Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Fäustchen? Statt Fingernägeln hatte sie gebogene Krallen.
    „Wird sie jemals so tun können, als sei sie ein Mensch?“, fragte er leise, damit die vermutlich empfindliche Mutter es nicht hörte.
    „Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht“, antwortete Ashlyn trotzdem. „Die Zeit wird’s zeigen. So oder so, sie sind beide schöner, als ich sie mir je hätte vorstellen können.“
    Kein Wunder, dass sie ihn gehört hatte. Sie mochte zwar ein Mensch sein, doch sie konnte jede Unterhaltung hören, die an einem Ort geführt worden war, egal, wie lange es her war. Das war ihr Fluch. Wenn das mal nicht ein Traum für die Zwillinge war – eine Mom, vor der man nichts verbergen konnte.
    „Wie heißt sie?“, fragte er.
    „Ever“, sagte William mit deutlichem Abscheu.
    Ever streckte eine Siegerfaust in die Luft. Aus Stolz? Oder Zorn?
    „Der Name ist perfekt, genau wie sie“, stellte Ashlyn fest. Ihre Lider flatterten, als hätte sie Schwierigkeiten, sich wach zu halten.
    „Na los, schlaf, Liebling. Ich kümmere mich um alles.“
    „Danke“, sagte sie seufzend, und schon rollte ihr Kopf zur Seite.
    „Willst du sie mal halten?“, fragte William.
    „Ashlyn? Nein danke.“ Maddox würde ihm den Schädel einschlagen, genauso wie Paris jedem den Schädel einschlagen würde, der versuchte, Sienna zu halten. Nicht, dass irgendjemandaußer William und vielleicht noch Lucien sie im Augenblick sehen könnte.
    William verdrehte die Augen. „Du weißt, was ich gemeint hab. Das Baby . Ever.“
    „Oh, äh, klar. Ich wusste absolut, was du meinst.“
    „Müsst ihr so laut sein?“, fuhr Maddox sie mit dieser leisen, sanften Stimme an, die so gar nicht zu seinen harten Zügen passte.
    Paris hob abwehrend die Hände und flüsterte: „Auf gar keinen Fall halte ich den Winzling.“ Er war einfach zu groß, zu hart, um irgendetwas anderes zu tun, als das kleine Mädchen zu verletzen. Außerdem knurrte Ever in seine Richtung, fletschte die winzigen Fangzähne und war offensichtlich sehr glücklich, wo sie war.
    Er ging um das Bett herum, wo Maddox den Jungen im Arm hielt. Natürlich strahlte der Krieger vor Stolz, als er das Laken zurückzog, um das Gesicht des Kleinen zu zeigen. Genau wie Ever sah das Baby aus, als wäre es schon Monate alt. Sein Haar war schwarz, und seine Augen hatten den gleichen violetten Ton wie die seines Vaters – mit einem diamantharten Glitzern darin. Zwei kleine Hörner ragten aus seinem Schädel hervor, und auf den Händen hatte er an manchen Stellen Schuppen, schwarz und glatt wie Glas.
    Mit konzentrierter Intensität betrachtete der Junge Paris. Und Paris zweifelte keine Sekunde lang daran, dass der Kleine ihn innerhalb eines Herzschlags durchschaut hatte, all seine Schwächen und Makel kannte, genau, wie seine schlechten Angewohnheiten, und sich gerade auf den Angriff vorbereitete.
    „Wie ist sein Name?“
    „Urban“, antwortete William, bevor Maddox es konnte, und wieder lag Abscheu in seinem Ton.
    Ever und Urban. Niedlich, auf eine verschrobene Hollywoodart. „Warum habt ihr gerade diese Namen ausgesucht?“
    „Haben wir nicht“, sagte Maddox. „Das waren sie.“
    Paris’ Augen weiteten sich. „Sie können sprechen?“
    „Nein, aber sie können sich sehr gut verständlich machen.“
    Und das sollte … wie funktionieren? „Äh, ich hab gehört, die Geburt war schwierig. Wie hat William die Kuh vom Eis geholt?“
    Maddox versteifte sich, während William den Kopf schüttelte und Ever in das Körbchen neben dem Bett legte. Als er sich wieder aufrichtete, fuhr er sich mit gestreckten Fingern quer über die Kehle – die universelle Geste für „Halt sofort die Klappe“.
    „Dieser verflixte götterverbrannte Hundesohn hat meine Frau aufgeschnitten, die Babys rausgerissen und sie wieder zusammengenäht.“ Maddox’ Nasenflügel bebten heftig. „Ohne Betäubung.“
    William knackte mit dem Kiefergelenk. „Es war keine Zeit mehr. Sie waren dabei, sich aus ihr rauszugraben, und wenn ich noch länger gewartet hätte, wäre deine Ashlyn hundertprozentig gestorben. Und besser ein einzelner Schnitt, als von innen zerfetzt zu werden. Übrigens: Gern geschehen. Sie sind alle drei am Leben.“
    So viel also dazu. Wie ein Feigling verzog Paris sich und überließ William dem Zorn des frischgebackenen Vaters. Er machte sich auf den Weg zum Kraftraum im Erdgeschoss des Schlosses. Wie versprochen war Strider bereits dort und rannte auf dem Laufband wie ein Besessener. Was er ja auch

Weitere Kostenlose Bücher