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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vampirin wurden groß. Blut quoll aus mehreren Schnittwunden. Die verborgenen Messer in den Fächerspitzen hatten ihren Hals der Länge nach aufgeschnitten.
    Die Vampire neben ihr ließen sie los und traten zurück. Sybell sank auf die Knie. Ihr verzweifelter Blick wanderte durch den Raum und traf den von Mai. Eine Weile starrten die beiden Frauen einander an. Dann sank Sybell leblos zur Seite auf den Parkettboden des Raumes. Ihr hellgrauer Hosenanzug war von Blut getränkt.
    Gracia trat zurück.
    „Wir werden Renes Anwesen beobachten. Wie ich bereits sagte, hat Aurelius uns verraten. Er liebt Amalia und gehört von diesem Tag an zu unseren Feinden.“
    Alle Anwesenden nickten, selbst Mai, die Perry nicht verärgern wollte.
    „Zumindest“, sagte Gracia zufrieden, „ist die undichte Stelle in unserem Klan nun gestopft.“ Sie wandte sich an Darion. „Schaff Sybell fort. Enthaupte und verbrenn sie. Sie hat kein Grabmal verdient.“

B ERLIN
    Rene nahm ein weißes, durchsichtiges Spitzenkleid in die Hände und legte es in eine große Reisetasche. Im obersten Stock des Anwesens gab es über zweihundert Quadratmeter, die ihr allein zur Verfügung standen.
    Sie sah auf, als der Alarm erklang, und wusste gleichzeitig, dass ihre Wachen dieses Mal zu langsam gewesen waren. Ein Fenster splitterte, und Glas ergoss sich in den Raum. Interessant. Das versprach ein spannender Nachmittag zu werden.
    Sie schnellte mit der Anmut und Geschwindigkeit eines übernatürlichen Wesens zum Fenster und war doch zu langsam. Sie lachte verblüfft auf, als zwei bestiefelte Füße gegen ihren Brustkorb und Magen schlugen und sie in die Luft schleuderten. Sie fing sich im Flug, stabilisierte ihren Stand und starrte den Angreifer an.
    „Aurelius. Nett, dich mal wieder zu treffen. Kamira hat mir jede Menge über dich erzählt. Nur Gutes, versteht sich. Wie geht’s deinem Klan?“
    Aurelius schnellte auf sie zu. Er hielt zwei Schnellfeuerpistolen in den Händen und feuerte.
    Rene öffnete ungläubig den Mund, aber sie vergeudete keine Zeit. Sie sprang an die Decke, rannte ein Stück daran entlang und stieß sich hinter Aurelius auf den Boden. Zwei Kugeln trafen sie, was sie zornig brüllen ließ. Hatte doch erst dieser verdammte Darion ihr eine Kugel verpasst, die sie mit eigenen Händen aus ihrem Körper geholt hatte.
    Sie landete hinter Aurelius und entwaffnete ihn. Aurelius schlug ihr ins Gesicht, als habe er nur auf diesen Moment gewartet. Er umklammerte sie mit beiden Armen wie ein Ringer und drückte zu. Verblüfft merkte Rene, wie stark er war. Wie alt war Aurelius noch? Vierhundert? Fünfhundert? Seine Kräfte waren gewaltig. Sie lachte. Dieser Narr hatte keine Chance.
    „Lass mich los, dann lass ich dich vielleicht fliehen.“
    „Wo ist Amalia?“, fragte Aurelius wutentbrannt.
    Rene kicherte. „Ist der kleine Junge etwa verliebt?“
    Aurelius' Griff wurde fester. Renes Rückgrat knackte gefährlich. Wenn er es brach, würde sie drei Tage lang nicht laufen können. „Schon gut“, sagte sie in einem jovialen Plauderton. „Du suchst das Seelenblut? Da musst du dich aber ranhalten. Sie ist in einem Hochhaus, gute fünfzehn Minuten entfernt von hier und ... ups ... das Haus wird in vierzehn Minuten gesprengt. Das könnte knapp ...“
    Aurelius hielt sich nicht mit weiteren Worten auf. Er biss in ihren Hals. Renes Wut gab ihr zusätzliche Kraft. Das Spielen war vorbei. Sie brüllte bestialisch und schleuderte Aurelius von sich. Er hatte es gewagt, ihr Blut aufzunehmen und konnte so in ihre Gedanken sehen. Er kannte nun die Adresse des Hochhauses, in dem Amalia sterben sollte.
    Die Tür ihrer Apartmentwohnung flog auf. Werwölfe und Vampire drängten in den Raum. Sie trugen Gewehre und Pistolen, die sie auf Aurelius und Rene richteten, während sie Stellung bezogen.
    „Nicht schießen!“, schrie Rene. „Ich will, dass er sieht, wie sein gottverdammtes Seelenblut stirbt!“
    Sie fuhr zu Aurelius herum. „Deine Liebe ist verloren.“
    Er war bereits aufgesprungen und hechtete zum Fenster. Ohne Zögern sprang er hinaus, als würde er einen Fallschirm tragen. Rene kam ihm nach. Sie sah, wie er sicher auf dem Boden landete. Auch das war unmöglich. Nur die ältesten Vampire verfügten über derartige Kräfte. Ein Vampir in Aurelius' Alter hätte sich jeden Knochen im Leib brechen müssen. Sie knirschte mit den Zähnen. Irgendetwas musste ihr entgangen sein, und sie hasste Überraschungen.
    Sie wandte sich an ihre Wachleute und Wölfe.

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