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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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braucht es nicht den Glauben des Einzelnen. Bisher ist der Autorin kein ehemaliges Mitglied bekannt geworden, das nach dem Lösen von der Organisation von sich gesagt hat, ja, ich habe mich Scientology zugewandt, weil ich meine Religion gefunden habe. Nicht einer, nicht eine Person.

    Solange innerhalb der Organisation die Menschen so manipuliert werden, dass die kranke und dumme Außenwelt die wirkliche Wahrheit, die es nur in Scientology gibt, nicht anerkennt, bleibt es bei der Außendarstellung. All diejenigen, die also meinen, woran ein Mensch glaubt (und sei es an intergalaktische Kriege und ihre Auswirkungen auf die Menschheit) sei seine Entscheidung, können dieses tun, und daran ist nichts Verwerfliches. Schließlich soll jeder nach seiner Fasson selig werden, doch muss er sich klar werden, dass es wirklich nicht um Glauben geht, sondern um die Verbreitung der Technologie des Herrn Hubbard. Ein Mitglied der Organisation ist nicht im System Scientologe und außerhalb ein ganz normales Mitglied der Gesellschaft. Ein Scientologe/eine Scientologin ist immer Mitglied der Organisation und ist verpflichtet, die erlernten scientologischen Techniken anzuwenden. Scientology wird zum Lebensinhalt, zum Mittelpunkt von Denken und Handeln mit allen Konsequenzen.

Vom irdischen Wesen zum Scientologen

Thetane in kleinen und großen Körpern
    »Ein Kind ist ein Mann oder eine Frau, der oder die noch nicht zur vollen Größe herangewachsen ist«, so L. Ron Hubbard in seinem Buch Kinder-Dianetik. Die Aussage ist an Banalität nicht zu übertreffen. Allerdings bedeutet sie nach dem Gründer der Scientology-Organisation nicht etwa, dass den Kindern nun eine Erziehung zukommen soll, die sie zu selbstbestimmten Männern und Frauen heranwachsen lässt. Die von ihm entwickelte Theorie über Menschen trifft auch die Kleinen von Anfang an.
    Um die Verhaltensweisen von Scientologen zu verstehen und die zum Teil aus nichtscientolgischer Sicht widersprüchlichen, ja zum Teil absurd anmutenden Aktionen einordnen zu können und vor allem, um zu verstehen, warum Menschen ohne zu hinterfragen ihre Kinder diesem System aussetzen, ist es nötig zu erläutern, was Scientologen das tun lässt, was sie tun. Laut Hubbard’scher Lehre wird man nämlich zu einem Scientologen gemacht. Diese Aussage ist durchaus stimmig. Das Lehrgebäude erschließt sich dem Angeworbenen erst Schritt für Schritt, Kursabschluss für Kursabschluss. Die so genannte Brücke zur Freiheit
ist lang und teuer. Die Mechanismen den Menschen außerhalb deutlich zu machen, werden dadurch erschwert, dass der Gründer zum Teil unerträgliche Wortschöpfungen erdachte, Begriffe des allgemeinen Sprachgebrauchs »redefinierte« und ihnen damit eine andere Bedeutung gab, und außerdem Abkürzungen einbaute, die sich nur erschließen, wenn man sich scientologisch schulen lässt. Um also an die »Erkenntnisse« der Dianetik und der Scientology zu gelangen, ist es nötig, einzutauchen in die scientologische Sprach- und damit Gedankenwelt. Diese Entwicklung einer eigenen Sprache ist einer der Bausteine, die Menschen zu Scientologen werden lässt. Über die erlernte Sprache, die nur im System Scientology anwendbar ist, entwickelt sich eine Art »Elite-Trauma«. Man(n)/Frau gehört dazu. Zu einer Gruppe, die einzig und allein berufen ist, alle Probleme zu lösen. Die Abschottung durch die Sprache nach außen wird als Privileg gedeutet und als Beweis, dass die nichtscientologische Welt dumm und krank ist. Dieses kann durchaus das eigene Selbstbewusstsein fördern. Die Konsequenz daraus, es gibt auch keinen Weg zurück, wird nicht gezogen. Gefördert wird dieses Elitedenken durch das Verhalten der Mitscientologen - man ist sich ja einig in dem, was man spricht, denkt und tut -, was soll daran falsch sein?
    Daraus konsequent abgeleitet gibt es eine theoretische und praktische Ebene bei Scientology. Beides geht Hand in Hand. Nur, wer die theoretischen, ideologischen Inhalte über die Angebote der Organisation erlernt und verinnerlicht, darf und soll diese auch praktisch anwenden. Daher zeigt die Brücke zur Freiheit auch zwei Wege auf, einen für den persönlichen Werdegang als Scientologe und auf der
anderen Seite den Ausbildungsweg zur Verbreitung der Inhalte und weiteren Rekrutierung von Menschen. Bei L. Ron Hubbard liest sich die Erwartung an seine Jünger folgendermaßen:
    … Daher ist der Weg, der vor der Scientology liegt, frei, und ihr letztlicher Erfolg ist sichergestellt, wenn die

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