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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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wiederherstellen können, sondern dann auch hundert Generäle und fünfhundert Senatoren haben, die ihn anflehen würden, das yevethanische Schiff studieren zu dürfen.
    Ourn klammerte sich gegen jede Vernunft an diese Hoffnung, verfolgte den Klatsch in den Höfen des Diplomatenkomplexes ebenso wie die Nachrichtennetze, suchte nach winzigen Informationsbröckchen und redete sich immer wieder ein, dass seine nächste Depesche diejenige sein würde, die ihm das Vertrauen der Yevethaner und damit seine Belohnung verdienen würde.
    Aber als er den Bericht über Plat Mallars Flucht von Polneye und Captain Llottas Tod bei Morning Bell sah, war es um diese Hoffnung endgültig geschehen. Die Wahrheit war unübersehbar – die hübschen Silbersphären waren zugleich tödliche Kriegsschiffe und Nil Spaar würde nie die Genehmigung erhalten, eines davon an Belezaboth Ourn auszuliefern.
    »Wenn der Frieden nur noch ein wenig länger gehalten hätte«, sagte er resigniert in seinem abgeschlossenen Zimmer, wo keiner ihn hören konnte. »Wenn die Prinzessin nur nicht so stur gewesen wäre. Ihretwegen habe ich alles verloren.« Er nahm den schwarzen Kasten mit dem Hyperkomm und drehte ihn zwischen den Fingern. »Also sollte ich vielleicht sie um meine Bezahlung bitten. Vielleicht ist dieses Spielzeug mehr wert als die Worte, die es in den Raum getragen hat.«
     
    Es gab hundert Dinge, die Leia hätte tun sollen, und tausend Chancen, ihre Energie besser einzusetzen, als einen Gartenpfad mit strahlendweißen Sasaleablüten zu säumen, ein duftender Ball – so groß wie Anakins Faust – pro Pflanzloch. Es war Arbeit für einen Droiden, Arbeit, die der Palastgärtner am Morgen mit Freuden erledigt hätte.
    Aber nichts von diesen vielen anderen Dingen, die sie an jenem Abend hätte tun können, reizte sie auch nur annähernd so wie das kühle, feuchte Erdreich, das zwischen ihren Fingern zerbröckelte, oder das Gefühl, das sie dabei hatte, wenn sie bedächtig jede Sasaleapflanze an Ort und Stelle setzte. An einem Tag, an dem nichts, aber auch gar nichts, was sie in Angriff genommen hatte, gelungen war, war es ungeheuer beruhigend, sich einer Aufgabe zuzuwenden, wo sie alles unter Kontrolle hatte – Schaufel und Erde, Blüten und Stiele. Ihre Vision, ihre Zeit, ihre Mühe, ihr Triumph, ihre Befriedigung.
    Es war ein kleiner Triumph, eine winzige Veränderung einer winzigen Landschaft, aber zugleich auch Balsam für ihr ganzes Wesen – die Bestätigung, dass sie zu guter Letzt doch Herrin ihrer eigenen Welt war. Wenn du nicht glaubst, dass das, was du tust, etwas bedeutet, fällt das Aufstehen am Morgen schrecklich schwer.
    »Prinzessin…«
    Leia blickte überrascht von ihrer Arbeit auf. »Tarrick. Was machen Sie hier?«
    »Jemand ist hier – genauer gesagt, hinten am Tor –, den Sie vielleicht empfangen wollen, hatte ich mir gedacht. Er kam heute am frühen Nachmittag ins Büro, wie ein typischer Bittsteller, und wir haben zuerst versucht, ihn abzuwimmeln. Aber er ist wieder gekommen«, sagte Tarrick. »Beim zweiten Mal kam er zur Sache. Wir haben ihn zu den Maulwürfen geschickt. Als Collomus und seine Leute mit ihm fertig waren, waren wir uns alle einig, dass Sie hören sollten, was er zu sagen hat.«
    Leia stand auf und wischte sich die Erde von den Händen. »Also – jetzt haben Sie mich neugierig gemacht. Bringen Sie ihn herein.«
    Der Besucher war ein Paqwe – ein kleiner gelbgrüner Alien mit breitem Rücken und watschelndem Gang. Er trug ein etwas ausgefranstes Diplomatenkostüm und roch aufdringlich nach bitteren Salzen.
    »Prinzessin Leia! Es ist mir eine große Ehre. Ich bin Belezaboth Ourn, Sonderkonsul der Paqwepori.« Hinter ihm schüttelte Tarrick langsam und auffällig den Kopf. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich zu empfangen.«
    »Ja, ja«, sagte sie ungeduldig. »Was wollen Sie?«
    »Ihnen etwas anbieten. Ich glaube, wir können einander helfen, Prinzessin«, sagte er und trat einen weiteren Schritt vor. »Sie haben mit einer gewissen Person Probleme. Es heißt, dass es Krieg geben wird. Ich verfüge möglicherweise über Informationen, die Ihnen nützen könnten.«
    »Für Wortspiele ist es ein wenig spät. Bitte äußern Sie sich deutlicher – was für Informationen?«
    »Eigentlich nicht Informationen, wenn man es genau nimmt«, sagte Ourn. »Eher ein Ding. Wie Sie es nutzen können, was Sie davon lernen können – das müssen Sie selbst herausfinden. Aber ich kann es in

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