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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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eingestehen musste, dass sie einer Stütze bedurfte. Aber auf diese Weise war sie besser auf das verantwortungsvolle Gespräch vorbereitet, das jetzt vor ihr lag.
    Nil Spaar ging im Gleichschritt mit ihr. Er war eine alles andere als eindrucksvolle Gestalt, nicht größer als Leia, vielleicht sogar ein wenig kleiner, wenn man seine Schuhe mit den dicken Sohlen und den hohen Absätzen berücksichtigte. Seine Augen wirkten verblüffend menschlich und lenkten Leia zunächst von den wie eine hohe Halskrause wirkenden Knochenpanzern in seinem Nacken und den kräftigen Farbstreifen in seinem Gesicht ab, die bis unter das weiche Tuch seines Kopfputzes reichten. Nil Spaars Blick war offen und freundlich, und er zeigte ein entwaffnendes Lächeln.
    Der Yevethaner trug die gleiche Kleidung wie Leia sie auf verschiedenen Aufzeichnungen gesehen hatte: eine braune, eng anliegende, lange Tunika mit beigefarbenen Schulterpartien, dazu etwas dunklere, schmal geschnittene Hosen, die in seine Stiefel gestopft waren, und beigefarbene Handschuhe, die die Ärmel seiner Tunika teilweise bedeckten. Abgesehen von der Nadel, die seine Kopfbedeckung zusammenhielt, trug er keinerlei Schmuck und auch keine Rangabzeichen oder Orden, wie man sie bei einer Uniform oder an einem zeremoniellen Kleidungsstück hätte erwarten können.
    Einer unausgesprochenen Übereinkunft folgend blieben beide stehen, als sie nur noch eine Armlänge voneinander entfernt waren. »Vizekönig«, sagte Leia und verbeugte sich.
    »Prinzessin Leia«, erwiderte Nil Spaar und verbeugte sich ebenfalls. »Ich bin sehr erfreut, hier bei Ihnen zu sein. Es ist so, wie es sein sollte. Sie, das Oberhaupt einer Konföderation von Welten, stark, stolz und wohlhabend – ich, das Oberhaupt einer Konföderation von Welten, stark, stolz und wohlhabend. Sie haben mich als Gleichberechtigten begrüßt, und ich begrüße Sie in derselben Weise.«
    »Ich danke Ihnen, Vizekönig. Möchten Sie Platz nehmen?«, entgegnete Leia und wies auf die beiden Sessel, die sich mitten im Saal gegenüberstanden, jeder mit einem kleinen Tisch an der Seite.
    »Ja, gerne«, sagte Nil Spaar. Sein Stuhl, den ihm sein Majordomus bereitgestellt hatte, bestand aus einem offenen Drahtnetz und war in Form eines S gehalten. Auf dem Tisch daneben lagen zwei schwarze, zylinderförmige Behälter mit Saugröhrchen. »Wir sollten uns zusammensetzen und ehrlich miteinander sprechen, als Staatsmänner und Patrioten. Sie selbst haben in der großen Rebellion gegen jene schwarze Bestie Palpatine gekämpft, nicht wahr?«
    »Ich habe mich ein paar Mal schmutzig gemacht«, sagte Leia. »Aber andere haben das in wesentlich höherem Maße als ich getan.«
    »Welche Bescheidenheit Sie doch an den Tag legen! Aber auch in dem Punkt kommen wir kaum umhin, einander zu verstehen«, sagte Nil Spaar. »Ich habe auch meinen kleinen Beitrag dazu geleistet, Koornacht den widerwärtigen Lakaien des Imperators abzunehmen. Also wissen wir beide, was es bedeutet, für eine Sache, der wir Leben und Ehre verschrieben haben, zu den Waffen zu greifen. Genau genommen behaupte ich, dass wir so, wie wir in diesem Augenblick hier sitzen, immer noch dem Ruf der Pflicht folgen, den die Ehre uns abverlangt – oder nicht?«
    Leia wollte das Gespräch nicht in so persönliche Bahnen lenken lassen. »Das Leben ist das, was einem widerfährt, während man damit beschäftigt ist, vernünftige Pläne zu machen – wenigstens habe ich das so gehört«, sagte sie und lächelte. »Ich tue, was ich kann, um das, was ich liebe, zu bewahren. Ich weiß nicht, ob mich das von den meisten Menschen meiner Umgebung unterscheidet.«
    »Ah, Sie sind weiser, als es Ihr Alter vermuten lässt«, sagte Nil Spaar. »Aber Sie wissen natürlich, dass Sie das, was Sie lieben, von den anderen abhebt. Sie selbst natürlich und Ihre Kinder und Ihre Lebensgefährten – aber darüber hinaus ein Kreis von Freunden, eine Gemeinschaft Gleichdenkender und eine Sammlung von Idealen. So ist es auch bei mir. Es würde mir das größte Vergnügen bereiten, wenn wir hier abseits von allen Störungen und fremden Einflüssen eine Allianz schmieden könnten, die denen nützt, die wir lieben.«
    »Das ist das einzige Ziel und der Zweck der Neuen Republik«, sagte Leia und wich dabei dem Wort Allianz aus, als wäre es gefährlicher Treibsand. »Ich denke, wenn Sie mit den Führern der hundert Welten sprechen würden, die in den letzten achtundzwanzig Tagen Mitglieder geworden sind, würden Sie

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