Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
er sich am Eingang des Landzylinders.
»Ayddar Nylykerka, Chefanalytiker des Büros für Anlagenkatalogisierung, Sektion Nachrichtendienst, Flottenkommando, mit der Bitte, Admiral Ackbar sprechen zu dürfen.«
Augenblicke später öffnete sich die leicht gekrümmte Tür mit einem Zischen, und er sah sich einem Ordonnanzdroiden der Flotte gegenüber. Er verschränkte die Arme über der Brust und schien die ganze Tür auszufüllen. »Analytiker, Admiral Ackbar empfängt zu Hause niemanden unter dem Rang eines Commodore«, sagte der Droide. »Er hält sich ohnehin schon viel zu lange außerhalb des Wassers auf. Rufen Sie morgen früh sein Büro an und lassen Sie sich einen Termin geben.«
Ayddar starrte den Droiden ungläubig an. »Sie verstehen nicht. Das ist wichtig.«
»Dann ist es wichtig genug, zuerst Ihren unmittelbaren Vorgesetzten zu stören«, meinte der Droide unbeirrt. »Halten Sie den Dienstweg ein. Falls es dann den Admiral erreicht, wird er sich auch damit befassen.«
»Nein«, widersprach Ayddar stur. Er versuchte an dem Droiden vorbei einen Blick ins Haus zu erhaschen, sah aber nur die innere Tür der Sicherheitsschleuse. »Das kann ich nicht akzeptieren. Ich muss ihn persönlich sprechen. Ich darf nicht riskieren, dass diese Information nicht zu seiner Kenntnis gelangt.«
»Mr. Nylykerka, Admiral Ackbar ruht. Er kann Sie nicht empfangen«, erklärte der Droide unbeirrbar. »Werden Sie jetzt gehen, oder muss ich die Wache rufen?«
Ayddar drückte das Datapad an seine Brust und musterte den Droiden finster aus zusammengekniffenen Augen. »Also gut«, sagte er schließlich. »Ich werde gehen.«
»Vielen Dank, Mr. Nylykerka«, sagte der Droide. Er wartete, bis Ayddar sich umgedreht hatte und die ersten paar Schritte gegangen war, ehe er die Tür schloss.
In dem Augenblick wirbelte Ayddar herum und rannte am Eingang vorbei zum Ufer hinunter. Er biss die Zähne zusammen und watete fröstelnd und wild um sich schlagend in den See. Ein Alarm schrillte, und plötzlich machten grelle Scheinwerfer an der Unterseite des die beiden Zylinder verbindenden Laufstegs dem Zwielicht ein Ende. Mit einem animalischen Schrei warf Ayddar sich kopfüber in das hüfttiefe Wasser und begann schwerfällig auf den Seezylinder zuzuschwimmen.
Er hatte impulsiv und ohne viel nachzudenken vorgehabt, an die Fenster in Seehöhe zu pochen, um damit Ackbars Aufmerksamkeit zu erregen. Aber als er näher kam, sah er, dass es sich bei dem Zylinder um ein Aquahabitat handelte, das fast bis zur Höhe des Laufstegs mit Wasser gefüllt war.
Ein Skimmer der Sicherheitsabteilung stieß auf ihn herab, und eine Lautsprecherstimme brüllte: »Achtung, Eindringling – dies ist Ihre einzige Warnung. Sie befinden sich unbefugt auf Regierungsbesitz. Mehrere Blaster sind auf Sie gerichtet. Bleiben Sie dort, wo Sie sind, und es wird nicht auf Sie geschossen werden. Wenn Sie sich nicht ergeben, wird das Feuer eröffnet.«
Ayddar hob von Panik erfüllt beide Arme. Damit endete sein kläglicher Versuch zu schwimmen, und er tauchte unter die Wasseroberfläche. Ehe er begriff, was mit ihm vorging, steckte er mit Händen und Füßen in dem Schlamm auf dem Seegrund und schaffte es nicht, sich davon zu befreien und wieder aufzutauchen.
Ringförmig angeordnete Lampen am Sockel des Aquahabitat tauchten seine Umgebung in grelles Licht. Jetzt konnte Ayddar erkennen, dass es einen Unterwassereingang zu dem Zylinder gab. Er kämpfte sich mühsam im Schlamm zum Eingang durch, griff mit der Hand, die nicht das Datapad an seine Brust drückte, danach und betätigte den Öffnungshebel.
Nichts passierte.
In letzter Verzweiflung und vom Motorengeräusch eines Düsenbootes aufgeschreckt, das schnell lauter wurde, fuhr Ayddars andere Hand mit dem Datapad nach oben und drückte es gegen das Luk. Für ihn wirkte die ganze Bewegung, als liefe sie in Zeitlupe ab und als verursache sie keinerlei Geräusch, als das Datapad sein Ziel traf.
Aber zu Ayddars Überraschung schob sich die Luke auf. Etwas, das er im Wasser nur schemenhaft wahrnahm, packte ihn vorne am Hemd und zog ihn mit einer Leichtigkeit ins Innere, die beeindruckende Stärke verriet. Augenblicke später schoss sein Kopf im oberen Teil des Aquahabitat aus dem Wasser. Laut nach Luft schnappend versuchte er sich irgendwo festzuhalten. Erst als seine Fingerspitzen Halt gefunden hatten, wurde Ayddar bewusst, dass er das Datapad nicht mehr in der Hand hielt.
Er sah sich erschreckt um und entdeckte Admiral
Weitere Kostenlose Bücher