Schwangerschaft und Geburt
langen Hosen, und schlafen Sie nachts möglichst ohne Slip oder Pyjamahose.
Halten Sie Ihren Vaginal-und Dammbereich peinlich sauber, und vermeiden Sie Hautreizungen. Wischen Sie sich nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten ab, damit keine Darmbakterien in Vagina oder Harnröhre (die kurze Röhre, durch die der Urin aus der Blase ausgeschieden wird) gelangen. Waschen Sie sich täglich (Duschen ist besser als ein Wannenbad), und vermeiden Sie Schaumbäder und parfümierte Produkte wie Puder, Duschgels, Seifen, Sprays, Reinigungsmittel und Toilettenpapier. Meiden Sie außerdem unzureichend gechlorte Schwimmbäder.
Manche Ärzte empfehlen, während der Einnahme von Antibiotika eine sogenannte Sanierung des Scheidenmilieus. Hierzu gibt es Kapseln und Scheidenzäpfchen zum Einführen. Sie können aber auch Joghurt mit aktiven Kulturen oder Probiotika zu sich nehmen, um das Bakteriengleichgewicht wiederherzustellen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte durch gesunde Kost, ausreichend Ruhe und Bewegung und durch Vermeidung von Stress.
Mit Infektionen im unteren Bereich der Harnwege ist nicht zu spaßen, aber eine größere Gefahr besteht darin, dass aufgrund einer unbehandelten Harnwegsinfektion Bakterien in die Nieren gelangen. Nierenentzündungen, die nicht behandelt werden, können ziemlich gefährlich werden und zu vorzeitigen Wehen, Frühgeburten und weiteren Problemen führen. Die Symptome sind dieselben wie bei Harnwegsinfektionen, gehen aber häufig mit Fieber (meist höher als 39,4 °C), Schüttelfrost, Blut im Urin, Rückenschmerzen (im Lendenbereich, ein-oder beidseitig), Übelkeit und Erbrechen einher. Sollten Sie diese Symptome bei sich feststellen, verständigen Sie unverzüglich Ihren Arzt, damit Sie sofort behandelt werden können.
Pilzinfektion
»Ich glaube, ich habe eine Pilzinfektion. Soll ich die Medikamente nehmen, die ich normalerweise benutze, oder muss ich den Arzt aufsuchen?«
D ie Schwangerschaft ist nicht die Zeit für Selbstdiagnosen und Eigenbehandlungen – nicht einmal bei einer offenbar simplen Pilzinfektion. Auch wenn Sie schon hundertmal Pilzinfektionen hatten, die Symptome in-und auswendig kennen (ein gelblich grüner oder zäher und übel riechender Ausfluss, der mit Brennen, Jucken, Rötung oder Wundsein einhergeht) und sich früher erfolgreich mit rezeptfreien Präparaten behandelt haben, sollten Sie diesmal besser den Arzt aufsuchen.
Ihre Behandlung wird von der Art der Infektion abhängen, und darüber kann nur Ihr Arzt aufgrund von Labortests entscheiden. Falls es sich um eine Pilzinfektion handelt, die in der Schwangerschaft sehr häufig auftritt, wird Ihr Arzt Vaginalzäpfchen, Gels, Salben oder Cremes verschreiben. Leider können Medikamente eine Pilzinfektion nur vorübergehend bekämpfen; oftmals kehrt die Infektion immer mal wieder bis nach der Geburt zurück und macht dann eine erneute Behandlung erforderlich.
Sie können den Genesungsprozess beschleunigen und eine erneute Infektion vermeiden, indem Sie Ihren Genitalbereich sauber und trocken halten. Achten Sie peinlich auf Hygiene, vor allem nach dem Toilettengang (wischen Sie sich immer von vorn nach hinten ab); spülen Sie den Vaginalbereich nach dem Einseifen in der Wanne oder unter der Dusche gründlich mit klarem Wasser; verzichten Sie auf hautreizende oder parfümierte Seifen und Schaumbäder; tragen Sie Baumwollunterwäsche und keine engen Hosen oder Leggings (vor allem solche, die nicht aus Baumwolle sind). Lassen Sie möglichst viel Luft an den Intimbereich (schlafen Sie möglichst ohne Unterwäsche).
Essen Sie Joghurt mit lebenden probiotischen Kulturen, um sich die Pilze vom Leib zu halten. Sie können auch Ihren Arzt nach einem wirksamen probiotischen Nahrungsergänzungsmittel fragen (viele, die auf dem Markt sind, helfen nicht). Manche Frauen, die unter chronischen Pilzinfektionen leiden, haben die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich sein kann, weniger Zucker zu essen und zu Backwaren aus raffiniertem Mehl zu greifen. Verzichten Sie auf Scheidenspülungen, weil dadurch das normale Gleichgewicht der Bakterien in der Vagina gestört wird.
Magen-Darm-Infektion
»Ich habe einen Magen-Darm-Infekt und kann nichts bei mir behalten. Schadet diese Infektion meinem Baby?«
G erade dachten Sie, Sie hätten die ständigen Toilettengänge hinter sich, da fangen Sie sich einen Bazillus ein (bye, bye, morgendliche Übelkeit, hallo, Darmgrippe). Und falls Sie noch im ersten
Weitere Kostenlose Bücher