Schwanzgesteuert? Band 1
verdreht die Augen und ich laufe in die Küche. Schnell habe ich das Geschirr in die Spüle geräumt, Pfanne und Topf ausgespült und den Tisch abgewischt, so dass einem Frühstück nichts mehr im Wege steht. Ich fühle mich so vertraut in dieser Wohnung, dass ich unheimlich sicher bin, dass zwischen mir und Heiner einfach alles stimmt, nicht nur der Sex. Auf dem Rückweg nehme ich den Koffer mit und finde mich in einem Traum aus Eintausend und einer Nacht wieder.
Räucherstäbchen, Kerzen, leise Musik und ein frisch duftender Heiner, der sich lasziv auf dem Bett räkelt. Mir fällt das Gepäck aus den Fingern und mein Schwanz wippt hoch.
„Wow“, ist alles, was ich hervorquetschen kann.
„Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?“, fragt der Kleine frech grinsend.
„Mehr als das“, krächze ich und will schon aufs Bett krabbeln, als Heiner zum Koffer weist und heiser bittet: „Bring den anderen Plug mit, den größeren.“
Ich erstarre zu der Skulptur: Mann steigt ins Bett.
„Oh nein, du bekommst heute gar nichts mehr reingesteckt“, verkünde ich, nachdem die Starre nachgelassen hat. „Aber morgen – morgen darfst du gern den ganzen Tag mit dem Ding im Arsch rumrennen, nur um dich auf meinen Schwanz zu freuen.“
Das Gesicht des Kleinen leuchtet und sein Strahlen lässt mich fast erblinden.
„Morgen?“, wispert er und ich sehe, wie er schwer schluckt.
„Ja, morgen und auch übermorgen. Alle folgenden Tage – wenn du magst“, sage ich und mein Herz gerät in echte Not, als Heiner schnieft und sich eine Träne von seinen Wimpern löst. Ich krieche zu ihm, umarme meinen Liebsten und küsse ihm die salzige Nässe von den Schläfen.
„Ich bin so froh, dass wir die gleichen Koffer haben“, sagt mein Schatz und dann stöhnt er nur noch, als ich ihn wieder in den Himmel entführe.
Seitdem sind wir ein Paar. Heiner liebt es, wenn ich ein wenig streng zu ihm bin. Er läuft auch gern mal mit dem Plug im Arsch herum, doch das erlaube ich nur selten. Inkontinenz durch zu häufigen Gebrauch – ich habe einfach Angst um ihn. Ich liebe meinen Schatz, es soll ihm immer gut gehen. Die Koffer – sie sind nie wieder ein Problem, denn wir reisen nur noch zusammen. Sicher ist sicher.
ENDE
Der Mann, der aus der Öllampe kam
Ich poliere mal wieder die Gegenstände, die auf dem Regal im Wohnzimmer völlig sinnfrei herumstehen. Die alte Öllampe aus Messing, die ich gerade putze, stammt von meinem Onkel Fridolin, der diese in Ägypten erstanden haben soll. Na, ob das stimmt? Ich hauche die Oberfläche an und reibe intensiver, um einen hartnäckigen Fleck wegzukriegen, da geht mir plötzlich dieses Märchen durch den Kopf: Aladin und die Wunderlampe. Ich reibe noch stärker, aber nichts passiert. Gerade will ich die Lampe zurück ins Regal stellen, als es an der Tür läutet …
Der Samstag vergeht wie jeder andere mit putzen, waschen und aufräumen. Gerade habe ich die Kleinodien im Wohnzimmer abgestaubt, als es bei mir läutet. Nanu? Das kann nur der Briefträger sein oder die Zeugen Jehovas. Ich laufe hin.
Im Treppenhaus steht ein Kerl in Lederjacke, Jeans und Bikerstiefeln. Seine Locken schimmern blau-schwarz im schwach einfallenden Licht und die Augen sind hinter einer coolen Sonnenbrille versteckt.
„Da bin ich“, sagt der Mann, drängelt sich lässig aber bestimmt an mir vorbei und läuft durch den Flur, wobei er die Zimmer rechts und links neugierig in Augenschein nimmt.
Perplex schließe ich die Tür und folge dem Kerl, der die Küche entdeckt hat und sich dort gründlich umschaut. Zielsicher steuert er die Kaffeemaschine an.
„Hallo – Sie da – das ist Hausfriedensbruch“, stammele ich.
„Warum? Du hast mich gerufen – voilá – da bin ich“, sagt der Typ, hebt die Glaskanne an und schnüffelt. „Uaah, der ist alt. Kochst du uns einen neuen?“, fragt er und wackelt dabei lustig mit den Brauen.
Mein Herz schmilzt. Okay, die Situation ist denkbar ungewöhnlich, dennoch packe ich einfach die Gelegenheit beim Schopfe, in der Nähe eines so attraktiven Kerls zu sein und setze Kaffee auf, wobei sich der Mann kaum von der Stelle bewegt. Distanzlosigkeit, diagnostiziere ich und erschauere, als ich versehentlich den Hintern an ihm reibe.
„Ich bin Aladin“, verkündet der Schönling und lächelt gewinnend.
„Sven“, nuschele ich und muss an die Messinglampe denken. Kann es sein …?
„Ich bin ein Flaschengeist“, erklärt Aladin auch schon und setzt hinzu: „Ich
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