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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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sargförmigen Gegenstand zusah.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte jemand, der neben Drayson getreten war. Er drehte sich um und blickte in ein von der Sonne gebräuntes Gesicht unter weißem Haar.
    »Ja?«
    »Sind Sie Harkin Drayson? Der Versandleiter hat gesagt, der Eigentümer sei jetzt zur Abholung gekommen.«
    »Ja«, sagte Drayson und wandte sich von seinem Fahrzeug ab. »Und Sie sind…«
    »Joto Eckels«, stellte der Fremde sich vor. »Ich habe die Ausgrabungsarbeiten geleitet. Ich wollte nur sehen, ob Sie es sind, und Ihnen persönlich danken.«
    »Wofür, Dr. Eckels?«
    »Wenn Sie den Vertrag nicht übernommen hätten, hätte man unsere Reise nach Maltha Obex abgesagt. Es hätte dann Jahre gedauert, bis wir die Leichen von Kroddok und Josala hätten bergen können.« Er deutete nach hinten zum Shuttle der Meridian. »Und ich möchte Ihnen auch dafür danken, dass Sie erlaubt haben, dass ich sie auf diesem Flug mitbringe – das war den Familien der Toten gegenüber sehr freundlich.«
    »Das hätte doch jeder getan«, sagte Drayson.
    »Es wäre schön, wenn es so wäre, aber das ist nicht der Fall. Ich weiß, für Sie war das nicht der Grund, den Vertrag zu übernehmen, aber ich möchte Ihnen trotzdem sagen, dass das uns allen sehr viel bedeutet. Und dann möchte ich Ihnen noch einmal versichern, dass die Lieferung Ihres Materials dadurch in keiner Weise verzögert worden ist.«
    Dabei deutete Eckels auf die Kiste, die jetzt fest im Ladeabteil verstaut war.
    »Das weiß ich«, sagte Drayson und lächelte. »Und vielen Dank auch für Ihre Unterstützung, Dr. Eckels. Die Meridian wird Sie, wann immer es Ihnen genehm ist, nach Maltha Obex zurückbringen. Ich habe Captain Wagg bereits entsprechende Anweisung erteilt. Und bitte übermitteln Sie Ihren Kollegen meinen Dank.«
    »Das werde ich tun«, versprach Eckels. »Und übrigens – nach allem, was ich vor dem Abflug gesehen habe, nehme ich an, dass unsere Leute bis zu meiner Rückkehr eine Menge zusätzliches Material geborgen und katalogisiert haben werden. Dort sind jetzt zwölf fleißige Leute im Camp, die von früh bis in die Nacht mit den Ausgrabungen beschäftigt sind. Sie können damit rechnen, dass wir mehr als genug Material liefern werden, um diese Qellaartefakte als authentisch bestätigen zu können.«
    »Sehr gut«, sagte Drayson und drehte sich halb herum, um zu seinem Gleiter zurückzukehren.
    Eckels wich ihm nicht von der Seite. »Ich hatte mir gedacht, es wäre vielleicht möglich, mir die Artefakte anzusehen, wenigstens im Holo, ehe ich nach Maltha Obex zurückfliege.«
    »Tut mir leid, aber das wird wohl nicht möglich sein«, sagte Drayson mit einem höflichen Lächeln und wandte sich erneut zum Gehen.
    »Ich verstehe, dass höchste Diskretion erforderlich ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es sehr vorteilhaft wäre, um unserem Team dort für die noch verbleibende Zeit die richtigen Prioritäten zu setzen«, sagte Eckels. »Schließlich reichen fünfundzwanzig Tage bei weitem nicht aus, um auf einem ganzen Planeten auch nur anzufangen. Ich erinnere mich an Expeditionen, wo wir drei Monate mit allgemeinen Vermessungsarbeiten und der Auswahl der Ausgrabungsstätten verbracht haben, ehe wir den ersten Spatenstich getan haben.«
    »Doktor, das verstehe ich – und ich mache Sie auch nicht für die Einschränkungen verantwortlich, die ich Ihnen auferlegt habe«, sagte Drayson. »Ich bin Realist – aber ich bin ganz sicher, dass die Ergebnisse meinen Erwartungen entsprechen werden.«
    Drayson ging jetzt mit langen Schritten auf den Gleiter zu, aber Eckels war noch schneller und versperrte ihm den Weg. »Dann ist da noch etwas, was ich mit Ihnen besprechen muss.«
    Jetzt wirkte Draysons Gesicht leicht gereizt. »Und was ist das?«
    »Das, äh, Material, das ich Ihnen gebracht habe…« Eckels Stimme wurde leiser. »Aus der Art und Weise, wie wir diese Überreste gefunden haben, und aus den Gegenständen der Umgebung ist klar zu erkennen, dass es sich bei diesen Lebewesen um vernunftbegabte Geschöpfe gehandelt hat.«
    »Das entspricht meinen Erwartungen. Hatten Sie etwas anderes erwartet?«
    »Es kompliziert die Dinge einfach. Wenn es Überlebende gäbe, würde das Material natürlich ihnen gehören«, sagte Eckels. »In Abwesenheit von Überlebenden gelten die Regeln und Vorschriften des Büros für Vernunftwesen – materielle Überreste müssen im Fundzustand bewahrt werden, Artefakte dürfen rekonstruiert, aber nicht restauriert

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