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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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werden. Ich bin sicher, dass ein Sammler Ihres Rangs mit diesen Erfordernissen vertraut ist…«
    »Flüchtig vertraut«, schränkte Drayson ein.
    »Also, dann sollte das kein Problem sein – ich wollte nur Ihre Zusicherung, um meines eigenen Gewissens willen, dass das Material mit Respekt behandelt wird«, sagte Eckels. »Im Augenblick gibt es keine bekannten Überlebenden. Aber das kann sich ändern. Ich erinnere nur an die Frau Wys, die neuntausend Jahre, nachdem die Geschichte ihren Untergang gemeldet hat, wieder aufgetaucht sind. Und wir wollen doch alle nicht in eine Situation geraten, wo Überlebende auftauchen und feststellen, dass ihre Vorfahren als Dekorationen in einem Salon hängen.«
    »Haben Sie die Absicht, mich zu beleidigen, Dr. Eckels? Das ist Ihnen jetzt nämlich beinahe gelungen.«
    »Bitte, nein, ganz bestimmt nicht. Sie müssen verstehen, das Institut sieht es nur äußerst ungern, wenn materielle Überreste aus unserem Gewahrsam weitergegeben werden, und selbst wenn wir dazu bereit sind, bestehen wir immer darauf, eine erste Untersuchung…«
    »Was Sie ja auch konnten«, fiel Drayson ihm ins Wort. »Ich gehe doch davon aus, dass Sie die Reisezeit ausgenutzt haben, um diese Untersuchung vorzunehmen und die entsprechenden Holos und Scans anzufertigen?«
    »Ja, ja, das haben wir.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung«, sagte Drayson und ließ ein kurzes Lächeln aufblitzen. »Falls es hilfreich ist, Doktor, darf ich Ihnen vielleicht noch versichern, dass mir der Wert des Inhalts dieser Kiste wohl bewusst ist – und damit meine ich nicht nur den Betrag, den ich für die Bergung bezahlt habe. Das Material wird mit aller möglichen Sorgfalt behandelt werden. Schließlich gibt man nicht so viel Geld aus, um einen Schatz zu erwerben, wenn man ihn zerstören will. Und die Wände in meinem Salon sind bereits alle voll.«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Eckels und nickte ein paarmal. »Ich bitte um Entschuldigung, falls ich Sie beleidigt haben sollte.«
    »Nein, das haben Sie nicht«, sagte Drayson. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden…«
    Der Flug von Newport zum nächsten technischen Büro von Alpha Blue, das sich in demselben Distrikt befand, wo einige prominente Senatoren ihren offiziellen Wohnsitz hatten, dauerte zwanzig Minuten. Das unauffällige Gebäude von Sektion Einundvierzig allerdings war nicht in den Touristenhandbüchern verzeichnet. Die kleinen Tafeln mit der unauffälligen Aufschrift INTERMATIC, R. C, was wie ein Firmenname aussah, erklärte den Verkehr in und aus den zwei Privathangars des Anwesens.
    Noch bevor Draysons Gleiter ganz zum Stillstand gekommen war, kamen bereits Mitarbeiter von Sektion Einundvierzig mit einem Repulsorkarren gerannt und begrüßten ihn mit schneidigen Ehrenbezeugungen, als er aus der Kanzel stieg.
    »Admiral.«
    »Rühren, Thomas.« Drayson ging an die Hinterseite des Gleiters und half mit, die Taue zu lösen und den Karren unter die Kiste zu bugsieren. »Ist Dr. Eicroth bereit?«
    »Labor Fünf«, sagte der Oberst. »Sie wartet schon seit wenigstens einer Stunde.«
    »Dann wollen wir uns beeilen.«
    Dr. Joi Eicroth begrüßte Drayson mit einem professionellen Lächeln, das durch nichts auf eine Beziehung deutete, die über eine Spanne von dreizehn Jahren die unterschiedlichen Funktionen einer Freundin, einer Geliebten und einer gemeinsamen Überlebenden umfasste. Sobald freilich die Kiste neben einem großen Untersuchungstisch sicher verstaut war, jagte Drayson die anderen Offiziere weg und fügte seiner Begrüßung noch einen schnellen KUSS hinzu.
    »Skandalös, Admiral. Ich bin im Dienst.«
    »Ja, das bist du. Machen wir das Ding auf«, sagte er.
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte sie und zog an einer Schnur, worauf zwei Isolieranzüge an Schläuchen von der Decke herunterglitten. »Ich muss mir zuerst etwas Bequemeres anziehen.«
    Sie brauchte beinahe fünf Minuten, um ihren Isoanzug überzustreifen, und dann noch einmal fünf, um ihm mit dem seinen behilflich zu sein und das Labor zu versiegeln. Das Stabilisierungssystem der Kiste auszuschalten, die Siegel zu brechen, den Deckel zu öffnen und den Schaumstoff abzusaugen nahm allerdings fast überhaupt keine Zeit mehr in Anspruch.
    Dann standen sie beide auf gegenüberliegenden Seiten der Kiste und blickten stumm auf ein Geschöpf herab, das vor mehr als einem Jahrhundert gestorben und mit seinen Freunden im Eis von Maltha Obex begraben worden war. Der ovale glatthäutige Körper des

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