Schwarzbuch Scientology
schwieriger.
Wie alles begann
Lafayette Ron Hubbard, der Gründer der Scientology Organisation. Alles, wirklich alles, was er formuliert hat, was er an Anweisungen gegeben hat, ist nach wie vor die alleinige Denk- und Handlungsvorlage für die Mitglieder der Organisation. Hubbard oder seine entwickelte Technologie für alle Lebenslagen zu kritisieren ist verboten. Hubbard ist seit 1986 tot. Seine Organisation existiert weiter.
Die scientologischen Geschichtsschreiber verklären ihn als Gelehrten, Forscher, Arzt, Bestsellerautor, eine Art omnipotenten Wissenschaftler. Vom Religionsführer ist dagegen in den euphorischen Schriften eher wenig zu lesen. Aber von einem sind alle überzeugt, er hat die Probleme der Menschheit erkannt und etwas entwickelt, das die Menschheit, die Erde und last but not least das Universum vor Verfall, Verderbtheit - kurz vor dem Untergang retten kann. Einzige Bedingung dafür ist, dass alle, die sich in seiner Organisation bewegen, sich strikt an die Vorgaben halten. Bei Abweichungen gibt es Probleme, für den Einzelnen und damit für die Organisation. One way zur Unsterblichkeit. Bei Scientology heißt das Motto: Überlebe!
Lafayette Ron Hubbard, geb. 13. März 1911 in Tilden, Nebraska/USA, gestorben am 14. Januar 1986 in Creston,
Kalifornien/USA. Über die Todesursache sind immer wieder Gerüchte und Spekulationen aufgetaucht. Von Schlaganfall bis Mord ist alles vertreten. Die Spekulationen mögen vor allem daran liegen, dass nach Hubbards Tod seine Familie sehr schnell die Einäscherung der Leiche veranlasste. Weitere bis heute zum Teil bestehende Verunsicherungen mögen daran liegen, dass zur Klärung der Todesursache eine Autopsie durchgeführt werden sollte, aber die Rechtsanwälte der Familie Hubbard dieses verhinderten, indem sie ein Dokument vorlegten, dass Hubbard jegliche Art von anatomischen Sektionen aus religiösen Gründen ablehne und die Rechtsanwälte auf entsprechende US-amerikanische Gesetzeslagen hinwiesen. Immerhin ist wohl gesichert festgestellt worden, dass es sich bei der eingeäscherten Leiche wirklich um die des L. Ron Hubbard handelte. Aber bis heute kommen in zeitlichen Abständen immer mal wieder Diskussionen auf, die den Todeszeitpunkt und die Todesursache bezweifeln.
Ein genaues Datum zu bestimmen, wann Hubbard Scientology gegründet hat, ist etwas schwierig. Anlehnen kann man sich an das Jahr 1950, in dem das Buch Dianetik auf dem US-amerikanischen Büchermarkt erschien. In der Scientology genießt dieses Werk als »Buch Eins« uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Das Jahr 1950 bietet sich auch aus anderen Gründen an, mit diesem Jahr beginnt sozusagen die scientologische Zeitrechnung. 1950 ist quasi das Geburtsjahr. Wie ernst dies gemeint ist, wird in Anweisungen von Hubbard deutlich. Als Datumsangabe kann einem zum Beispiel die Abkürzung 10. Januar a. D. begegnen. Die Abkürzung a. D. steht für »after Dianetik«, das Erscheinungsjahr
des »Buches Eins«. Übersetzt aus der scientologischen Zeitrechnung bedeutet das Datum also 10.2.1960.
Für das Jahr 1950 spricht auch, dass Hubbard als Gründer und Präsident einer Hubbard-Dianetikforschungsstiftung (Hubbard Dianetics Research Foundation - HDRF) auftritt. Diese Stiftung wurde im April 1950 in New Jersey eingetragen. Ende 1950 erscheint am 5. Dezember in einer Zeitschrift namens »Look« ein Artikel mit der Überschrift »Dianetik - Wissenschaft oder Schwindel?« In diesem Artikel geht es dann auch bereits kritisch los. L. Ron Hubbard wird bis zum Erscheinen seines Buches Dianetik als unbekannter Schriftsteller mit pseudowissenschaftlicher, verschwommener Ausdrucksweise dargestellt. In Hubbards Buch Dianetik, so der Schreiber dieses Artikels, würde behauptet, dass die Schaffung der Dianetik ein Meilenstein für den Menschen sei, die sich mit der Entdeckung des Feuers vergleichen ließe, und wichtiger sei als die Erfindung des Rades und des Bogens. In dem Artikel heißt es weiter, dass Hubbards Buch »eine Vielzahl von Psychiatern, Biochemikern, Psychologen, Ärzten und ganz normalen Wissenschaftlern …, die die verblüffenden Behauptungen und den wachsenden finanziellen Erfolg dieses seltsamen neuen Phänomens mit Furcht und Angst betrachten«, beeinflusst hat. Es wird geschlussfolgert, dass die Anziehung von Hubbard darin besteht, dass seine Ersatzpsychiatrie allen zur Verfügung steht.
Nicht nur eine erste kritische Presse begleitet die Gründungsphase der Dianetik. 1951 wird in New
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