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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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wenig, als würde sie gleich anfangen zu weinen, zu lachen oder ihm eine hässliche Grimasse ziehen.
    »Ich hab keine Lust.« Sie stand auf und ging in die Küche, um ihre Teetasse auszuspülen. Dann öffnete sie die Tür und trat auf den Balkon hinaus. Die Kälte umfing sie und drang dann weiter durch das Zimmer zu dem Platz, an dem er stand.
    »Kommst du heute Abend her? Schläfst du heute Nacht hier?«, fragte er.
    »Das habe ich noch nicht entschieden.«
    »Aha, du hast es noch nicht entschieden«, echote er etwas dümmlich. »Ich möchte aber gern, dass du kommst.«
    »Ich muss morgen arbeiten. Ich brauche meinen Schlaf.«
    »Wie meinst du das denn? Ich habe nicht vor, Pernilla und Svenne mit hierher zu bringen. Ich muss die Vorstellung auch nicht sehen, wenn es dir wichtig ist, dass ich zu Hause bleibe. Bist du müde, oder stört dich etwas anderes?«
    »Vielleicht.« Sie hielt ihn wie eine Fliege an einem Flügel, während er verzweifelt mit dem anderen flatterte. Jetzt sag es schon. Sag, was es ist. Quäl mich nicht.
    »Was ist denn los? Kann ich was tun?«
    »Wie wäre es, mal die Wahrheit zu sagen?«
    »Die Wahrheit?« Er dachte fieberhaft nach, aber die Gedanken sausten ohne Ziel und Kontrolle durch seinen Kopf.
    »Eine Frau hat angerufen und sich als die Mutter deiner Kinder vorgestellt. Ida, Lovisa und Sebastian, falls du sie vergessen haben solltest. Du bist dieses Wochenende dran, die Kinder zu nehmen, und du hast den Unterhalt nicht pünktlich gezahlt. Sie wollte das gern bei einem Mittagessen mit dir besprechen. Pizza-Planet, auf der anderen Straßenseite, dreizehn Uhr. Sie lässt dir ausrichten, dass es dich teuer zu stehen kommen wird, wenn du nicht kommst.«
    Arvidsson war fassungslos. Er machte einen Versuch, Felicia zu umarmen, aber sie glitt aus seinem Arm und ging zur Tür.
    »Bella?«, fragte er nach.
    »Genau, so hieß sie. Das heißt, du streitest es wenigstens nicht ab.«
    Felicia wand sich aus seinen Armen und legte die Hand auf die Türklinke.
    »Ida, Lovisa und Sebastian existieren gar nicht, und somit kann ich auch keinen Unterhalt schuldig sein. Ich habe niemals mit Bella Svanberg zusammengewohnt, und ich will auch nichts mit ihr zu tun haben.«
    Erst jetzt, als sie im Flur standen, sah er es, jetzt fiel sein Blick auf das Bild mit der Gerichtsszene. Jemand hatte mit rotem Filzstift der personifizierten Wahrheit Hörner und einen Schwanz gemalt und aus dem Zepter einen Schürhaken gemacht. Felicia richtete sich auf und sah ihn unter den Haaren, die ihr in die Stirn gefallen waren, wütend an.
    »So weit die Wahrheit«, sagte sie demonstrativ.
    »Ich sage aber die Wahrheit!« Er wurde laut, und sie zuckte zusammen, als würde sie mit einem Schlag rechnen. Er bereute es gleich. Falsche Taktik. Alles falsch. Verdammt noch mal! Warum musste das hier geschehen?
    »Aha, und mit wem isst du heute zu Mittag?«, fragte sie und nagelte seinen Blick fest.
    »Mit Bella … Es ist aber nicht so, wie du denkst. Bleib, Felicia.«
    »Hau ab und lass mich in Ruhe.«
    »Felicia. Es ist nicht, wie du denkst.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hier bleibe und dir zuhöre. Ich hätte gestern Abend schon einen Zettel schreiben und gehen können. Wie masochistisch bin ich eigentlich?« Sie öffnete die Wohnungstür.
    Er zog sie zurück und machte die Tür wieder zu. Hielt sie ganz fest in seinem Arm und erklärte ihr die Geschichte, so gut er sie eben erklären konnte.
    »Aber warum musst du mit ihr essen gehen? Das verstehe ich nicht.«
    »Wenn man mit wild gewordenen Pferden zu tun hat, dann hält man sie entweder weit von sich weg, sodass sie einen nicht erreichen, wenn sie treten, oder so nah, dass sie nicht treten können.«
    »Wenn du sie nah ranlässt, dann wird sie dich auffressen. Was passiert, wenn du nicht hingehst?« Felicia stand ganz still in seinem Arm, ohne Widerstand zu leisten.
    »Wahrscheinlich wird sie meiner Kollegin alle möglichen wilden Phantasien unterbreiten. Halbwahrheiten und Lügen in einer geschmacklosen Mischung. Bella war gestern mitten im Getümmel im Conventum. Vielleicht wird sie erzählen, sie habe gesehen, wie du den Brand gelegt hast, oder Pernilla, nur um mir zu schaden, oder irgendeinen anderen Wahnsinn, dem aber trotzdem nachgegangen werden muss. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Vielleicht sollten wir alle drei zusammen zu Mittag essen. Wie findest du das? Ich kann sie bitten, mir Fotos von Ida, Lovisa und Sebastian zu zeigen. Mal sehen, ob sie ihrem

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