Schwarz und Weiss (German Edition)
Tony und Livian abfällig.
„Fast“, meinte Yuastan, „wir warten noch auf jemanden, der uns mit dem Ende hilft.“
Mit dem Ende?
„Ich bin doch schon da.“ Mit kaum hörbaren Schritten kam Camar in den Raum und schritt auf sie zu, als würde das Hoirn ihm gehören.
Solyce gefror das Blut in den Adern. Soll ich ihn einfach hier angreifen? fragte er.
Du tickst wohl nicht mehr richtig, rief die Stimme, er würde dich umbringen, bevor du ihn nur erreicht hast!
Solyce verwarf seinen voreiligen Gedanken und wartete darauf, dass Camar sich zu ihm und Yuastan gesellte. Aber Camar blieb auf Tonys Höhe stehen. Solyce fiel auf, dass er etwas mitgenommen aussah. Sein Umhang war an einigen Stellen zerfetzt und er sah aus, als wäre er sogar ein wenig müde.
Was hat er gemacht, bevor er hierher gekommen ist?
Es sah aus, als hätte er einen Kampf hinter sich.
„Ich sehe, es ist alles nach Plan gelaufen“, meinte Camar zufrieden, sah zu Solyce und nickte ihm zu, bevor sein Blick auf Livian fiel und an ihr hängen blieb.
„Ja“, sagte Nezeera erleichtert, „vielen Dank für eure Hilfe.“
Camar gab ihm keine Antwort. Seine Augen blieben auf Livian gerichtet.
Was hat er vor? fragte sich Solyce beunruhigt. Er sah sich um. Ein paar Meter vor ihm stand Tony, der wie festgefroren schien, neben ihm Camar, am Rand stand Nezeera mit Livian und er selbst stand ausgerechnet neben Yuastan.
Was ist mit dem Buch?
Solyce' Gedanken waren so verworren, dass er nicht einmal mehr die Stimme ausmachen konnte, und er könnte wetten, dass sie etwas dazu zu sagen hatte.
Camar nahm Abstand von Tony und trat näher zu Nezeera und Livian.
Solyce spannte sich an. Sollte er etwas tun? Camar würde Livian nichts antun.
Oder doch?
Camars Lächeln war unübersehbar geheuchelt, als er zu Nezeera ging und ihm die Hand reichte. Nezeera ergriff sie und Solyce wusste sofort, dass es ein Fehler gewesen war. Nezeera hatte Camars Hand kaum geschüttelt, als er zusammenbrach. Camar lehnte ihn an die Wand und wandte sich Yuastan zu.
„Schon morgen wird er sich nicht an uns erinnern“, sagte er kalt.
Es fiel Solyce schwer, ruhig zu bleiben.
Immerhin hat er ihn nicht umgebracht.
War das alles gewesen? Hatten Camar und Yuastan das alles nur inszeniert, um Solyce auf ihre Seite zu ziehen?
So wichtig bin ich nicht...etwas ist falsch...
Plötzlich wusste Solyce, was falsch war. Camar wandte sich an Livian.
„Du entwischst mir nicht noch einmal“, sagte er drohend. Livian kauerte mit aufgerissenen Augen an der Wand.
Nein! rief Solyce innerlich und wollte ihr instinktiv helfen, auch wenn er dadurch Yuastan und Camar gezeigt hätte, dass sie sich in ihm getäuscht hatten, aber etwas lähmte seine Bewegungen.
Oh Gott, bitte nicht, schoss es Solyce durch den Kopf.
Ich werde das nicht zulassen, meinte die Stimme schlicht.
Solyce starrte an die Wand. So weit war die Stimme seit einer Ewigkeit nicht mehr gegangen. Sie hielt ihn zurück, verhinderte, dass er Livian half.
Aber Tony tat etwas.
Er reagierte augenblicklich, schneller, als Solyce es fertiggebracht hätte, und stellte sich zwischen Camar und Livian.
„Du wirst ihr nichts antun!“, zischte er entschlossen und funkelte Camar an.
Camar lächelte überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, dich so bald wiederzusehen“, sagte er, „aber ich bin besser als du. Ich kann dich genauso ausschalten wie Nezeera.“
Der Blick in Camars Augen gefiel Solyce nicht.
Es war ihm klar, dass Camar darauf aus war, Livian zu beseitigen, aber würde er auch Tony umbringen, wenn er sich ihm in den Weg stellte?
Ich kann hier nicht weg, dachte Solyce wütend, Tony, ich hoffe, du schaffst es ohne mich.
Traurig schloss er die Augen.
Verlorene Hoffnung
Tony hatte sich noch nie zuvor so schlecht gefühlt. Er stand in dieser kleinen Halle, zwischen Livian und Camar, der sie beide wahrscheinlich jeden Moment umbringen würde, und hatte mitansehen müssen, wie Solyce sich für Camar und Yuastan entschieden hatte.
Er wünschte, er wüsste, was in Solyce' Kopf vorging. Was waren seine Gründe dafür?
Hatte Tony ihn dermaßen falsch eingeschätzt?
Tony wollte nicht in Solyce' Richtung sehen, aber er tat es immer wieder. Vielleicht in der Hoffnung, dass er doch etwas unternehmen würde, um ihm und Livian zu helfen, aber Solyce machte nur ein Gesicht, als würde ihn das ganze Geschehen nur mäßig interessieren.
„Du stellst dich wirklich gegen mich?“, fragte Camar verblüfft, „ich hätte gedacht,
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