Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
aufgesucht zu haben. Wir besitzen lediglich die Aussage eines imperialen Gefangenen, eines früheren Brückenoffiziers auf einem Sternzerstörer, der behauptet, er sei auf Streifendienst einmal dort gewesen. Aber das ist alles sehr vage, und seine Aussagen konnten bisher nicht bestätigt werden.«
»Gibt es irgendwelche Bodenschätze, mit denen Handel getrieben werden kann? Sind darüber keine Aussagen in den Bewerbungsunterlagen? Dort würden sie doch eigentlich hingehören.«
»Es gibt gar keine Bewerbung. Die bewerben sich nicht um die Mitgliedschaft. Es ist eher eine Art Anhörung für uns. Nil Spaar scheint der Ansicht zu sein, dass das so etwas wie ein Gipfeltreffen ist. Er will auch nicht, dass man ihn als Botschaften bezeichnet.«
»Warum hat der Nachrichtendienst keine besseren Informationen? Welche Position nimmt ein Vizekönig in der duskhanischen Hierarchie ein?«
»Ich glaube, es steht außer Frage, dass Nil Spaar mehr Welten vertritt, eine größere Bevölkerung, größere materielle Reichtümer und eine fortgeschrittenere industrielle Basis als irgendjemand anders, der in den letzten zwölf Jahren nach Imperial City gekommen ist. Und das ist ihm wahrscheinlich auch bekannt.«
»Leia, vom strategischen Standpunkt aus wäre es wirklich sehr schön, einen so mächtigen Freund zu haben, dessen Territorium eine Art Puffer zwischen uns und Daala auf den Kernwelten bildet. Im Augenblick ist Koornacht einer der schwachen Punkte an der inneren Grenze.«
»Hat irgendjemand konkrete Informationen darüber, was er eigentlich will?«
»Am zweiten Tag nach seiner Ankunft kam es zu einer Schaltung ins Hypernet der Neuen Republik, aber die Arbeit haben seine Leute gemacht. Wenigstens wissen wir, dass sie nicht einfach im Netz lauschen können.«
»Wo ist die technische Analyse des duskhanischen Schiffes?«
»Ist jemand der Ansicht, dass die Yevethaner möglicherweise mit den TwiTek verwandt sein könnten?«
»Konnten Sie sich die Ergebnisse der Bibliotheksanalyse von Obra-Skai ansehen?«
»Leia, fühlen Sie sich nicht wohl?«
»Prinzessin Leia?«
Leia schüttelte den Kopf, stand auf, wobei sie sich mit beiden Händen auf den Tisch stützte, und ging auf die Tür zu. Auf halbem Weg überkam sie ein Schwindelgefühl, und sie blieb stehen. Als sie zu schwanken anfing, eilte Admiral Ackbar an ihre Seite und nahm ihren Arm.
»Helfen Sie mir zu meinem Büro«, flüsterte sie.
In der Präsidentensuite, die ein Stockwerk über dem Konferenzsaal lag, war Ackbar Leia dabei behilflich, auf einer üppig gepolsterten Couch Platz zu nehmen.
»Was ist mit Ihnen los?«, fragte Ackbar. »Soll ich den Medidroiden kommen lassen?« Der Präsidentensuite stand permanent speziell für medizinische Notfälle ein MD-7, ein mobiler Droide, zur Verfügung.
»Nein. Es geht schon wieder. Ich möchte mich nur einen Augenblick hinlegen. Die Luft im Konferenzsaal war völlig verbraucht.«
»Sie sehen nicht gut aus. Möchten Sie das Gespräch verschieben?«
Sie deutete ein Kopfschütteln an. »Nein – nein, das würde die Dinge nur komplizieren. Es hat schon zu viele Verzögerungen gegeben. Ich bin bloß zu schnell aufgestanden, das ist alles.«
»Vielleicht sollte jemand anders die heutige Sitzung übernehmen…«
»Das kann sonst niemand«, erwiderte Leia scharf.
»Dann sollte jemand mitkommen.«
»Nil Spaar erwartet ein Gespräch unter vier Augen mit dem Staatsoberhaupt der Neuen Republik. Darauf hat er von Anfang an bestanden. Und wir haben dem zugestimmt. Wir können nicht eine Stunde vor der Sitzung Änderungen vornehmen – nicht ohne ihn zu brüskieren«, sagte Leia und schloss die Augen. »Gehen Sie nur und lassen Sie mich ein paar Augenblicke ausruhen. Wenn es soweit ist, werde ich bereit sein. Das ist keine Krise. Sie werden sehen, alles wird gut gehen.«
Einer von den Protokollattachés beider Seiten abgestimmten komplizierten Choreographie folgend betraten Prinzessin Leia Organa Solo, Präsidentin der Neuen Republik, und Nil Spaar, Vizekönig der Duskhan-Liga, im exakt gleichen Augenblick die große Halle von gegenüberliegenden Seiten aus.
Leias Schritte waren gemessen und fest. Sie hatte die Zeit meditierend in ihren Gemächern verbracht, ihre Verbindung zur Macht geöffnet und ihren Körper und ihr Bewusstsein vom Fluss ihrer tiefen kraftvollen Ströme reinigen und erfrischen lassen. Das hatte sie einige Überwindung gekostet, genauso, als hätte sie Narisblütentee getrunken – weil sie sich damit
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