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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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herumzudrehen, so dass sein Rücken der Innenwand zugewandt war und er mit der rechten Hand nach dem nächsten Vorsprung greifen konnte. Seine Beine waren zwanzig Zentimeter zu kurz, um die unteren Ecken des Rechtecks zu erreichen. »Ich denke ›Sitzkapazität siebenundzwanzig‹, obwohl es für Wookiees und Elomin bequemer wäre als für mich.«
    »Ein Theater?«, fragte Lobot und drehte sich ebenso herum, wie Lando das getan hatte.
    »Vielleicht. Und vielleicht beginnt die Vorstellung erst, wenn alle Platz genommen haben. R2,3PO – kommt hier rüber und haltet euch irgendwo fest.«
    R2 zog 3PO zur Innenwand und wartete, bis der Protokolldroide mit seiner funktionsfähigen Hand einen Vorsprung gepackt hatte. Dann bezog der kleine Astromechdroide hinter seinem Kollegen Position und hielt sich mit einer seiner Klauen fest.
    Augenblicke später tauchte der ganze Raum in absolute Dunkelheit.
    »Licht, R2«, sagte Lobot schnell.
    »Nein«, widersprach Lando. »Jetzt sind die mit ihrer Show dran.«
    Kurz darauf konnten die vier Zuschauer sehen, wie es vor ihnen immer heller wurde – ein Leuchten, das viel weiter als die Außenwand des Raums entfernt schien und sich immer heller werdend in mehrere deutlich voneinander getrennte helle Massen aufteilte. Und dann bildeten sich im Zeitraum weniger Herzschläge Konturen heraus und etwas nahm Gestalt an.
    Ein paar Augenblicke lang waren die beiden Menschen wie gelähmt. Menschliche Sinne beharrten darauf, dass sie sich nicht länger im Inneren des Vagabunden befanden. Sie hingen in der Dunkelheit, blickten herab auf einen wunderschönen rotbraunen Planeten mit glitzernden blauen Ozeanen, eingehüllt in einen Schleier weißer Wolken. Ein strahlender, aber fahlgelber Stern beleuchtete das Antlitz des Planeten mit den unregelmäßigen Konturen schwarzer Berge und dunkelgrüner Flecken, die sich von den Flussläufen nach außen dehnten. Zwei Monde – der kleinere von staubigem Grau, der größere verblüffend rot – krochen über ihre unsichtbaren Bahnen.
    Lando verspürte Ehrfurcht, Schwindel und jene seltsame Atemlosigkeit, zu der alle neigen, die einmal den kalten Biss des Weltraums verspürt haben. »Heimatwelt«, flüsterte er. »Das Zentrum ihrer Ausstellung. Als ob sie gewusst hätten, dass sie sie nie wieder zu sehen bekommen.«
    »Lando, ich habe das Gefühl, als würde ich einen Weltraumspaziergang machen«, sagte Lobot, ebenfalls im Flüsterton. »Wenigstens denke ich, dass man sich bei einem Weltraumspaziergang so fühlt. Ist das die Wirklichkeit?«
    »Nein. Das ist wirklicher als die Wirklichkeit«, sagte Lando. »Aber man müsste es selbst erlebt haben, um zu wissen, dass die Proportionen nicht stimmen, dass alles viel zu groß und zu nahe beieinander ist. Dass die Planeten in Bezug auf den Stern zu hell sind, dass die Zeit komprimiert ist und so weiter. Aber all das ist unwichtig. In allen wichtigen Punkten ist es fehlerlos.«
    Lobot drehte den Kopf zu den Droiden herum, ohne dabei das Panorama aus den Augen zu lassen. »R2, was sagen dir deine Sensoren über das, was hier vor uns ist?«
    Selbst R2s lange Antwort wirkte respektvoll gedämpft. »R2 sagt, dass die Außenwand der Kammer immer noch da ist«, sagte 3PO, »aber sie hat jetzt einen optischen Absorptionsindex von weniger als einem Hundertstel Prozent.«
    »Das heißt, perfekte Transmission, perfekter als jedes Material, das ich kenne«, sagte Lobot.
    »Meinen Sie nicht, dass es ein Holo ist?«, fragte Lando.
    »Master Lando, R2 sagt, dass der Stern vierundvierzig Meter entfernt ist. Der Planet ist siebzehn Meter entfernt.«
    »Ein Planetarium«, sagte Lobot. »Ein riesengroßes Planetarium des Qellasystems. Ich bin wirklich neugierig, welcher Mechanismus…«
    Lando nickte und stimmte damit Lobots Schluss zu, fiel ihm dann aber ins Wort. »Das genügt. Ich will jetzt kein Geschnatter mehr hören.«
    »Warum? Was ist denn?«
    »Gar nichts«, sagte Lando, atmete tief ein und ließ die Luft dann ganz langsam wieder aus seinen Lungen entweichen. »Vielleicht sehe ich nie wieder ein Kunstwerk, das so schön ist wie das hier. Ich möchte es nur eine Weile genießen, ehe wir weitergehen.«
     
    Die tiefgekühlte Kiste, die an der Ladefläche des Obroan-Institut in Newport in Draysons Gleiter geladen wurde, hatte die Reise von Maltha Obex nach Coruscant auf die schnellstmögliche Weise zurückgelegt. Trotzdem war Drayson seine Ungeduld deutlich anzusehen, als er den Arbeitern beim Hantieren mit dem großen

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