Schwarzbuch Scientology
US-amerikanische Filmschauspielerin Kirstie Alley ist. Prominente im Einsatz für eine gute Sache - Kirstie Alley ist bekennendes Mitglied der Organisation und erfüllt mit der Sprecherrolle ihre Aufgabe. Das sollte man wissen, wenn man ihr Engagement gegen Drogen zur Kenntnis nehmen muss.
Das NARCONON-Programm für Süchtige unterscheidet
sich in keinem wesentlichen Punkt von dem Weg zur völligen Freiheit in einer Scientology-»Kirche«. Ebenso wie das angeworbene »Raw Meat« auf der Straße kommen Kommunikationstraining, der Kurs zur persönlichen Integrität und Ethik, der Kurs über das Auf und Ab im Leben sowie der von der Scientology so benannte Moralkode »Der Weg zum Glücklichsein« auf den im Haus von NARCONON lebenden suchtkranken Menschen zu. Selbstverständlich steht im Mittelpunkt das Reinigungsprogramm, also wie in der »Kirche«: Laufen, hohe Dosen von Vitaminen und Sauna, Sauna, Sauna. Statt Heroin Scientology, das ist das Drogenrehabilitationsprogramm.
In der Kritik stand und steht NARCONON immer mal wieder in den unterschiedlichsten Ländern. Schon 1978 fasste der damalige Drogenbeauftragte des Landes Berlin in einer Publikation zu NARCONON Folgendes zusammen:
In erster Linie müssen Bedenken gegen die beim Narconon e.V. angewandten Methoden erhoben werden. Durch die Anwendung des »Hubbard-Elektrometers« kann einerseits die bei Drogenabhängigen ohnehin vorhandene Tendenz zur Flucht in eine unrealistische Vorstellungs- und Erlebniswelt gefördert werden, andererseits eine massive Abhängigkeit der Drogenabhängigen von der Einrichtung auf Dauer entstehen. Durch das Kurssystem wird eine Ausblendung von Emotionen ohne wirkliche Aufarbeitung der dahinterliegenden Konflikte erreicht, zugleich besteht die Gefahr einer irrationalen Anpassung an die hausinterne Hierarchie sowie eines ebenso irrationalen Überlegenheitsgefühls gegenüber den Menschen außerhalb des Narconon e.V. Das systematische Training einer Binnensprache
verstärkt die Abhängigkeit von der Gruppe erheblich und behindert eine gesellschaftliche Reintegration.
(Freie und Hansestadt Hamburg [Hrsg.]: »Mitteilung des Senates an die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg«. Drucksache 15/4059, 26.9.1995)
Ein werbewirksamer Slogan findet sich auch bei der Werbung von Mensch zu Mensch: Die Schaffung einer Welt ohne Kriminalität. Auch hier eine Institution der Organisation, die Hilfe schafft: CRIMINON. Der Ansatz zur Vermarktung und Anwerbung für diese Institution ist vergleichbar mit der NARCONON-Darstellung. Auch hier ist einer der zentralen Begriffe der Kampf gegen Drogen. Denn laut eigenen Bekundungen von Scientology hat sich dieses so genannte Rehabilitationsprogramm für Strafgefangene aus dem Angebot von NARCONON heraus entwickelt. Drogen im scientologischen Sinne, also Medikamente aller Art, befördern die Kriminalität. Bekämpft man Drogen, verringert sich die Kriminalität. So schlicht kann der Blick auf die Welt sein.
Es spielt aber noch ein anderer Ansatz bei den Beschreibungen der Zielrichtung von CRIMINON eine Rolle, und dieser ist für das Gesamtsystem eine der zentralen Definitionen: das Angebot scientologischer Betreuung für Straffällige statt einer Behandlung mit Psychopharmaka. Wobei wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass überall Strafgefangene mit Psychopharmaka behandelt werden.
Bei der Beschreibung der scientologischen Hilfsangebote im CRIMINON-Programm taucht dann wieder dieselbe Palette vom Kommunikationskurs bis zur Verbesserung des Lernens auf. Aber auch der Kurs, wie man mit »Unterdrückung«
umgeht. Und dieses hat in der Scientology eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Den so genannten PTS/SP-Kurs (PTS = Potential-Trouble Source, potentielle Schwierigkeitsquelle; SP = Suppressive Person, unterdrückerische Person) macht meistens relativ früh jeder Mensch, der sich in der Organisation bewegt. Und das dort Gelernte und Verinnerlichte vermittelt die Basis für das Erkennen von Gegnern und Feinden. Dem Einzelnen wird vermittelt, er müsse für sich erkennen, wer ihn eventuell daran hindert, seinen Weg zur persönlichen Freiheit in Scientology zügig voranzugehen. Vermittelt wird aber darüber hinaus auch, dass alle, die sich kritisch mit Scientology oder dem Wirken von Scientologen auseinandersetzen, unterdrückerisch tätig sind. Unterdrückerisch als Begriff für Hindernisse der Expansion der Organisation. Damit ist für den Einzelnen eventuell die Trennung von seiner
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