Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
verlangt es von mir, dass ich für meine Freunde kämpfe.«
»Dass du für deine Freunde tötest.«
»Wenn es notwendig ist.«
»So siehst du also die Jedi? Sind sie bereit zu töten, um ihre Freunde auf Coruscant zu schützen?«
Lukes Augen verengten sich. »Was willst du damit sagen?«
»Ich versuche zu begreifen«, sagte Akanah. »Ich möchte wissen, was deine Jedi für die Neue Republik bedeuten, und was die Neue Republik euch bedeutet. Bildest du die Jedi dazu aus, die Kriegerelite von Coruscant zu sein? Wozu seid ihr bereit, wenn der Oberbefehlshaber euch ruft?«
»Das funktioniert ganz anders«, sagte Luke. »Leia erteilt den Jedi keine Befehle. Sie kann uns um Hilfe bitten – einen von uns oder uns alle, aber wir können ablehnen, und das tun wir manchmal.«
»Aber die Republik unterstützt eure Akademie. Du hattest ein militärisches Raumfahrzeug in deinem Hangar. Kannst du es dir leisten, sie zu beleidigen, sie zu brüskieren?«
»Die Jedi sind keine Söldner«, sagte Luke, dessen Stimme jetzt schärfer geworden war. »Wenn wir kämpfen, tun wir das nach einer ganz persönlichen Entscheidung – und nur, um die Prinzipien zu verteidigen, an die wir glauben. Coruscant unterstützt die Akademie, weil die Jedi ein Symbol der Macht und der Stabilität sind.«
»Und genau dieser Teil der Tradition beunruhigt mich«, sagte Akanah. »Die Hüter von Frieden und Gerechtigkeit in der Alten Republik, und das tausend Generationen lang, so hat es die Legende jedenfalls überliefert. Aber wenn du nicht gleichzeitig Frieden und Gerechtigkeit haben kannst, wofür wirst du dich dann entscheiden?«
»Was würdest du denn wollen, was ich wähle?«
»Ich würde mir wünschen, dass ihr eure Talente und Gaben dem Zugriff der Politiker und Generäle fern haltet«, sagte sie. »Ihnen nichts schuldig zu sein und euch nicht von ihnen beeinflussen zu lassen…«
»Ich war immer sorgfältig bemüht, unsere Unabhängigkeit zu schützen«, sagte Luke. »Wenn es auch manchmal anders ausgesehen hat.«
»Ihr habt keinen Eid geleistet, die Regierung auf Coruscant zu stützen? Ihr habt kein Bündnisversprechen geleistet?«
»Nein. Nur die wenigen, die sich dafür entschieden haben, in der Flotte oder in den Ministerien ihren Dienst zu tun. Das ist nicht verboten. Aber es ist nicht allgemein üblich. Die Jedi sind nicht die Republikanergarde. Und werden es auch nie sein.«
»Das ist gut«, sagte sie. »Aber viel besser wäre es, wenn das mächtigste Symbol eures Ordens – das Emblem, das jene lange Tradition verkörpert – etwas anderes als eine tödliche Waffe wäre.«
»Darum haben wir nicht gebeten«, sagte Luke. »Es hat sich nur so ergeben. Alte Waffen haben immer große Symbolkraft.«
»Alle Waffen haben Symbolkraft«, sagte Akanah besorgt. »Es gibt zu viele Männer, die entweder die Welt erobern oder die Welt verändern wollen. Für lebende Wesen ist das eine fast ebenso gefährlich wie das andere. Kannst du mir sagen, warum es nicht genug ist, einen sicheren und bequemen Ort in der Welt zu finden, oder – schlimmstenfalls – Schutz und Zuflucht vor der Welt?«
Luke runzelte die Stirn. »Nein, das kann ich nicht.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die immer noch geöffnete Luke zu seinen Füßen. »Aber ich kann dir sagen, wie man die FKZ-Sperre eines Verpine Adventurers außer Funktion setzt. Und das ist etwas, was ich dir heute Morgen noch nicht hätte sagen können. Vielleicht fällt mir morgen zu deiner anderen Frage etwas ein.«
Sie lächelte etwas verlegen. »Ich glaube, das muss für den Augenblick wohl reichen.«
Drei Tage von Nervosität erfüllter Wache am Scanner ergaben nur einige wenige völlig harmlose Kontakte. Keinerlei Kriegsschiffe tauchten auf, und die wenigen privaten oder kommerziellen Fahrzeuge, die Lucazec nach ihnen verließen oder die Schlammfaultier auf Kurs dorthin passierten, zeigten nicht das geringste Interesse an dem kleinen Skiff.
»Allem Anschein nach hat man schon lange das Interesse an Commander Paffen verloren oder ihn einfach abgeschrieben«, sagte Luke und beugte sich über seine Konsole.
»Aber die suchen uns jetzt doch ganz bestimmt überall«, sagte Akanah, die hinter ihm stand. »Ganz besonders dich.«
»Suchen und finden sind zwei Paar Stiefel. Ich habe lernen müssen, mich zu verkleiden, damit man mich in Ruhe lässt und nicht dauernd anstarrt, wenn ich irgendwo in der Öffentlichkeit erscheine«, sagte Luke.
»Und wie machst du das?«
»Oh – an
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