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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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erlauben würde, falls Sie bedroht werden sollten, darauf mit militärischen Mitteln zu reagieren. Unsere Charta sieht gegenseitige Verteidigung und Unterstützung gemäß den Mitgliedsbestimmungen vor – und das ist alles.«
    »Sie haben mich wirklich noch nicht richtig verstanden. Wir brauchen und wünschen Ihren Schutz nicht«, erklärte Nil Spaar. »Wir haben während der Hälfte meines Lebens den ›Schutz‹ des Imperiums genossen und sind fest entschlossen, in Zukunft solche Segnungen von uns fern zu halten. Uns bewegt mehr als alles andere der Wunsch, alleine gelassen zu werden. Wenn Sie das berücksichtigen, sprechen wir vielleicht dieselbe Sprache.«
    Auf Leias Bitte schilderte Nil Spaar einige der Gräuel, die die Yevethaner von den Generalen und Sturmtruppen von Imperator Palpatine hatten erdulden müssen. Was sie zu hören bekam, war ihr – wenn nicht im Detail, so doch im Prinzip – vertraut.
    Der imperiale Gouverneur von Koornacht hatte hinsichtlich der Unterwerfung der Yevethaner freie Hand gehabt. Er hatte Yevetha-Frauen als Lustsklavinnen für seinen Stab und Yevetha-Männer als lebende Zielscheiben für seine Soldaten genommen. Die verstümmelten Leichen waren in Schulen, an geheiligten Orten und in den öffentlichen Informationskanälen zur Schau gestellt worden, die jeder gezwungenermaßen zweimal täglich betrachten musste.
    Als das nicht zu dem erwünschten Maß an Kooperation geführt hatte, ließ der imperiale Gouverneur statt dessen Kinder gefangen nehmen. Daraufhin bröckelte der Widerstand ab, aber die willkürlichen Festnahmen und der Terror hielten an. Als die imperiale Besatzungsarmee schließlich von Koornacht vertrieben worden war, fand man in der Garnison des Gouverneurs siebentausend yevethanische Geiseln – und die Gebeine von mehr als fünfzehntausend Toten.
    »Das genügt«, sagte Leia. »Bitte. Ich fürchte, wir haben schon genügend Alpträume geweckt.«
    »Ich wollte, dass Sie begreifen, wie tief unsere Gefühle in diesem Punkt sind.«
    »Das tue ich«, sagte Leia. Vielleicht verstehe ich auch eines der Gefühle, die uns heimsuchen, jetzt besser.
    »Dann wollen wir unsere Aufmerksamkeit jetzt der Zukunft zuwenden«, sagte Nil Spaar.
    Die nächste Stunde verbrachten sie damit, einen groben Entwurf der Bündnisvereinbarung auszuarbeiten. Obwohl beide offenkundig mit guter Absicht ans Werk gingen, stolperten sie immer wieder über widersprüchliche Grundannahmen und kamen deshalb nur mühsam voran. Aber als es Mittag geworden war, verkündete der Vizekönig, als er sich von seinem Sessel erhob: »Das war jetzt sehr nützlich und erfreulich. Wollen wir in einer Stunde weitermachen?«
    »Ich würde gerne während des Mittagessens weiterarbeiten«, erbot sich Leia. »Wir könnten uns etwas zu essen bringen lassen.«
    Einen Augenblick lang wirkte Nil Spaar geradezu schockiert. »Entschuldigen Sie bitte vielmals, aber das ist unmöglich«, sagte er. »Für uns Yevethaner gilt es als im höchsten Maße unschicklich, in gemischter Gesellschaft Nahrung zu sich zu nehmen. Und ich für meine Person halte es für unsinnig, eine rituelle Mahlzeit mit Gesprächen zu belasten.«
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Leia und erhob sich ebenfalls. »Dann treffen wir uns in einer Stunde wieder.«
    »Ich freue mich darauf.«
     
    An dem anschließenden Auswertungsgespräch nahmen Leia, Admiral Ackbar für das Flottenamt, Admiral Drayson stellvertretend für den Direktor des Nachrichtendienstes, General Rieekan, Behn-kihl-nahm für den Senat, Erster Administrator Engh, zwei Recorderdroiden und ein halbes Dutzend leitender Beamter teil.
    Leia schilderte ihr Gespräch mit Nil Spaar, soweit ihr Gedächtnis das zuließ und ohne von irgendjemandem unterbrochen zu werden. Dann bekamen alle Gelegenheit, Leia Fragen zu stellen oder einen Kommentar abzugeben.
    Diese Kommentare waren zum größten Teil so, wie es zu erwarten gewesen war. Ackbar, dessen besonderes Interesse stets strategischen Fragen galt, war besorgt, weil bisher die Schifffahrtsrechte noch nicht zur Sprache gekommen waren, und wollte dieses Thema in der nachmittäglichen Sitzung mit besonderer Priorität behandelt wissen. Drayson, der stets daran interessiert war, Kanäle für nachrichtendienstliche Erkenntnisse zu öffnen, fragte, wie der Vizekönig wohl auf einen Vorschlag zur Wiedereröffnung des Bibliotheksaustausches reagieren würde, an dem früher einmal einige der Yevetha-Welten beteiligt gewesen waren.
    Behn-kihl-nahm,

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