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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Hände locker in den Schoß. Sie rutschte nicht von ihm weg, sondern blieb zwischen seinen Beinen hocken, denn gerade war ihr eine Idee gekommen. Er mochte noch nicht bereit sein, sich vor ihr zu entblößen, aber das bedeutete nicht zwingendermaßen, dass er ihr deshalb auch andere … Dinge abschlagen würde. Und allem Anschein nach gefiel es ihm immerhin, sich ein wenig von ihr umsorgen zu lassen.
    Vorsicht, überfall ihn nicht . „Darf ich dich etwas fragen, Geryon?“
    Er nickte zögerlich. „Du darfst mit mir alles machen, was du willst.“
    Hatte er den sinnlichen Tonfall beabsichtigt, in dem diese Worte über seine Lippen kamen? Heiser und impulsiv? Sie bekam Schmetterlinge im Bauch dabei. „Bist du … magst du mich?“
    Er wich ihrem Blick aus und nickte wieder. „Mehr, als ich sollte“, murmelte er.
    Die Schmetterlinge verwandelten sich in Raben, die begannen, wild mit ihren schwarzen Flügeln zu schlagen. „Dann hätte ich jetzt gern endlich diesen Kuss von dir.“

12. KAPITEL
    S ie küssen? „Ich sollte nicht … Ich kann nicht.“ Was redest du denn da? Hast du dir nicht vorhin geschworen, eine Gelegenheit wie diese nicht noch einmal verstreichen zu lassen? Geryons Blick wanderte zu ihren Lippen. So voll undrosig. Glitzernd. Sein Gaumen begann zu kribbeln. Seine Hörner, sensibel für seine Empfindungen, fingen an zu pochen.
    Unsicher verzog sie jene einladenden Lippen.
    „Warum nicht? Du hast gerade gesagt, du magst mich. War das gelogen, um meine Gefühle nicht zu verletzen?“
    Ach, wäre es doch so einfach.
    „Ich würde dich niemals belügen. Und ich habe dich wirklich gern, sehr sogar. Du bist so schön und stark … Jemanden wie dich habe ich noch nie getroffen.“
    „Du findest mich schön? Und stark?“ Ihr Gesicht schien aufzuleuchten. „Aber weshalb willst du mich dann nicht küssen?“
    Genau, du Trottel. Was hast du jetzt noch für Argumente zu bieten?
    „Ich würde dir wehtun.“ Oh. Richtig. Wieso hatte er daran nicht früher gedacht? Es war eine unwiderlegbare Tatsache. Und die einzige Garantie dafür, dass er seine Zunge bei sich behielt.
    In ihrer Verwirrung verzog sie das Gesicht auf ganz entzückende Weise.
    „Ich verstehe nicht. Du hast mir noch nie etwas zu Leide getan.“
    „Meine Zähne … Sie sind zu scharf.“ Dass er außerdem Gefahr lief, sie versehentlich mit seinen Krallen zu vergiften oder ihr sämtliche Knochen zu brechen, sagte er nicht. Falls er die Kontrolle verlöre und sie auch nur ein bisschen zu fest an sich drückte – was nur zu leicht passieren könnte, so sehr, wie er sie begehrte –, war beides nicht auszuschließen. Und selbst wenn er sie nicht gleich umbrächte, Angst machen würde er ihr auf jeden Fall.
    „Das Risiko gehe ich ein“, sagte sie, legte die Hände auf seine Hüften und erschütterte ihn damit bis ins Mark.
    In diesem Moment hasste er seinen Lendenschurz und war gleichzeitig dankbar dafür, ihn zu haben. Hasste ihn, weil er verhinderte, dass er die Wärme ihrer Haut direkt auf seinem Fell spürte. War dankbar, weil er bestimmte Teile seines monströsen Körpers vor ihrem Blick abschirmte.
    „Warum willst du das tun?“ Welche Gründe sollten sie dazu bewegen können, mit ihren zarten Lippen etwas so Abstoßendes zu berühren? Bloße Neugierde reichte wohl nicht aus, um eine Frau ihren Ekel überwinden zu lassen. Evangeline hatte sich übergeben, als sie ihn das erste Mal in seiner neuen Gestalt gesehen hatte. „Ich konnte mit dem leben, was du früher warst, aber das …“, hatte sie ihm an den Kopf geworfen.
    „Weil …“ Sie errötete, wandte aber das Gesicht nicht ab.
    „Weil?“, hakte er nach. Legte seine Hände auf ihre. Schluckte, als er einmal mehr diese herrliche Seidigkeit spürte. Und die Unbefangenheit, mit der sie ihn so selbstverständlich berührte.
    „Du hast mich gerettet.“
    Aha, das war es also. Dankbarkeit. Genau wie er erwartet hatte – und das, was er sich am wenigsten gewünscht hatte. Enttäuscht ließ er die Schultern hängen. Hast du wirklich gedacht, sie will dich? Nein, gedacht nicht. Gehofft.
    „Es wäre unehrenhaft, dir deshalb so etwas abzuverlangen.“
    „Aber ich stehe in deiner Schuld.“
    „Jetzt nicht mehr. Ich entbinde dich davon.“ Dummkopf. Du wirst es nie lernen .
    „Schön.“ Sie blieb auf den Knien hocken, richtete sich jedoch auf, bis ihre Stirn beinahe auf seiner Kinnhöhe war. „Dann tu es, weil ich verzweifelt bin. Weil ich es brauche. Tu es, weil mir plötzlich

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