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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihn mit Nike verband, war Hass.
    Außerdem – wer wollte Zeit mit einer Frau verbringen, die seine Fehler niemals vergessen würde? Einer Frau, die jeden Vertrauensbruch in Erinnerung behalten würde? Die neue, falsche Erinnerungen in seinem Kopf spinnen konnte, sodass erirgendwann genau das glaubte, was sie wollte? Er ganz sicher nicht. Trotzdem hatte er sich heute früh zu Mnemosynes Haus gebeamt und sie gebeten, den Tag mit ihm zu verbringen. Bloß, damit er sie an diesem Tag mit ins Gefängnis nehmen konnte. Der Gedanke, sich mit ihr vor Nike zu profilieren, hatte ihn in eine seltsame Hochstimmung versetzt.
    Erneut fragte er sich also, warum Nike für Mnemosyne keine Bedrohung zu sein schien. Die meisten Frauen empfanden es so, das wusste er. Er hatte sie reden hören. Nike war zu groß, zu muskulös, behaupteten sie. Zu hart, zu rau. Doch genau das waren die Dinge, die überhaupt erst sein Interesse geweckt hatten. Sie konnte mit seiner Stärke umgehen. Sie konnte genauso gut austeilen wie einstecken. Unter seinem Blick würde sie niemals verschüchtert in sich zusammensinken. Niemals vor seinem Zorn flüchten. Nike würde ihm immer geradeheraus entgegentreten. Und das gefiel ihm. Sehr sogar. Keine andere Frau, die er je getroffen hatte, war so mutig gewesen.
    Und sie ist ja auch hübsch, dachte er. Na gut, erst gestern hatte er gedacht, sie sei vielleicht nicht einmal das, doch in diesem Moment schien der Gedanke auf jeder Ebene falsch. Erst gerade eben, beim Betreten des Gefängnisses, hatte er ihren Blick auf seiner Haut gespürt und aufgeblickt. Für eine Sekunde, eine einzige Sekunde hatte sie ihren Schutzschild fallen lassen. Sie hatte nicht gewusst, dass er sie beobachtete, also hatte sie nicht auf ihren Gesichtsausdruck geachtet. Einen Ausdruck, der sanft gewesen war, sehnsüchtig, ihre Augen strahlend.
    Ihr Anblick hatte sein Blut zum Kochen gebracht, heiß war es durch seinen Körper geschossen.
    Das bedeutete trotzdem nicht, dass er sie, seine Feindin, begehrte. Es war bloß die Tatsache, dass sein Name auf ihrem Rücken geschrieben stand, die diesen Unsinn mit seinem Kopf anstellte – da war er sich vollkommen sicher.
    „Also?“, rief Mnemosyne sich in Erinnerung.
    „Ja“, fiel Nike ein. „Wir warten auf eine Antwort.“
    „Halt die Klappe, Gefangene“, keifte Mnemosyne. Sie wardie Schwester von Rhea, der Götterkönigin, und ein Snob. Schon immer gewesen. Nichts liebte sie mehr als Macht und Kraft, und den Großteil aller Leute betrachtete sie als unter ihrer Würde.
    Am liebsten hätte er sie dafür zusammengefaltet, dass sie so mit Nike redete, doch er hielt sich zurück. Sie erwarten auf eine Antwort auf … was? fragte er sich und versuchte, die Unterhaltung zu rekapitulieren. Ach ja. Warum verlegte er Nike? Störrisch hob er das Kinn und weigerte sich, zu ihr hinabzusehen. Nicht, dass er besonders weit nach unten hätte blicken müssen. Mit ihren eins achtzig war sie fast so groß wie er.
    „Ich brauche keinen Grund. Dieses Gefängnis und jeder der Insassen unterstehen meinem Befehl. Wenn ich dich also verlegen will, kann ich das auch.“
    Der letzte Satz galt den Titanen. Sie taten gut daran, nicht weiter nachzubohren.
    Ohne ein weiteres Wort zog er Nike fort.
    „Aber Atlas!“, rief Mnemosyne.
    Er ignorierte sie. Wohin sollte er Nike bringen? In diesem verfluchten Bau gab es nicht viele Orte, an denen man Privatsphäre hatte. Alle Zellen waren bis zum Anschlag belegt. Damit blieb nur – sein Büro, entschied er.
    „Du kannst von Glück reden, dass ich den Bastard nicht zu Tode prügeln lasse“, grollte er, als sie in einen neuen Gang einbogen und er sich sicher war, dass die anderen ihn nicht mehr hören konnten.
    Nike musste nicht nachfragen, wer der „Bastard“ war. „Wofür denn? Er hat nichts getan.“
    Nichts? Er hat berührt, was mir gehört . „Er hatte keine Erlaubnis, sich dir zu nähern.“ So. Mit dieser Antwort würde sie sich hoffentlich zufriedengeben. Und er hatte zwar wahrheitsgemäß geantwortet, aber doch nicht den eigentlichen Grund preisgegeben. Wieder bog Atlas um eine Ecke und erblickte am Ende des Gangs endlich die Tür zu seinem Büro.
    „Sich mir zu nähern?“ Ein freudloses Lachen brach aus ihrhervor. „Oh, warte. Hab’s schon kapiert. Du kannst jede vögeln, die du willst, aber ich umgekehrt nicht.“
    Hervorragend. Da waren sie schon mal einer Meinung. „Ganz genau.“ Mit großen Schritten stürmte er mit Nike in sein Büro, trat die Tür

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