: Warten Sie nach dem ersten Urinieren fünf Minuten, und versuchen Sie dann noch mal Wasser zu lassen. Und gehen Sie sofort auf die Toilette, sobald Sie den Drang verspüren; wenn Sie den Urin ständig zurückhalten, erhöht sich das Infektionsrisiko.
Lassen Sie Luft an Ihren Intimbereich. Tragen Sie baumwollene Unterwäsche und Strumpfhosen und keine engen Hosen; tragen Sie keine Strumpfhosen unter Ihren

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