Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Kommanlage.
»Ich mache gerade meinen Waffencheck, Oberst.«
»Sehr gut. Agent Taisden, bitte kommen Sie auf die Brücke zurück. Agent Fleck, bitte helfen Sie Oberst Hammax an der Luftschleuse. Oberst, konnten Sie während der Umfliegung identifizieren, wo Sie gerne Ihren Zugangsversuch machen wollen?«
»Diese offenen Luken auf der abgewandten Seite scheinen mir recht gut geeignet«, sagte Hammax. »Ich werde eine Ringladung einsetzen, um mir Zugang zu verschaffen, und kann auf die Weise etwas Abstand zwischen mir und dem Explosionskegel schaffen.«
»Gut«, sagte Pakkpekatt und griff nach dem Knüppel der Yacht. »Ich sage es Ihnen, wenn wir in Position sind.«
Oberst Hammax hielt sich nicht lange auf dem Kreuzer auf. Schon eine Viertelstunde nachdem er in dem gähnenden Schlund verschwunden war, der einmal die Backbordbatterie 8 gewesen war, erschien er wieder an der Öffnung von Backbordbatterie 4. Er hob die rechte Hand zu einer winkenden Bewegung, drückte mit der linken die Schubkontrolle und trat den kurzen Flug über die hundert Meter Distanz an, die die nebeneinander durch den Raum treibenden Gorath und die Glücksdame voneinander trennten.
Obwohl Hammax’ Einsatzanzug über Kommsysteme für Stimme, Holo und biomedizinische Daten verfügte, hatte Pakkpekatt ihn angewiesen, strikte Kommstille zu halten, sofern er nicht angegriffen wurde, und Hammax war der Anweisung nachgekommen. Deshalb löste seine frühe Rückkehr einige Spekulationen aus. Fleck und Pakkpekatt beobachteten ihn vom Flugdeck, Taisden vom Beobachtungsdeck aus, als Hammax auf die Yacht zudüste. Allen dreien war klar, dass man ein vierhundertfünfzig Meter langes Kriegsschiff unter keinen Umständen in so kurzer Zeit gründlich durchsuchen konnte.
»Sieht so aus, als ob bei ihm alles okay wäre«, sagte Taisden. »Vielleicht hatte er irgendwelche Geräteprobleme. Oder er hatte Glück und hat das, was er suchte, sofort gefunden.«
»Wenn Oberst Hammax das gefunden hätte, was er suchte, würde er mit zwei Leichensäcken zurückkehren«, sagte Pakkpekatt und fuhr fort, die mit einem Raumanzug bekleidete Gestalt mit der Laserkanone anzupeilen.
»Damit machen Sie ihn nervös«, stellte Taisden fest.
»Sehr gut. Dann begreift er auch, dass ich nervös bin«, sagte Pakkpekatt. »Gehen Sie nach hinten zur Luftschleuse und halten Sie Oberst Hammax dort mit der Fernkontrolle fest, bis ich es sage.«
Sobald sich die Außenschleuse geschlossen hatte, schaltete Hammax seinen Außenlautsprecher ein. »Oberst, das Schiff ist ein vollkommenes Wrack«, meldete er. »Aber eindeutig Prakith.«
Das verblüffte Taisden. »Ziemlich weit draußen für ein Prakith-Schiff. Sehr weit sogar. Sind Sie ganz sicher?«
»Ich konnte an einigen Stellen noch Schrift lesen. Oberst, das ist ein Wrack. Nichts mehr funktionsfähig und keinerlei Spuren von Leben – bloß eine Unmenge Leichen.«
»Irgendwelche Spuren von Calrissian?«
»Nein«, sagte Hammax. »Ich habe in beiden Schiffsgefängnissen nachgesehen – insgesamt waren dort fünf Leichen, aber keine davon ein Mensch. Auf der Brücke und im Werkstattbereich habe ich auch nachgesehen – weder da noch dort Droiden irgendwelcher Bauart.«
»Warum haben Sie Ihre Suche schon beendet? Ein Kreuzer der Strike -Klasse hat zweihundertachtundfünfzig Abteilungen.«
»Oberst, so wie es dort drüben aussieht, hätte ich in einer Stunde auch nicht mehr gefunden als in fünfzehn Minuten«, sagte Hammax. »Ich hielt es für das Beste, schnell zurückzukommen und es Ihnen zu überlassen, ob wir uns die Zeit nehmen wollen weiterzusuchen. Wenn Sie möchten, dass alle zweihundertachtundfünfzig Abteilungen durchsucht werden, kehre ich um und mache mich an die Arbeit.«
»Ihr Bericht lautet also, dass Calrissians Gruppe nicht an Bord des Kreuzers ist?«
»Ich kann Ihnen nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass der General nicht an Bord war, als der Ballon hochgegangen ist«, schränkte Hammax ein. »Aber nach meiner Überzeugung würde ein forensisches Bergungsteam beinahe eine Woche brauchen, um das mit größerer Sicherheit sagen zu können. Jetzt sind Sie dran.«
»Warten Sie, Oberst Hammax.« Pakkpekatt rieb sich seine Schläfenkämme und warf einen Blick auf das Komm. Die Depesche vom Flottennachrichtendienst strömte immer noch in die Puffer der Glücksdame, flutete mit vierundneunzig Prozent Effizienz in der höchstmöglichen Fehlerprüfungstransferrate herein. Selbst bei dem Tempo würde es nach der
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