Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
schneller fliegen zu lassen.« Er deutete auf das Navigationsdisplay. »Außerdem sieht es ja so aus, als ob sich niemand hinreichend für unsere Abreise interessiert hat, um uns zu folgen.«
»Das brauchen sie auch noch gar nicht zu tun«, sagte Akanah. »Es dauert doch noch Tage, bis wir die Flugkontrollzone verlassen haben, oder?«
Luke sah auf sein Display. »Drei Tage ungefähr.«
»Dann können sie sich für den Augenblick doch damit begnügen, uns zu beobachten, und uns in dem Glauben lassen, dass wir frei sind, und dabei feststellen, wo wir hinfliegen. Es gibt nicht viele Schiffe, die uns nicht einfangen können, ehe wir den Sprungradius erreichen.«
»Die Agenten, die uns überfallen haben, sind tot. Niemand hat im Hafen versucht uns aufzuhalten. Die Flugcontroller haben uns die Startfreigabe ohne auch nur den leisesten Mucks erteilt. Der Himmel ist leer. Was willst du eigentlich noch, um dich sicher zu fühlen?«
»Ich werde mich so lange nicht sicher fühlen, solange wir die Fallanassi nicht gefunden haben«, sagte Akanah. »Ich kann die Vorstellung einfach nicht ertragen, dass wir scheitern könnten. Ich habe so lange gewartet – und du auch. Wenn uns jetzt so kurz vor dem Ziel noch etwas aufhalten sollte…«
»Wie nahe sind wir dem Ziel denn?«, fragte Luke. »Was hast du denn in der Schrift des Stroms gelesen?«
»Das habe ich dir doch schon gesagt – was ich dort gelesen habe, hat mir den Weg nach Hause gezeigt.«
»Aber du hast mir nicht gesagt, wo das ist.«
»Ich hatte Angst davor, etwas zu sagen, solange wir noch dort waren«, sagte Akanah. »Mir war das Risiko zu groß, dass jemand uns belauschen könnte.«
»Jetzt sind wir alleine«, erklärte Luke.
»Aber man könnte ein Lauschgerät im Schiff versteckt haben, während wir auf dem Nordplateau waren. Ich möchte warten, bis wir im Hyperraum sind. Dann weiß ich ganz bestimmt, dass sie uns nicht folgen können.«
»Niemand außer uns ist im Schiff gewesen«, sagte Luke mit Bestimmtheit. »Und wenn du Geheimnisse vor mir hast, dann ist das nicht die Art von Partnerschaft, die ich mir vorgestellt habe. Hast du kein Vertrauen zu mir, Akanah?«
»Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist«, sagte Akanah. »Aber einiges von dem, was du tust und glaubst, bereitet mir unbehaglich. Wenn ich zurückblicke, hat es noch nie einen Krieger oder einen Soldaten gegeben, der mir ein Freund sein konnte.«
»Ich bin kein Soldat«, meinte Luke mit sanfter Stimme. »Und zum Lichtschwert greife ich jetzt nur noch, um Menschen zu schützen, die mir wichtig sind. Heißt das, dass ich ein Krieger bin oder ein Freund?«
Akanah blickte stumm in ihren Schoß. »Wir müssen nach Teyr gehen«, sagte sie schließlich. »Möglicherweise konnte der Kreis nicht dort bleiben, aber dorthin sind sie jedenfalls von Lucazec aus gegangen.«
»Teyr liegt – äh, dort«, sagte Luke und deutete nach rechts oben.
»Ja, ungefähr«, sagte sie und schob seinen Arm etwas zur Seite. »Das stimmt jetzt eher. Ich hatte einen Doppelsprung geplant, für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt, uns zu folgen.«
Luke nickte. »Das ist eine der Welten, auf die man die Kinder geschickt hatte.«
»Ja«, bestätigte sie.
»Sagtest du nicht, du seiest bereits dort gewesen und hättest nach ihnen gesucht?«
»Nein. Ich habe gesagt, dass ich sie dort nicht finden konnte«, korrigierte ihn Akanah. »Ich war nie imstande, die Reise zu machen, und deshalb habe ich von Carratos aus Ermittlungen angestellt.« Jetzt blickte sie auf. »Aber die Fallanassi ändern ihre Namen, ihre Art, sich zu kleiden, ihre Redeweise, ja sogar, wie wir unser Haar tragen, um unterzutauchen. Solange ich ihnen nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten und die geheimen Zeichen mit ihnen austauschen kann und sie mich nicht im Strom neben sich fühlen können, würden sie sich mir nie offenbaren, aus Furcht, ich könnte vielleicht nicht das sein, was ich scheine.«
»Du meinst, sie halten sich immer noch verborgen?«
»Würdest du, nach dem, was gerade vorgefallen ist, nicht auch sagen, dass wir allen Grund dazu haben?«
Luke nickte. »Ich glaube, wir sollten über das, was gerade vorgefallen ist, reden.«
»Ja, das glaube ich auch«, sagte sie, und in ihren Augen blitzte es dabei finster. »Aber ich würde es vorziehen, dieses Gespräch so zu führen, dass wir sicher sind, kein imperiales Verhörteam als Zeugen zu haben. Kannst du nicht irgendetwas tun, damit wir hier ein wenig früher springen
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