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Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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die Küstenwache da! War der Junge wenigstens in Ordnung?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Nein, er hatte sich verletzt und wurde ohnmächtig.«
    »Und ohne Peter wäre er wahrscheinlich ertrunken«, kam Bob ihm zu Hilfe. »Und ich hätte mich nicht getraut, einfach so ins Wasser zu springen!«
    »Das ist auch gut so«, brummte Onkel Titus, der aber schon besänftigt war. »Ich sage ja nicht, dass es falsch war.« Das stand in so krassem Widerspruch zu dem, was er gerade vorher gesagt hatte, dass Peter und Bob nur stumme Blicke wechseln konnten. »Nun, es ist ja alles gut gegangen. Und es war ganz schön mutig von dir, Peter. Wahrscheinlich stehst du morgen in allen Zeitungen – der ›Held von Carino Beach‹.« Peter blickte sehr unbehaglich drein; er konnte sich schon recht gut vorstellen, was seine Eltern von seiner Heldentat halten würden. Besonders seine Mutter würde einiges zu dem Sprung in möglicherweise haiverseuchtes Wasser zu sagen haben.
    »Sag doch auch mal was, Justus«, sagte Bob. »Du bist so still.«
    »Ich denke nach«, erwiderte Justus. »Das war ein sehr seltsamer Reporter, findet ihr nicht?«
    Bob, der Sohn eines Reporters, grinste nur. »Alle Reporter sind seltsam. Was meinst du genau?«
    »Erstens finde ich es merkwürdig, dass er so schnell da war.«
    »Das finde ich überhaupt nicht merkwürdig. Alle Zeitungen im Umkreis werden über das Festival berichten und da schicken sie natürlich ihre Reporter los. Der Kerl war eben zufällig in der Nähe.«
    Justus nahm dieses Argument mit einem Nicken zur Kenntnis und fuhr ungerührt fort: »Zweitens wollte dieser Reporter mir nicht sagen, für welche Zeitung er arbeitet.«
    »Das ist wirklich ungewöhnlich«, gab Bob zu. »Und drittens?«
    »Drittens. Welcher Reporter kommt auf die Idee, seine unwilligen Informanten zu bedrohen? Selbst unser Erzfeind Wilbur Graham versucht immer erst, uns Geld anzubieten, bevor er droht, bösartige Artikel über uns zu schreiben.«
    »Hm. Du hast doch bestimmt schon eine Theorie.«
    »Habe ich«, sagte Justus. »Ich glaube, dieser Kerl war gar kein Reporter, sondern gehört zu der Bande.«
    »Welcher Bande? Den Clowns? Die waren doch alle vier so breit wie Möbelpacker.«
    »Nein, einer war etwas kleiner und dünner. Und als Peter ins Wasser sprang, wollte er herausfinden, wer sich da einmischt. Das beweist schon einmal, dass er sehr schnell reagieren und planen kann. Und kaltblütig ist er auch – er musste doch damit rechnen, dass ihn jemand wiedererkennt.«
    Onkel Titus hatte schweigend zugehört. »Mir gefällt das nicht, Jungs«, sagte er jetzt. »Mit solchen Leuten legt man sich besser nicht an. Zum Glück weiß er nicht, wer ihr seid … oder?«
    »Doch«, sagte Peter und biss sich auf die Lippen. »Ich war so durcheinander … als er da plötzlich stand und mich ausfragte, habe ich ihm meinen Namen gesagt. Und auch, dass ich aus Rocky Beach komme. Tut mir Leid, Just … ich bin ein Idiot.«
    »Du konntest es ja nicht wissen. Trotzdem ist es sehr ärgerlich. Na ja – die Sache ist ja vorbei. Ich glaube nicht, dass wir je wieder von ihm hören werden.«
    »Vielleicht doch.« Peter seufzte. »Ich muss euch nämlich noch etwas erzählen. Ich glaube, wir haben einen neuen Fall.«
     
    Eine halbe Stunde später saßen sie in Bobs Wagen und fuhren durch die abendlichen Straßen von Carino Beach. Onkel Titus hatte sie nur sehr widerwilig gehen lassen. »Fassen wir also zusammen«, sagte Justus. »Dieser José Santanda glaubt, dass die Clowns hinter einer ›schwarzen Madonna‹ her sind und von ihm wissen wollten, wo sie ist. Er sagt es ihnen nicht, also demolieren sie seinen Stand und werfen ihn ins Wasser. Er fragt dich, ob jemand namens Jeff dich geschickt hat – vielleicht ist das unser falscher Reporter. Und bevor er das Bewusstsein verliert, bittet er dich, die Statue aus ihrem Versteck zu holen und an einen Ort oder zu einer Person zu bringen, die er dir nicht mehr nennen kann.«
    »Stimmt«, sagte Peter. »Und es klang, als sei es ihm sehr wichtig, dass sie dorthin – wohin auch immer – gebracht wird.«
    »Gut. Dann müssen wir jetzt herausfinden, für wen sie bestimmt ist, und liefern sie dort ab. Vielleicht finden wir in seiner Wohnung einen Hinweis.«
    »Ich frage mich, ob diese Clowns ihn wirklich umbringen wollten«, sagte Bob. »Dazu sucht man sich doch nicht einen voll besetzten Pier aus. Ich hatte den Eindruck, dass sie eher erschrocken waren, als er nicht wieder auftauchte. Und sie sind

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