Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
sagen, du sollst dich beruhigen.«
»Das kann ich nicht«, sagte sie und seufzte nervös. »Ich habe viel zu lange gewartet. Es steht zu viel auf dem Spiel.«
Luke nickte verständnisvoll. »Dann verspreche ich dir eben, dass ich mich bemühen werde, uns weich zu landen.«
Einen Augenblick lang dachte er, Akanah würde ihm gleich eine Ohrfeige geben.
Lukes Landung in Prye Folas war besser als weich. Sie war makellos glatt, die Art von Landung, die Piloten »Ersten Kuss« nennen.
Und die Schlammfaultier befand sich wieder in einer Schlange – diesmal einer langen Reihe von Fahrzeugen aller Art, die zu einem riesigen Feld offener Standplätze führte. Die exorbitante Landegebühr, die Teyr verlangte, enthielt keineswegs einen Platz, an dem »Li Stonn« sein Schiff unter einem Dach abstellen durfte.
»Ein ordentlicher Sturm, dann haben die Schiffswerften nächstes Jahr Hochkonjunktur«, sagte Luke nach einem Blick auf die Ansammlung teurer Fahrzeuge, die sie umgab.
Als der Schleppdroide schließlich ihren Liegeplatz erreicht und die Schlammfaultier an die vorgeschriebene Stelle bugsiert hatte, wo ihre Backbordtragfläche unter den Schubaggregaten einer mächtigen Starstream von Toltax zum Stillstand kam, ertönte die amtliche Stimme des Hafenmanagers – wieder ein Droide – über den offenen Kanal.
»Willkommen in Prye Folas. Um die Sicherheit aller Besucher auf Teyr zu gewährleisten, verbieten die Hafenvorschriften den Aufenthalt in Schiffen auf offenen Liegeplätzen«, sagte der Droide. »Bitte entfernen Sie alle persönlichen Gegenstände, die Sie während Ihres Aufenthalts benötigen, sperren Sie Ihr Fahrzeug ab, und warten Sie dann auf den Bus. Um die Sicherheit Ihres Fahrzeugs zu gewährleisten, ist der Zugang zu dieser Parkfläche ausschließlich ankommenden und abreisenden Besuchern gestattet. Das Gelände wird von der Hafensicherheit überwacht. Vielen Dank, dass Sie Teyr besuchen…«
»Ich bin fertig«, sagte Akanah ungeduldig.
Luke schaltete die Hauptenergieversorgung des Skiffs ab. »Ich muss nur noch mein Gesicht tarnen.«
Der Bus, ein flachliegender langsamer Gleiter, wurde wiederum von einem Droiden neuester Bauart gesteuert. Akanah und Luke setzten sich auf zwei der letzten drei verfügbaren Plätze, während der dritte von dem Elomin besetzt wurde, der aus dem vor der Schlammfaultier geparkten Skimmer kam. Als der Bus voll war, erhob er sich einige Meter über den Boden und fegte in Richtung auf das Terminalgebäude davon. Ein leerer Bus nahm unmittelbar darauf seinen Platz dahinter ein.
»Gar nicht schlecht organisiert. Findest du nicht auch, meine Liebe?«, sagte Luke. Die Stimme »Li Stonns« zitterte ein wenig, was sie etwas kehliger klingen ließ. »Wenn man so viele Droiden sieht, weiß man, dass es den Leuten hier recht gut geht.«
Akanah schienen die anderen Reisenden, die sie umgaben, etwas verlegen zu machen – der Elomin, der zu ihrer Rechten saß, überragte sie um mehr als Haupteslänge. Sie beantwortete Lukes Frage nur mit einem Blick und einem höflichen Lächeln.
Luke tätschelte ihr beruhigend die Hand. »Ich weiß, du magst offene Gleiter nicht. Aber wir sind fast da«, sagte er. »Da schau – da ist schon der Gleiskörper der Canyon-Bahn. Im Reiseführer steht, dass das das schnellste Bodenverkehrsmittel in fünf Sektoren ist…«
Die letzte Hürde, die sie hinter sich bringen mussten, war die Einreisekontrolle – wieder eine Schlange, ein Droide, der sie begrüßte, Röntgenkontrolle ihrer Reisetaschen, diskrete Personenkontrolle in einer Multisensoranlage und drei Fragen eines menschlichen Untersuchungsbeamten, dessen Verhalten sie in geradezu verblüffender Weise an das des Distriktszensors auf Lucazec erinnerte.
»Wie lange beabsichtigen Sie, auf Teyr zu bleiben?«
»Das wissen wir noch nicht genau, nicht wahr, Liebes?«, fragte Luke. »Wie lange braucht man denn, um sich den Canyon wirklich gründlich anzusehen? Wir haben nur für drei Tage reserviert, hoffen aber, dass sich das jetzt, wo wir hier sind, auch verlängern lässt.«
»Drei Tage«, wiederholte der Beamte. »Haben Sie sich jemals mit irgendwelchen ansteckenden Krankheiten der Klasse B oder C infiziert?«
»Nein, nein«, sagte Luke/Li und lächelte dabei Akanah zu. »Wir sind durch und durch fit. Wenn ich krank bin, ist mir Reisen zuwider, geht es Ihnen nicht genauso?«
»Haben Sie irgendwelche tödlichen Waffen, Drogen, unlizenzierte technische Geräte oder andere Gegenstände in
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