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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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erregte sich 3PO.
    »Was ist denn los?«
    »Also gut, Master Lobot – da Sie mich gefragt haben, werde ich es Ihnen sagen«, erklärte 3PO. »Wenn Sie mir verzeihen, dass ich das so sage, Sir, Master Landos Einfluss auf Ihre Denkgewohnheiten manifestiert sich im schlimmsten Augenblick, den man sich vorstellen kann.«
    »Was soll denn das für ein Einfluss sein?«
    »Nun ja, seine ungesunde psychologische Abhängigkeit von den teleologischen Selbsttäuschungen eines Spielers, Sir – Gefühle, Glückssträhnen, Wunscherfüllung, Anspruchsgefühle und all das andere Drum und Dran des magischen Denkens«, sagte 3PO. »Bis jetzt habe ich Sie als ein ungewöhnlich praktisch und rational handelndes Individuum betrachtet – für ein menschliches Wesen, meine ich.«
    »Vielen Dank«, sagte Lobot. »Aber was bringt dich eigentlich auf die Idee, dass Lando sich je auf sein Glück verlässt?«
    »Sir, ich habe Master Han häufig davon reden hören. Ich glaube, dass sogar Master Lando selbst sich während einer Periode seines Lebens als professionellen Glücksspieler betrachtet hat.«
    »Das ist richtig«, sagte Lobot. »Und niemandem ist es verhasster als einem professionellen Glücksspieler, sich auf den Zufall und das Schicksal zu verlassen. Du hast Lando die ganze Zeit falsch eingeschätzt, 3PO.«
    »Sir, ich verstehe nicht.«
    »Dann überleg’ doch einmal Folgendes – vielleicht hilft dir das weiter«, sagte Lobot, während er das letzte Stück seines Kontaktanzugs ablegte. »Wenn ein menschliches Wesen – ein vernunftbegabtes Wesen – vor einer Frage steht, für die es keine allgemein anerkannte richtige Antwort gibt, einer Entscheidung, für die es keine offenkundig richtige Wahl gibt, wird er am Ende nahezu immer das tun, was seinem Gefühl nach richtig ist. Der Logiker wird dafür eine Art der Rechtfertigung konstruieren, der Zauberer eine andere. Aber im Augenblick der Wahl gleichen sich die beiden mehr, als sie einander ungleich sind.«
    »Ich verstehe, Sir. Vielen Dank. Aber ich glaube nicht, dass ein Droide fähig ist, einen in so fundamentaler Weise subjektiven Prozess wirklich zu verstehen.«
    »Nein?«, fragte Lobot und hob eine Augenbraue. »Dann sag mir, was durch deine Schaltkreise gegangen ist, als du Lando diese Fernbedienung weggenommen und der Glücksdame ein Signal gesendet hast. Hast du da logisch gehandelt oder einfach getan, was dir gefühlsmäßig als richtig erschien?«
    »Ich bin nicht ganz sicher, Sir.«
    »Gut«, sagte Lobot beifällig. »Dann schlage ich vor, dass du auch darüber eine Weile nachdenkst. Vielleicht stellst du fest, dass es etwas mit den Fragen zu hat, die du mir in Kammer 21 gestellt hast. Und jetzt lass uns weitergehen.«
    Ein paar hundert Meter weiter verengten sich die Gänge noch mehr, bis zu einem Punkt, dass Lobot sich nur mehr mit Mühe hindurchzwängen konnte und R2 dazu nicht mehr imstande war.
    »Geh zurück zu dem Punkt, wo wir das Gitter und meinen Anzug abgelegt haben und warte dort auf mich«, sagte Lobot. »R2, die Schaltverbindung, mit der ich Zugang zu deinem Register und deinen Gedächtnisspeichern halte – kannst du das wechselseitig schalten, damit Lando Bescheid weiß, was mir zugestoßen ist, falls ich nicht zurückkomme? Vielleicht könntest du einen meiner Sendekanäle isolieren.«
    R2 zirpte zustimmend und bestätigte seine Antwort dann über das Link.
    »Master Lobot, darf ich etwas sagen, ehe Sie weggehen?«
    »Schnell.«
    »Ist es möglich, dass es gar keine Kommandozentrale gibt, so wie Sie sich die ausgemalt haben?«
    »Ich habe mir gar nichts ›ausgemalt‹«
    »Ich wollte sagen, dass man auf Regeln basierende Logik auf sehr kompakten Raum kodieren kann. Meine eigenen Sprachprozessoren enthalten das Äquivalent von mehr als acht mal zehn hoch zwölf Entscheidungsbäumen und alle auf einem Raum von etwa fünf Kubikzentimetern.«
    »Und die riesigen Dewbackechsen auf Tatooine haben ein Nervenzentrum, das kleiner ist als das Gehirn eines neugeborenen Menschen. Ja, ich verstehe, worauf du hinaus willst«, sagte Lobot und sah die beiden Droiden an. »Aber ich suche nicht nach der Brücke des Vagabunden oder seinem Gehirn. Die könnte ich leicht verpassen oder sie vielleicht auch gar nicht erkennen. Ich suche seine Bewusstseinsschwelle und das Schiff wird wissen, wenn ich sie gefunden habe.«
     
    Lando blieb solange im Auditorium, bis die Frage geklärt war, ob der Vagabund imstande sein würde, seine großen Wunden zu heilen.
    Am Anfang erschien

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