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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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Technologie angewendet wird.
    Die Technologie, der Begriff in Scientology, der in allen Bereichen als Schlüsselbegriff gilt. Die Technologie ist zu schützen, zu verteidigen und anzuwenden. Wenn Änderungen vorgeschlagen werden, sind diese als ungeeignet abzuwehren. Hubbard dazu:
    … Den tatsächlichen Unterlagen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100.000 zu 20, dass eine Gruppe von Menschen sich eine schlechte Technologie ausdenken wird, um gute Technologie zu vernichten. Da wir auch ohne Vorschläge vorwärtsgekommen sind, tun wir also besser daran, uns zu rüsten, dies jetzt, da wir es geschafft haben, auch weiterhin zu tun. Dieser Punkt wird natürlich als »unpopulär«, »selbstgefällig« und »undemokratisch« angegriffen werden. Das mag durchaus stimmen. Aber es ist auch eine Überlebensfrage. Und ich sehe nicht, dass unpopuläre Maßnahmen, Selbstverleugnung und Demokratie dem Menschen irgendetwas gebracht haben, außer ihn weiter in den Schlamm zu stoßen.
    (Hubbard, L. Ron: »PTS/SP-Kurs«. Kopenhagen, 1989, S. I)
    Um diesen Erwartungen nachzukommen, müssen die Schritte gespickt mit Hubbard’schen Wahrheiten und »Befreiungskursen« absolviert werden. Befreiung bedeutet bei Scientology, bisher Erlerntes, Erlebtes nicht nur in Frage zu stellen, sondern zu ersetzen. Eben durch die »Wahrheiten« des Forschers, Philosophen, Weltreisenden Hubbard. Dieses bedeutet, fundamentale Erkenntnisse der Wissenschaft quasi im Kopf ad acta zu legen. Was in Physik, Chemie oder Biologie wissenschaftlich bewiesen wurde - vergessen! Es wird vermittelt, ausschließlich Gedanken seien Quelle allen Lebens. Ob physisch oder psychisch: Alles, was existiert, verdankt sich einzig und allein der Tatsache, dass Vorstellungen und Einbildungen es zum Erscheinen bringen. So wird in der Lehre Scientology nicht bestritten, dass die Welt, in der wir leben, existiert. Das physikalische Universum ist allerdings geschaffen durch die Macht der Gedanken. Natürlich gibt es dafür eine Abkürzung im scientologischen Sprachgebilde: MEST, diese steht für Matter, Energy, Space, Time (Materie, Energie, Raum und Zeit). Das anscheinend Faszinierende, das damit vermittelt wird, heißt nichts anderes als: Ich kleiner Mensch kann Dinge erschaffen, kann Einfluss auf meine persönliche Umwelt nehmen. Alle Wünsche sind erfüllbar, denn ich bin das Zentrum, erlerne die Techniken, die mich in die Lage versetzen, alles zu erschaffen und zu beherrschen.
     
    Alfred Zeisel, ein ehemaliger Anhänger der Scientology und 13 Jahre dabei, beschreibt seine Veränderung zum Scientologen wie folgt:
    Anfangs war ich überrascht, viele mir bekannte Begriffe plötzlich in einer anderen Bedeutung zu hören. Kritik zum Beispiel bedeutet etwas sehr Schlechtes; in Scientology ist nämlich Kritik verpönt. Selbst Begriffe wie Denken und Sex meinen bei Hubbard etwas Schlechtes. Außerdem sprachen die Leute unablässig in scientologischen Kunstbegriffen, wie zum Beispiel Overts, Vergehen, oder OT’s, Operierende Thetans, das sind Scientologen, denen übersinnliche Fähigkeiten nachgesagt werden, die ich allerdings niemals beobachten konnte. Scientology hat so viele umdefinierte oder neu geschaffene Begriffe, dass es dafür zwei umfangreiche Wörterbücher gibt. - Mit der Zeit merkte ich dann, dass ich durch Aufgabe meiner eigenen Sprache auch meine Persönlichkeit verloren hatte. Ich war in Scientology quasi seelisch enteignet worden. Und ich brauchte nach meinem Ausstieg noch Jahre, um nicht mehr in die Falle zu treten, die mich gedanklich immer wieder mit Scientology verband.« … Man wird halt, wenn man 14 Stunden täglich mit Scientologen zusammen ist, permanent indoktriniert. Und es ist auch psychologisch so: Hat man einmal von jemandem etwas Gutes erfahren, neigt man dazu, auch andere Ideen von ihm zu übernehmen - und zwar ungeprüft.« … Je länger ich bei Scientology war, desto schwieriger wurde meine Beziehung zur Außenwelt. Ich hatte zum Beispiel regelrecht Angst vor den Behörden, wo - nach Ansicht fast aller Scientologen - die Unterdrücker sitzen.
    (Kruchem,Thomas: »Staatsfeind Scientology?«. München, 1999, S. 89)
    Verbunden mit der Verinnerlichung der Ideologie geht häufig eine Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten bei Mitgliedern der Scientology einher. Der formulierte
Herrschaftsanspruch von Hubbard für das System Scientology überträgt sich quasi auf den einzelnen Scientologen, und häufig genug benimmt er sich dann auch so. Mit

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