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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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klar geworden ist, wie schnell alles vorbei sein kann, und ich dir wenigstens für einen kurzen Moment lang nah sein will, bevor ich …“
    „Bevor du …“, schaffte er gerade so hervorzupressen. Sie war verzweifelt? Brauchte … seine Nähe?
    „Tu es“, drängte sie ihn.
    Ja. Ja! Geryon konnte nicht länger widerstehen, unehrenhaft oder nicht. Risiko oder nicht. Er würde vorsichtig sein. Unendlich vorsichtig. Aber er konnte sich nicht mehr sperren. Würde sich nicht sperren.
    Langsam beugte er sich zu ihr hinab, drückte sanft den Mund auf ihren. Erlesen. Sie wich nicht zurück. Mit einem leisen, keuchenden Seufzer öffnete sie die Lippen, und er schob seine Zunge in ihren Mund. Sie schmeckte so … süß, so frisch, wie ein Schneesturm nach einem Millennium des Feuers. Mehr als erlesen.
    „Weiter“, raunte sie. „Tiefer. Härter.“
    „Sicher?“ Bitte, bitte, bitte .
    „Sicherer, als ich es jemals war.“
    Den Göttern sei Dank. Es lag Jahrhunderte zurück, dass er eine Frau geküsst hatte, und niemals in dieser Gestalt. Aber er begann, seine Zunge gegen ihre zu stoßen, sich zurückzuziehen, wieder vorzuschnellen, hungrig nach mehr. Als er spürte, wie seine Zähne sie streiften, erstarrte er in der Bewegung. Und als sie stöhnte, wollte er sie schon loslassen, doch ihre Arme glitten hastig über seine Brust und nach oben, mit der einen Hand umfasste sie seinen Nacken, mit der anderen streichelte sie eines seiner Hörner. Er musste die Finger fest in seine Oberschenkel krallen, um seine Klauen von ihr fernzuhalten.
    „Gut?“, fragte sie.
    „Ja“, presste er erstickt hervor.
    „Für mich auch.“ Ihre üppigen Brüste schmiegten sich an seine Brust, und die Knospen, aufgestellt und hart, rieben köstlich über seine fellbedeckte Haut.
    Sie genoss seinen Kuss tatsächlich? Ein inneres Beben erschütterte ihn, während ihre Zunge den Tanz aufs Neue begann. Mit stahlhart angespannten Muskeln zwang er sich, genau in der Position zu verharren, in der er war. Mit jedem Moment, den der Kuss andauerte, mit jedem atemlosen Seufzen, das ihr entfuhr, schwand seine Selbstbeherrschung ein Stückchen mehr.Er wollte sie auf den Boden pressen, sich über sie werfen und stoßen, stoßen, so hart, dass er sich für immer in sie einbrannte. In jede Zelle ihres wunderbaren Körpers.
    Mehr, mehr, mehr. Er musste mehr haben. Alles haben.
    Hatte schon alles gegeben .
    Diese Erkenntnis ließ ihn erbeben.
    „Halt“, sagte er schließlich. „Wir müssen damit aufhören.“ Er stemmte sich hoch, wandte sich ab, vermisste schon jetzt ihren herrlichen Geschmack. Ein Zittern überlief ihn. Er blieb mit dem Rücken zu ihr stehen, keuchend, sein Herz raste.
    „Habe ich etwas verkehrt gemacht?“, fragte sie leise, und er hörte den verletzten Unterton in ihrer Stimme.
    Oh ja. Du hast ein Herz gestohlen, das ich nicht entbehren konnte . Er hatte sich geschworen, sie niemals zu belügen, deshalb sagte er nur: „Komm. Wir haben lange genug gewartet. Wir haben Dämonen zu jagen.“

13. KAPITEL
    S ie hielten bei dem ersten Gebäude, das sie sahen: einer Taverne. Eine echte Taverne, wie es sie auch auf der Erde gab – mit dem Unterschied, dass statt Alkohol Blut ausgeschenkt wurde und als schnelle Snacks für zwischendurch abgetrennte Körperteile auf der Karte standen. Kadence hatte gewusst, dass solche Dinge hier unten existierten, trotzdem erschien es ihr bizarr. Dämonen, die sich wie Menschen benahmen. Auf ihre eigene, schauerliche Art und Weise.
    Sie und Geryon hatten einen Zwei-Meilen-Marsch hinter sich, als sie dort ankamen. Einen Zwei-Meilen-Marsch, den sie abwechselnd damit verbracht hatte, in der Erinnerung an seinen Kuss zu schwelgen, den mit Abstand grandiosesten Kuss ihres Lebens – und Geryon zu verfluchen, weil er ihn so plötzlich abgebrochen hatte. Ohne ihr wenigstens eine Erklärung zu geben, ihr seine Gründe zu nennen. Welche auch immer das sein mochten.
    In ihrem ganzen langen Leben hatte sie nur diese drei Liebhaber gehabt, und die waren allesamt Götter gewesen. Wenn nicht einmal ein Gott in der Lage war, mit ihr fertigzuwerden, wie sollte Geryon es können? Unmöglich. Aber gehofft hatte sie es dennoch. Zum ersten Mal, während dieses viel zu kurzen Zusammenseins mit ihm, hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, sich zurückhalten zu müssen. Sie hatte sich einfach gehen lassen und es genossen. Und wie sie es genossen hatte. Seinen göttlichen Geschmack, seine heiße, feuchte Zunge, seinen

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