Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
zerzauste und in einem breiten Grinsen seine mächtigen Zähne zeigte.
Als Chewbacca dann gegangen war, nahm Leia Han auf sanftere und angenehmere Art in die Arme. »Ich bin stolz auf dich«, sagte sie. »Er würde uns gegenüber nie etwas davon erwähnen, aber innerlich macht er sich immer noch die schrecklichsten Vorwürfe wegen der Entführung der Kinder.«
Han brauchte Leia nicht zu fragen, wieso sie über Chewbaccas innere Qualen Bescheid wusste. »Es war nicht seine Schuld.«
»Davon wirst du ihn nie überzeugen können. Er fühlt sich schuldig, weil er uns enttäuscht hat. Und er hat Schuldgefühle, weil er seine eigene Familie vernachlässigt. Für ihn ist es wirklich wichtig, dass er nach Hause geht und dort sein Selbstvertrauen zurückgewinnt.« Sie löste die Arme von Han und lächelte ihn an. »Und nach allem, was ich gehört habe, tut es gut, sich einmal um Wookie-Kinder zu kümmern, wenn man vorher für Jedi-Kinder gesorgt hat.«
»Vielleicht sollte ich ihn begleiten.«
»Das brauchst du nicht«, sagte sie und gab ihm einen KUSS .
»Na schön, meinetwegen«, sagte Han. »Aber eines will ich dir sagen – Luke sollte sich jetzt wirklich einmal hier blicken lassen und den Kindern beibringen, wie man mit den Armen schlägt und fliegt. Denn Jacen bekommt von mir niemals die Zugangscodes für den Falken. Nicht solange ich lebe jedenfalls.«
»Warum? Hast du denn nicht schon als kleiner Junge alles geflogen, was du unter die Finger bekamst?«
»Natürlich habe ich das«, sagte Han leicht verärgert. »Warum glaubst du denn sonst, dass ich mir Sorgen mache?«
Das Büro von Admiral Drayson trug keinerlei Kennzeichnung, lag hinter fünf aufeinanderfolgenden Sicherheitsgürteln und war darüber hinaus hinter einem Vorhang aus Desinformation und plausiblen Lügen verborgen.
Die Sektion, die er befehligte, trug keinen der Öffentlichkeit bekannten Namen. Die geheime Bezeichnung Alpha Blue – war nur einem Dutzend Beamter mit höchster Freigabestufe bekannt und erschien weder in den Aufzeichnungen der Regierung, noch in denen der militärischen Kommandostrukturen. Die Mitarbeiter Draysons hatten keine Alpha Blue-Ausweise und passierten auch, wenn sie sich an ihre Arbeitsplätze begaben, keine Türen mit Alpha Blue-Insignien. Vielmehr trugen sie entweder Abzeichen einer Vielfalt eher belangloser Einheiten oder – so wie Drayson selbst – überhaupt keine, und wurden auf den Gehaltslisten als Zahlmeister, zweite Kanoniere, Ionenmechaniker und zivile Büroangestellte geführt.
Unter diesen Umständen war Drayson einigermaßen überrascht, als er am Morgen sein Büro betrat und dort bereits jemanden vorfand, den er weder eingeladen hatte, noch dass man ihn ihm gemeldet hatte – jemanden, der nicht für ihn tätig war und doch die Frechheit besaß, auf Draysons Sessel zu sitzen und seine Füße auf seinen Schreibtisch zu legen.
»Also ich muss schon sagen«, meinte Drayson. »Lando Calrissian. Sie können von Glück reden, dass ich Sie nicht niedergeschossen habe.«
Lando grinste. »Ich habe damit gerechnet, dass Sie viel zu neugierig sind, wie ich es geschafft habe, hier hereinzukommen, um mich einfach kaltzumachen.«
»Ich habe gesagt niederschießen, nicht tuten. Ihnen die Kniescheibe in Stücke zu schießen, hätte ja ausgereicht«, belehrte ihn Drayson. »Und jetzt machen Sie bitte meinen Sessel frei.«
»Oh, wenn Sie darauf bestehen«, sagte Lando und versetzte dem Sessel beim Aufstehen einen Schubs, so dass dieser sich langsam um seine Achse drehte. »Ich habe nur den Rat meiner lieben Mutter befolgt.«
»Einen Rat zum Thema Einbruch?«
»Nein, zum Thema Stressvermeidung. ›Nie stehen, wenn man sitzen kann, und nie sitzen, wenn man sich hinlegen kann‹.«
»Ich verstehe«, sagte Drayson, hielt die Drehbewegung seines Sessels mit der Hand an und ließ sich darauf niedersinken. »Ich habe schon eine Weile nichts mehr von Ihnen gehört.«
»Das bezweifle ich.«
»Nicht, seit Mara Jade sich Ihrem Charme gegenüber so erstaunlich widerstandsfähig erwiesen hat.«
»Sehr liebenswürdig von Ihnen, dass Sie sich daran erinnern.«
Drayson legte die Fingerspitzen aneinander. »Ich persönlich habe mir die Theorie zurechtgelegt, dass Sie sich damit getröstet haben, indem Sie die Belohnung von Herzogin Mistal in Sabacc-Hallen und auf Lustdiwans unter die Leute gebracht haben. Ist noch etwas von der Belohnung übrig?«
Lando lächelte und machte es sich auf der Schreibtischkante bequem. »Ich
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