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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Jungs, der sich gerade das Bier aus dem Schnurrbart gewischt hatte und jetzt aufstand, um zur Toilette zu gehen.
    »Man wird sich doch wohl ein bisschen umsehen dürfen. Ich versuche was für dich zu finden, Per.«
    »Das mach ich schon selbst.«
    »Der Goldene Hosenladen? Das kannst du doch wohl besser, oder?«
    »Kennst du sie?«
    »Jeder kennt sie«, seufzte Svenne und legte seinen breiten Arm in einer onkelhaften Umarmung um Pers Hals. Das war an sich eine traurige Nachricht, aber dennoch erleichternd, die Schuld auf jeden verteilen zu können, anstatt allein mit dem Schwarzen Peter in der Hand dazusitzen.
    Nach einer Stunde bekamen die Kopfschmerzen, die direkt unter der Stirn lagen, eine Intensität, die ihn dazu brachte, sich zu verabschieden. Svenne und die Jungs brachen ebenfalls auf. Der Taxikerl mit dem wilden Schnurrbart, der in Abwesenheit von den anderen »Bleifuß« genannt wurde, musste in dieselbe Richtung wie Per. Sie redeten über Autos und Fußball und machten ihrem Unmut über die gigantische Staatsverschuldung Luft, bis »Bleifuß« an der Drottninggatan abbog. Vor McDonald’s stand eine Traube junger Männer, die laut herumgestikulierten. Arvidsson hatte ein unbehagliches Gefühl und ging mit einer gewissen Wachsamkeit an ihnen vorüber.
    Am Zebrastreifen an der Rudbecksgatan hielt ein schwarzes Auto direkt vor ihm. Jemand stieg aus und kam auf ihn zu. Eine Frau in weißem Mantel. War das möglich? Es war tatsächlich Felicia! Sie drückte ihm einen Zettel in die Hand, sah ihn an und blinzelte mit dem einen Auge. Das Himmelreich währte einen Augenblick, bis sie wieder zum Auto lief, das dann die Straße hinunterglitt. Arvidsson blieb auf dem Zebrasteifen stehen und wurde, während er ihr nachschaute, fast von einem Taxi überfahren. Felicia! Eine Erscheinung in der Nacht. Er schaffte es kaum, seinen Schlüssel aus der Tasche zu nesteln. Der Fahrstuhl rauschte zum dreizehnten Stock hinauf. Direkt in den Himmel in die jubelnden Höhen des Glücks.
    Eine Telefonnummer auf einem Zettel. Sie hatte ihm ihre Telefonnummer gegeben. Sechs Ziffern mit Bleistift auf der Rückseite einer alten Quittung, und das Leben wurde zu einem einzigen Karneval, einem tanzenden Schwindel, einem Fest! Voller Whisky, Bier und Menschenliebe gab er sich im Flurspiegel selbst einen Kuss, und dann rief er Pernilla an. Er ging davon aus, dass sie sowieso aufgewacht war, als Svenne reingetrampelt war. Sie klang, wenn auch nicht abweisend, so doch sehr müde. Geliebte Schwester! Wenn sie in der Nähe gewesen wäre, hätte er sie fest in den Arm genommen.
    »Dann solltest du sie anrufen. Ruf sie an und lass uns andere Sterbliche in Frieden schlafen.«
    Sie hatte recht. Wenn er nicht jetzt Felicia anrief, dann würde nichts daraus werden, so gut kannte er sich selbst. Er musste es jetzt tun, da er sich mutig und stark und fast schön fühlte. Morgen früh würde der Zauber gebrochen sein. Der kühne Ritter würde wieder ein gewöhnlicher Polizeiinspektor sein und Wankelmut sein stolzer Harnisch.
    »Viel Glück, kleiner Bruder. Und pass auf dich auf.« Erst hörte er die Ermahnung nicht, dann sickerte sie langsam in sein Bewusstsein. Als ob Pernilla wusste oder ahnte, wie sich seine Stimme immer verkrampfte und schließlich versagte, wie er schwieg, anstatt etwas zu klären – bis ein etwas redefreudigerer Gockel vorbeischwebte und sich die Marzipanrosen aus der Torte nahm.
    Seine Handflächen klebten vor Schweiß, als er auf dem Handy herumdrückte, die ersten vier Nummern wählte und dann auflegte. Verdammt! Er musste sich erst überlegen, was er sagen sollte. Und dann entscheiden, was er antworten würde, wenn sie dieses oder jenes sagte. Wenn sie ihm ihre Mailadresse gegeben hätte, dann wäre es viel einfacher gewesen. Dann hätte er das Schweigen zwischen den Worten in der Telefonleitung nicht hören müssen. Dann hätte er Zeit zu antworten und sich forsch und witzig auszudrücken.
    Der Whisky war alle. Per schüttete sich die letzten Tropfen direkt aus der Flasche in den Mund. Jetzt oder nie. Wenn sie nicht angerufen werden wollte, dann hätte sie ihm den Zettel nicht gegeben. Man stirbt nicht davon, dass es mal still wird in der Leitung. Warum sollte sie ihm die Nummer geben, wenn sie nicht wollte, dass sie sich trafen? Wo würden sie sich treffen? Was sollte er vorschlagen? Komm jetzt sofort zu mir, die Nacht ist noch jung. Ich bin einsam, und ich friere, wie der Goldene Hosenladen. Er schob den Gedanken mit

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