Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
archivierten Kommverkehr, da wir jetzt ja wissen, wonach wir zu suchen haben«, sagte Rieekan. »Aber ich würde gerne einen anderen Vorschlag machen, wie wir die jetzt gewonnenen Erkenntnisse nutzen können.«
»Ich höre.«
»Wir könnten jetzt eine kleine Desinformationskampagne in Gang setzen«, sagte er. »Wir haben eine funktionsfähige Black Box und einen Wendehals, der sich geradezu danach drängt, alles zu tun, was wir von ihm wollen. Wie wäre es, wenn wir ihn einfach weiter den Yevethanern berichten ließen?«
Leia nickte nachdenklich. »Haben Sie auch eine Vorstellung, was wir ihm in den Mund legen könnten?«
»Ich hätte eine«, warf Nanaod Engh ein und meldete sich damit zum ersten Mal zu Wort. »Wir wissen wirklich nicht genau, ob die Yevethaner General Solo gefangen genommen haben oder – verzeihen Sie mir bitte – ob der General noch am Leben ist. Nil Spaar hat sämtliche Botschaften, die wir an ihn gerichtet haben, ignoriert. Er hat seit dem Verlassen Coruscants nicht einmal den Versuch gemacht mit uns in Verbindung zu treten, allenfalls mit Taten. Vielleicht kann Ourn ihn dazu bringen, sein Schweigen zu brechen…«
Als Nil Spaar auf die Pride of Yevetha zurückkehrte, galt seine erste Sorge seinen neuen Brutstätten. Insgesamt gab es davon drei, jede mit achtundvierzig Nischen. Vor dem Umbau waren es Arrestblocks gewesen und diesen Charakter hatten sie auch im Wesentlichen behalten – der Umbau hatte erstaunlich wenig Renovierung erfordert.
Nil Spaar wählte willkürlich einige Zellen aus und vergewisserte sich, dass jede sich gut dafür eignete, dort ein Geburtsfass aufzuhängen und mit Nahrung zu versorgen. Die Wände waren einfach und sauber, die Installation für Nahrungsleitungen geeignet und die Entlüftung völlig von den Systemen für das restliche Schiff isoliert. Es gab sogar in jeder Nische individuelle Abflüsse für die Opfer und den Emergenzritus.
Die neuen Brutstätten erforderten auch neue Pfleger, insgesamt achtzehn an der Zahl. Nachdem Nil Spaar die neuen Räumlichkeiten inspiziert hatte, ließ er die Pfleger zusammenrufen, um sich selbst ein Bild von ihnen zu machen. Bei den meisten handelte es sich um erfahrene Kräfte, die schon viele erfolgreiche Nestphasen durchgemacht hatten. Aber nur wenige waren kastriert.
»Lange bevor diese Nischen mit heranreifenden Maranas gefüllt worden sind, werden sie anfangen, die Macht des Brutzaubers zu verspüren«, warnte der Vizekönig. »Der uralte Ruf des Fleisches wird sie zunächst ablenken und dann zum Zwang werden. Sie müssen diesem Ruf gegenüber immun werden, auf dass sie nicht ihre feierliche Pflicht als Hüter der Zukunft verletzen.«
Nil Spaar verschwendete keinen Gedanken darauf, ihnen die Wahl zu lassen, aus seinem Dienst auszuscheiden. Der Dienst am Darama war eine Ehre ohnegleichen, und Dienst an Bord des Flaggschiffs sogar eine nie da gewesene Ehre. Es war unvorstellbar, dass auch nur einer der Pfleger eine solche Ehre ablehnen würde, bloß um seine eigene bescheidene Chance auf Elternschaft zu bewahren. Der Brutgildenmeister von Giat Nor hatte die Empfehlungen ausgesprochen und veranlasst, dass die betroffenen Haushalte entschädigt wurden – mehr war nicht nötig.
Dann blieb nur noch die Inspektion der Marasi, die man an Bord gebracht hatte, um Nil Spaar dabei zu helfen, die neuen Brutstätten zu füllen. Die zwanzig jungen Frauen, die jetzt im ehemaligen Zellenblock F warteten, waren aus Tausenden Freiwilligen ausgewählt worden. Und sie waren alle ausnahmslos ungemein geschmeidig, auf angenehme Art eifrig und verständlicherweise verängstigt.
Nil Spaar fand diese Kombination von Eigenschaften so anregend, dass er dem plötzlichen Impuls nachgab und sich eine der Marasi auswählte, um sich mit ihr auf der Stelle zu paaren. Die Geräusche und der Geruch des Paarungsaktes versetzte die Marasi in den Nachbarzellen in einen Taumel der Wollust und ein neubelebter Nil Spaar nahm sie der Reihe nach. Als er außer Atem den dritten Akt vollendet hatte, rief er nach der Naradati, die sich diskret so weit entfernt hatte, dass sie vorgeben konnte, die Lustschreie nicht gehört zu haben.
»Die hier«, sagte er und ging den Korridor hinunter und deutete in eine Zelle auf eine noch unberührte Marasi. »Und die da. Bringen Sie sie mir heute Abend in meine Gemächer, nach der Lesung des Tolotan.«
»Ja, Darama«, sagte sie und verbeugte sich respektvoll.
»Wann werden die anderen an Bord gebracht werden?«
»Die
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