Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
gemacht, nur soweit, um Mallar davor zu bewahren, als mein Günstling zu erscheinen. Darüber hinaus trifft es zu, Admiral Graf, dass ich in der Vergangenheit mehrfach die Präsidentin zu überreden versucht habe, die Mallar-Aufzeichnung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und ich bin froh, dass das jetzt geschehen ist, mit welchen Mitteln auch immer.«
»Niemand würde in Frage stellen…« begann Graf.
»Warten Sie. Ich bin noch nicht fertig.« Der Admiral drehte sich halb herum, um Leia in die Augen sehen zu können. »Um Ihre unausgesprochene Frage zu beantworten. Ja, ich besitze eine Kopie der Aufzeichnung, sie befindet sich an einem sicheren Ort in meinem Haus. Aber ich gebe Ihnen mein Wort darauf, dass ich nicht an der Indiskretion beteiligt war. Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist.«
»Ich nehme Ihre Erklärung an, Admiral«, sagte Leia. »Die Ihre akzeptiere ich nicht, Admiral Graf. Es kann nicht angehen, dass irgendjemand von Ihren Ermittlungen ausgenommen wird.«
»Verstanden, Prinzessin«, sagte Graf und steckte den Tadel ein.
General Carlist Rieekan, der Leiter des Nachrichtendienstes der Neuen Republik, sah sich vor die Aufgabe gestellt, das Ausmaß des von Ourn angerichteten Schadens einzugrenzen und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholte. Dazu musste er einerseits ausfindig machen, welche Informationen Ourn den Yevethanern verschafft hatte, andererseits eine Erklärung dafür finden, wie Ourn unentdeckt hatte bleiben können, bis er sich selbst gestellt und das Relais ausgeliefert hatte.
»Nicht dass es von großer Bedeutung wäre, Prinzessin, aber es sieht so aus, als ob Sie den falschen Spion gestellt hätten«, sagte Rieekan.
»Warum sagen Sie das?«
»Ich habe siebzig Leute die ganze Nacht daran arbeiten lassen und die haben keinerlei plausible Verbindung zwischen Belezaboth Ourn und dem Überfall auf die Tampion herstellen können«, sagte Rieekan. »Er ist ein Nichts, ein Niemand, ohne Verbindungen – ein kleiner aufgeblasener Wichtigtuer. Er hatte zu keiner Zeit Gelegenheit, sich Informationen von der Bedeutung, wie es die Ernennung von General Solo oder der Flugplan der Tampion darstellen, zu verschaffen oder weiterzugeben.«
»Und da sind Sie ganz sicher?«
»Ja, eindeutig. Ourn ist im Laufe der Nacht zusammengebrochen und hat angefangen auszupacken, er sprudelte förmlich über. Er weiß nicht einmal, dass der General vermisst wird.«
»Dann muss es noch einen weiteren yevethanischen Spion geben – einen mit besseren Kontakten.«
»Wenigstens einen«, sagte Rieekan.
»Die Besucher des Vizekönigs an jenem Nachmittag«, sagte Graf. »Die Senatoren Marook, Peramis und Hodidiji.«
»Die werden alle gründlich überprüft«, erklärte Rieekan.
»Was ist mit der Black Box?«, wollte Leia wissen.
»Ein interessantes Gerät«, sagte Rieekan. »Nicht völlig schwarz, aber beinahe. Wir haben es in den Kälteraum gebracht und es dort im Vakuum und bei völliger Dunkelheit geöffnet. Gut, dass wir das getan haben. Die Energieversorgung ist mit einer Oxydationssicherung versehen, die beim Offnen der Box ausgelöst wird. Die Explosionskraft würde vermutlich etwa einer Protonengranate entsprechen. Wir haben Holos gemacht und das Kästchen dann wieder äußerst vorsichtig geschlossen.
Anschließend haben wir es in eine Sender-Empfänger-Verbindung eingeklinkt, so wie Ourn uns das gezeigt hat. Für das Gerät sieht die Schaltung wie ein echter Sender-Empfänger aus, aber es besitzt nur den zehnmillionsten Teil des Energie-Outputs, der zum Öffnen eines Hyperkommkanals benötigt wird – gerade genug für uns, um das Signal aufzeichnen und anschließend analysieren zu können.
Erst unmittelbar bevor ich hierher kam, habe ich die letzten Ergebnisse erfahren«, sagte Rieekan und warf einen Blick auf sein Datapad. »Allem Anschein nach funktioniert die Box mit einem Kompressionsalgorithmus, den wir noch nicht entziffert haben, und der bewirkt, dass das Signal im Rauschen verborgen wird. Höchst effizient.« Er blickte zu Leia auf. »Und ganz eindeutig imperialer Herkunft, sagt mein leitender Ingenieur. Vermutlich hier auf Coruscant ausgeheckt, damals in den Tagen von Sektion Neunzehn und den Zauberern von Warthan.«
»Hilft Ihnen das, was Sie hier entdeckt und erfahren haben, beim Aufspüren der anderen?«, fragte Leia.
»Das könnte sein. Wir sollten jetzt in der Lage sein, neue Sendungen aufzufangen. Wenn wir Glück haben, finden wir sogar welche im
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