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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Senatsausschüssen scheitern müssen.
    Aber bisher hatte noch nie ein Regierender Rat ein solches Urteil gegen einen Senatspräsidenten gefällt und allein schon der Aspekt des nie Dagewesenen verlieh dem Antrag unverdientes Gewicht. Darüber hinaus reichte die Drohung einer Strafverfolgung wegen Verletzung der Sicherheitsvorschriften nicht aus, um die sofort aufblühenden Gerüchte im Zaum zu halten.
    Binnen zwölf Stunden hatten Draysons Informationsfilter eine unzensierte Kopie von Beruss’ ursprünglichem Antrag, ein anonymes Interview mit einem der Geleitschutzpiloten der Tampion und sogar ein Holo herausgepickt, das angebliche Jedi-»Kommandoeinheiten« bei der Ausbildung für eine unmittelbar bevorstehende Rettungsmission zeigte. Als die Morgennachrichten von Coruscant Prime mit der Frage »Wo ist Han Solo?« begannen und New Republik Net darauf mit »Prinzessin Leias Privatkrieg« antwortete, wusste Drayson, dass der Kampf verloren war.
    »Jetzt können Sie ebenso gut alles freigeben, was Sie über Han haben«, sagte Drayson zu Ackbar gewandt. »Zum jetzigen Zeitpunkt wirkt das Schweigen der Behörden und die Dementis wie ein Eingeständnis, dass es etwas zu verbergen gibt. Leia sollte, wenn es mit rechten Dingen zuginge, eine Flut von Mitgefühl und Beileidsbekundungen wegen Han bekommen – aber da Borsk Fey’lya alles in die Öffentlichkeit sickern lässt, was er in die Hand bekommt, und Doman Beruss sich als Vorkämpfer des Rechts der Öffentlichkeit auf volle Information aufspielt, sinken ihre Aktien praktisch stündlich.«
    »Ich habe sie gedrängt, diesen Kurs einzuschlagen«, sagte Ackbar. »Aber sie will ihre Kinder schützen – sie wissen immer noch nicht, was mit ihrem Vater passiert ist.«
    »Das ist aber nicht mehr lange durchzuhalten.«
    »Sie ist fest entschlossen, sie nicht mit der Wahrheit zu belasten«, sagte Ackbar und schüttelte den Kopf. »Leia hat ihnen erklärt, dass Han in geheimer Mission unterwegs ist und dass sie nichts von dem glauben sollen, was sie sonst hören. Und Winter sorgt dafür, dass sie mit nichts und niemandem in Berührung kommen, das in Widerspruch zu Leias Version steht.«
    »Kinder sind nicht dumm«, sagte Drayson. »Ganz besonders nicht diese Kinder. Ich gehe davon aus, dass sie schon ein gutes Stück mehr wissen, als ihr bewusst ist.«
    »Das würde mich auch nicht überraschen«, sagte Ackbar. »Aber solange die Ereignisse sie nicht dazu zwingen, ist Leia fest entschlossen, die Kinder vor dem Wissen zu schützen, dass ihr Vater Kriegsgefangener ist. Und ich habe mich persönlich verpflichtet, sie dabei zu unterstützen.«
    Drayson zog sich missmutig in sein Büro zurück, wo ihn Unmengen von Mitteilungen, Depeschen, Abhörberichten und elektronische Grafitti erwarteten, die die Maxwellfilter aus den Kommunikationskanälen des Planeten herausgepickt hatten. Im Lauf des Nachmittags kamen dann noch Berichte von seinen Kontakten im Palastkomplex und dem Flottenhauptquartier dazu.
    Zu dem Zeitpunkt hatte Drayson allerdings bereits eine Entscheidung darüber getroffen, was erforderlich war, um Ton und Inhalt des öffentlichen und politischen Bewusstseins zu ändern. Die hastig hingekritzelten Notizen, die er gemacht hatte, lauteten: Darf nicht als selbstsüchtige Handlung erscheinen – Realität: Selbstlos. Anderes Gesicht der Krise.
    Die nächste Stunde verbrachte Drayson damit, die Personalakten der Opfer der Kampfhandlungen bei Doornik 319 zu überfliegen. Vier davon markierte er, um sie sich noch einmal gründlicher anzusehen – ein Ehepaar, die beide als Piloten des Schlachtkreuzers Liberty gefallen waren, eine Chefin der Service Crew, die bei der Bekämpfung des Hangarfeuers an Bord der Venture ums Leben gekommen war, und der hassarianische Kapitän der im yevethanischen Feuer vernichteten Trenchant.
    Jede der Stories trug starke emotionale Züge. Aber wenn man sie erst jetzt der Öffentlichkeit präsentierte, konnte man die vier Opfer ebenso leicht den Handlungen Leias wie denen Nil Spaars zuschreiben. Sie würden also nicht von Leia und Han ablenken. Die Tragödie war unübersehbar; dass die Schuld hingegen bei den Yevethanern lag, bedurfte der Erklärung.
    Also legte Drayson die Berichte wieder beiseite und griff zu seinen Unterlagen über die acht zerstörten Kolonien im Koornacht-Sternhaufen, darunter auch der Dokumentation der Statiksonden, die die Verwüstung zeigten. Drayson, der die eiskalte Realität des Mitgefühls mit Artgleichen kannte, wusste,

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