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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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Nachhinein zu rechtfertigen. Dass damit gleichzeitig eine Herabwürdigung der jeweiligen Person einhergeht, kann von den im System Verbleibenden nicht gesehen werden.
    Bei Hubbard heißt es unter anderem dazu:
    Um dieses Weggehen zu rechtfertigen, erträumt die weggehende Person Dinge, die ihr angetan wurden, in dem Bemühen, den Overt dadurch zu verkleinern, dass diejenigen herabgesetzt werden, denen er angetan wurde. Die daran beteiligten Mechaniken sind recht einfach.
    (Küfner, Heinrich; Nedopil, Norbert; Schöch, Heinz: »Gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology«. Lengerich, 2002, S. 349)
    Scientology selbst wird nicht müde, in der Öffentlichkeit zu behaupten, dass jede Person, die mit den Dienstleistungen nicht zufrieden ist, jederzeit gehen kann. Man gibt sich
regelmäßig empört, wenn behauptet wird, dass der Weg behindert oder sogar unmöglich gemacht wird. Tatsächlich existiert ein formaler Weg hinaus nach den Vorgaben der Organisation. Der so genannte Free Loader Bill und das Procedere dazu sind vorgeschrieben:
    Bevor eine Person ihren letzten Gehaltsscheck von einer Organisation beziehen darf, die sie aus eigenem Entschluss verlässt, muss sie alle ihre Overts- und Withholds gegen die Organisation und dem mit der Organisation in Verbindung stehenden Personal aufschreiben, und diese müssen an einem E-Meter überprüft werden.
    (Küfner, Heinrich; Nedopil, Norbert; Schöch, Heinz: »Gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology«. Lengerich, 2002, S. 349)
    Also ein umfassendes Befragungsritual, das der Organisation die Möglichkeit gibt, während dieses Verfahrens weiter Einfluss zu nehmen. Allerdings erfährt man bei dieser Gelegenheit auch noch einiges über die Person und möglicherweise über andere im System. Wer also im »guten Einvernehmen«, wie es so schön scientologisch heißt, gehen will, muss sich ein letztes Mal dem System gegenüber völlig offenbaren. Dieses gibt natürlich auch die Möglichkeit, noch einmal an die vergangenen Zeiten anzuknüpfen und denjenigen doch wieder an sich zu binden. Außerdem wird die Verantwortung dafür, dass jemand die Organisation verlassen will, allen anderen mitgegeben und diese - sollte es nicht gelingen, die Person zu halten - auch für eventuell später auftretende Probleme, die durch den Weggang eintreten können, verantwortlich gemacht. Wer sich nicht
daran hält, begeht eine scientologische Straftat. Nicht nur das, es gilt als Schwerverbrechen, keine Mitteilung über solche Entwicklungen zu machen:
    Mitarbeiter-Kollegen und andere sind darüber zu informieren, dass man die Belegschaft verlässt. Wo eine Person heimlich plant, wegzugehen und privateVorbereitungen dafür trifft, ohne die korrekten Terminal der Organisation zu informieren und tatsächlich weggeht (abhaut) und nicht innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne zurückkommt, muss automatisch eine Erklärung zur unterdrückerischen Person herausgegeben werden. Sollte sich herausstellen, dass als Folge davon irgendwelche Gelder oder irgendwelches Eigentum der Organisation fehlen, müssen Handlungen hinsichtlich einer Strafanzeige unternommen werden.
    (Küfner, Heinrich; Nedopil, Norbert; Schöch, Heinz: »Gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology«. Lengerich, 2002, S. 350)
    Verbunden mit den Versagensdrohungen wird bei dieser Gelegenheit auch noch einmal intensiv vermittelt, dass allen denjenigen, die gehen, Schreckliches bevorsteht. Dieses ist dann auch die Botschaft und Warnung an die anderen, die sich vielleicht von ähnlichen Gefühlen und Ideen verleiten lassen wollen.
    Die Person bringt sich mit ihren eigenen Overts und Withholds zum Abhauen … Indem wir das Weglaufen erlauben, ohne es zu klären, degradieren wir Leute, denn ich versichere Ihnen, und mit etwas Betrübnis, dass Leute sich nicht oft von Overts gegen Scientology, ihren Organisationen und damit in Verbindung
stehenden Leuten erholt haben. Sie erholen sich nicht, denn sie wissen in ihrem Herzen, selbst während sie lügen, dass sie Leuten Unrecht zufügen, die ernorm viel Gutes in der Welt getan haben und tun und die definitiv keine schriftlichen oder mündlichen Verleumdungen verdienen. Im wahrsten Sinne des Wortes bringt es sie um, und wenn Sie es nicht glauben, kann ich Ihnen die lange Liste von Todesfällen zeigen.
    (Küfner, Heinrich; Nedopil, Norbert; Schöch, Heinz: »Gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology«. Lengerich, 2002, S. 350)
    Wie viele es gibt, die nach

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