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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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hat deine Mutter denn damit zu tun?«
    »Du erinnerst dich doch, was ich dir über mein Leben auf Carratos erzählt habe, und dass mein Vormund mein Geld genommen und mich allein gelassen…«
    »Talsava«, sagte Luke. »Ja, ich erinnere mich.«
    Akanah blickte auf und sah ihm in die Augen. »Alles, was ich dir über sie gesagt habe, stimmt. Nur eines nicht – ihr Name war Isela Talsava Norand und sie war meine leibliche Mutter«, sagte sie so leise, dass es wie ein Flüstern war. »Und sie war es, die das Imperium über den Kreis gebracht hat.«
    Luke sank wortlos und wie benommen auf einen Sessel. Wialu übernahm es, ihm den Rest zu berichten.
    »Wir konnten nicht zulassen, dass Isela nach ihrem Verrat beim Kreis blieb«, sagte sie. »Sie durfte nicht wissen, wo unser Ziel war, als wir Lucazec verließen. Bevor diese Entscheidung getroffen wurde, ist sie aus dem Kreis verstoßen worden, aber Akanah haben wir nicht verstoßen – wir hätten sie bei uns behalten, hätten für sie gesorgt, sie ausgebildet. Wir alle hätten sie geliebt.
    Aber Isela hat unser Angebot abgelehnt und Akanah mitgenommen. Diese Entscheidung hat uns alle sehr betrübt. Damit hat sie Akanah für das bestraft, was sie getan hatte. An dem Tag, an dem die beiden gingen, herrschte im Kreis großes Leid und Zorn. Und in meinem eigenen Leid habe ich Akanah etwas versprochen – dass für sie der Weg zurück markiert werden würde, so dass sie, sobald sie selbst wählen konnte, zum Kreis zurückkehren und sich wieder anschließen konnte.« Sie sah Akanah mit einem liebevollen Lächeln an. »Dann sind so viele Jahre verstrichen, dass ich dachte, wir würden sie nie wiedersehen.«
    »Und ich dachte, dass ich Carratos nie verlassen würde.«
    »Und warum nicht?«, fragte Luke.
    »Was ich dir über mein Leben dort erzählt habe, war die Wahrheit. Der Krieg kam und dann war ich allein, ganz auf mich gestellt«, sagte Akanah. »Ich musste lernen, wie es auf einer Welt zugeht, die nach anderen Regeln geführt wurde, und hatte niemanden, um mich zu leiten oder zu schützen. Wialu habe ich bereits gestanden, wie ich das, was sie mich gelehrt hatten, missbraucht habe, um zu überleben, wie ich so wurde wie die anderen, die das hatten, was ich brauchte.«
    Akanah blickte auf ihre Hände herab und lächelte versonnen. »Dann kam Andras, es war wie ein Wunder, und er gab mir Sicherheit und lehrte mich wieder, was Liebe ist – und obwohl ich zu der Zeit Carratos hätte verlassen können, wollte ich es nicht.«
    »Aber warum hast du mich dann hineingezogen, als du schließlich doch weggegangen bist?«, fragte Luke. »Du hast mich doch nicht gebraucht, um die Fallanassi zu finden oder um zu ihnen zu gelangen – auch wenn du das mir gegenüber so hingestellt hast. Die imperialen Agenten auf Lucazec – die waren doch auch wieder eine Lüge, nicht wahr? Man hat doch gar nicht Jagd auf uns gemacht.«
    »Nein«, gab sie zu. »Die waren nie da. Das war ein Test. Ich musste wissen, was ich von dir erwarten konnte, wo ich anfangen sollte.«
    »Das Blut«, erinnerte sie Luke.
    »Das war ein Fehler«, sagte sie. »Ich habe deine Überraschung gespürt und dachte, ich hätte mich verraten. Ich hatte noch nie gesehen, wie ein Lichtschwert Fleisch trifft. Ich musste deine Aufmerksamkeit auf mich und auf Nashira lenken, sonst hätte ich dich damals verloren.«
    »Verloren wofür? Ich verstehe immer noch nicht. Was wolltest du denn mit dieser Täuschung gewinnen?«
    Akanah schüttelte betrübt den Kopf. »Es war nicht für mich, Luke. Was du mir gegeben hast, was das für mich bedeutet hat – das geschah einfach, unerwartet – das war nicht geplant.«
    »Aber warum das alles?«
    »Weil ich vor dir Angst hatte«, sagte sie schlicht.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Luke, ich habe die Kehrseite des Krieges gesehen, die, auf der es keine Helden gibt, nur Opfer. Ich habe erlebt, was Macht bedeutet, wie sie eingesetzt wird und was es bedeutet, wenn man sie auf einer Welt nicht besitzt, wo es nur auf Macht ankommt.« Ihr trauriger Blick verlieh ihren Worten Gewicht. »Ich war zehn Jahre alt, als die Sturmtruppen des Imperators über die halbe Galaxis hinwegfegten – ich habe meine Kindheit im Paradies und die Jahre danach in der Hölle verbracht. Ich habe allen Grund zur Angst.«
    »Du hast gedacht – denkst immer noch –, dass ich dieselbe Gefahr darstelle wie damals der Imperator, genauso wie die Sturmtruppen?«
    »Das bist nicht nur du«, sagte Akanah. »Du schulst andere, damit

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