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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Zopfstreichelns bringe ich es nicht immer zu Glanzleistungen.
    Sie zischte durch die Zähne: »Sie dreckiger, schnüffelnder Hund! Ich werde ...«
    Plötzlich war die Hand mit der Pistole auf dem Schreibtisch. Ich rief, auch für die Ohren Bobbys gedacht: »Oh, Halt! Warten Sie mit dem Schießen, bis ich Ihnen erzählt habe, daß Sie erneut umdisponieren mußten, nachdem ich nicht in Ihre Falle gegangen war. Sie wußten, es würde für Sie nur Sicherheit geben, wenn vor allem Liao Tu aus Ihrem Leben verschwand. So erledigten Sie zuerst ihn. Bot sich an, der Polizei zu erzählen, er habe Ihnen aufgelauert. Sie überraschten ihn. Mit Ihren gestreckten Fingern. Wie er selbst es Sie gelehrt hatte. Selbstverteidigung. Für mich mußten Sie sich etwas Neues ausdenken. Ich sollte später drankommen.«
    Kaum hörbar kam es von ihr: »Nicht später. Jetzt! Sie haben dieses Geschäft überfallen! Mich erpressen wollen ...!«
    Ich warf ihr hin: »Wußten Sie übrigens, daß die Polizei an Liao Tus Kehle Partikel von dem Nagellack gefunden hat, mit dem Sie an dem Abend hier Ihre Finger versahen, während Sie darauf warteten, daß er mich erledigte? › Gemini ‹. Man hat die Flasche in Ihrem Schreibtisch da gefunden ...«
    Sie stand auf. Pistole in der Hand. Ich konnte ein Lächeln nicht ganz unterdrücken, obwohl das bei Pistolen immer so eine Sache ist, auch wenn man glaubt, sie sind ungeladen. Der Teufel hat da manchmal seine Hand im Spiel. Als die Lady sich auf die Schmalseite des Schreibtisches zu bewegte, erhob auch ich mich. Wich nach der anderen Seite aus. Außer der Pistole mit dem hoffentlich noch leeren Magazin gab es ja immer noch ihre Finger und den mordsgefährlichen Stoß nach der Gurgel.
    Ich achtete darauf, daß der Schreibtisch zwischen uns blieb. Wie Bobby es mir geraten hatte: eine Handbreit Luft!
    Â»Ach, übrigens«, begann ich dann, um Bobby zu signalisieren, daß es Zeit war, das Ende der Veranstaltung einzuläuten, »bevor Sie mit dem Ding da auf mich schießen ... sind Sie sicher, daß es überhaupt geladen ist?«
    Â»Es ist!« bellte sie.
    Ich machte nur: »Aha!« Wenn das Mikrofon funktionierte, mußte Bobby inzwischen begriffen haben, daß er erscheinen sollte. Weil ich ungünstig stand und den Laden im Augenblick nicht übersehen konnte, gab ich ihm noch ein zusätzliches Signal, indem ich sagte: »Wenn Sie so freundlich wären, ein paar Sekunden mit dem Abdrücken zu warten, ich möchte Ihnen, bevor Sie mich ins Jenseits befördern, gern gestehen, daß ich Sie fast unwiderstehlich schön fand. Fast. Aber immerhin ... Ich werde auf meinen langen Weg ins Nichts die Gewißheit mitnehmen, ich wurde von der faszinierendsten Frau, der ich jemals begegnet bin, umgeschossen. Zielen Sie gut, damit ich nicht leiden muß ...«
    Während ich das abspulte, hatte ich beobachten können, wie ihr Blick von mir in Richtung des Ladens ging. Wie etwas sie irritierte. Sie hörte nicht mehr konzentriert auf das, was ich plauderte, es gab da draußen etwas, das sie ablenkte.
    Als hinter mir die Tür des Glashauses geöffnet wurde, sagte ich schnell in Richtung auf das Mikrofon: »Brauchst nicht schießen, Bobby, in dem Ding sind keine Patronen ...«
    Sie blickte verwirrt auf die Waffe. Aber nur den Bruchteil einer Sekunde. Dann zielte sie an mir vorbei und zog durch. Nichts als ein metallisches Knacken war zu hören. Hinter mir sagte Bobby Hsiang wenig freundlich: »Aber, aber, Madame, war das etwa der Versuch, einen Polizisten zu erschießen?«
    Er ging an mir vorbei und nahm ihr das kleine Mordwerkzeug ab. Miß Silva war so sehr im Schock, daß sie sich an die Waffe, die ihre Finger darstellten, offenbar nicht mehr erinnerte. Als Bobby ihr die Handschellen angelegt hatte, brach sie zusammen. Fiel um. Zitterte.
    Aus dem Laden kam Miß Fong und sagte erschrocken: »Ach, ich habe ganz vergessen, den Tee ...«
    Auch Mrs. Bruce und Lao Tse kamen. Begriffen nicht so recht, was da vor sich ging. Bobby wandte sich an sie. Sagte grinsend: »Lassen Sie sich von ihm da alles erklären ...« Er deutete auf mich. Steckte sich dann einen von seinen schwarzen Stinkern an und versicherte mir ungefragt durch eine Wolke grauen Qualms hindurch: »Wenn dich mal keiner mehr als Detektiv engagiert, kannst du mit deinem Talent immer noch als

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