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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Brüste magst.«
    »Beides ist wahr, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich weiterhin mit dir treffen will. Wie bist du denn an meine Handynummer gekommen?«
    »In deiner Brieftasche war ein Zettel.« Er vernahm einen kleinen Triumph in ihrer Stimme.
    »In meiner Brieftasche? Verdammt!« War die Frau noch ganz normal?
    »Hab mal darin nachgeschaut, als du geschlafen hast. Ich weiß auch, wo du wohnst. Bist du allein?«
    »Bella, ich will dich nicht wiedersehen. Noch mal danke für die Nacht, die wir zusammen hatten. Die war schön. Und jetzt finde ich, dass wir uns verabschieden sollten. Ich wünsche dir viel Glück. Du hast jemanden verdient, der dich lieben kann.«
    »Du verdammtes Arschloch! Ich hasse dich! Ich werde …« Er schaltete das Handy aus und warf es aufs Bett, weit weg von sich, als wäre es ansteckend. Innerlich zitterte er. Es war ein verdammter Fehler gewesen. Er ging in die Küche, öffnete die Balkontür und nahm ein paar tiefe Atemzüge, schaute über die Straßen mit ihren blinkenden Autoscheinwerfern und das schwarze Wasser des Hjälmarsees.
    Wie unnötig das Ganze doch war. Er war ja weniger aus sexueller Lust mit ihr gekommen, sondern hauptsächlich, weil er es in seinem benommenen Zustand nicht geschafft hatte, ihrem nie versiegenden Redefluss zu widerstehen. Vielmehr hatte er Ekel empfunden, als die Betäubung nachließ und er mit ihrer Hand auf seinem Geschlecht unter einer Betthimmelhölle aus Spitze und Tüll erwacht war. Morgenständer hat Gold im Mund, hatte sie ihm ins Ohr geflüstert, und er hatte sich ganz kurz gewünscht, tot zu sein. Rosa Tischdecke, rosa Gardinen, rosa Topflappen und rosa Blumen am Fenster in grässlich rosafarbenen Übertöpfen. Rosa Plastikgeschirr, rosa Teppich und in der Küche eine rosa Kaffeemaschine. Nie wieder.
    Er hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Folke, war sein erster Gedanke. Ich habe nicht vor, gleich zu sterben, und falls sich das ändern sollte, rufe ich an, hatte er gescherzt. Klar fährst du nach Örebro zurück. Jetzt fahr nur, ich rufe an, wenn etwas ist.
    »Per Arvidsson«, meldete er sich.
    »Glaub ja nicht, dass du mich so leicht loswirst.«
    »Bella, tu dir das nicht an, ich bitte dich.«
    »Das wirst du noch bereuen. Verlass dich auf Bella. Ich bin kein Putzlumpen, in den man sich schnäuzt und den man dann wegwirft. Du wirst schon noch von mir hören, du elende Ratte.«
    Er zog den Telefonstecker raus und setzte sich in den Sessel. Der Magen fühlte sich wie ein harter Knoten an, im Kopf brauste es vor unterdrücktem Widerwillen. Vor allem tat sie ihm leid, aber damit war ihr wohl kaum gedient. Er hatte versucht, ihr nicht wehzutun, aber abgewiesen zu werden ist immer kränkend.
    Hier saß er nun wie ein Gefangener in seiner 35-Quadratmeter-Wohnung, von allem Kontakt zur Umwelt abgeschnitten. Das war doch verrückt! Was machte er hier eigentlich? Folke konnte jeden Moment anrufen. Arvidsson jagte ein Stück Pizza durch die Mikrowelle, goss sich ein großes Glas Milch ein und setzte sich ohne Appetit an den Tisch. Er musste den Stecker wieder reinstecken. Das war doch lächerlich. Das Klingeln ließ nicht lange auf sich warten. Wenn das Bella ist, dann schaffe ich mir einen Anrufbeantworter und ein Telefon mit Nummerndisplay an, versprach er sich selbst und nahm den Hörer ab.
    »Ich bin nicht durchgekommen, was machst du denn? Hier ist Svenne. Kommst du mit einen trinken?« Große Erleichterung. Eine menschliche Stimme in der Isolation. Immerhin jemand, mit dem man reden konnte. Sie beschlossen, ins Bishops Arms zu gehen. Arvidsson nahm die Whiskyflasche und schaffte es noch, zwei Gläser zu kippen, ehe Svenne anklingelte. Er brauchte einfach etwas Beruhigendes.
     
    Es wurde nicht viel geredet im Pub, aber die Gesellschaft linderte dennoch die Nachwehen des Gesprächs mit Bella. Hier wollte man trinken und fröhlich sein. Ein Bier, noch ein Bier, und dann noch ein drittes, und dann nach dem schönen Geschlecht Ausschau halten. Vielleicht war Felicia nicht der Typ, der in die Kneipe ging. Wahrscheinlich war sie verheiratet, hatte vier Kinder und war im Elternbeirat, sagte er sich selbst, schaffte es aber nicht, sich davon zu überzeugen. Als sie sich auf dem Bahnhof begegnet waren, hatte sie überhaupt kein Elternbeiratslächeln gehabt, ganz im Gegenteil.
    »Die hier«, sagte Svenne, als eine junge Frau in sehr kurzem Rock vorbeikam.
    »Du hast doch Pernilla«, sagte einer der

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