Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
Viola. „Darf ich Ausweiden vorschlagen? Du kannst mich an meinen Gedärmen von der Decke baumeln lassen. Das wäre wirklich grauenvoll.“
Mit offenem Mund starrte er sie an.
„Aber ich muss dich warnen. Eingeweide sind rosa, und Rosa steht mir am besten. Ach, wem mache ich hier was vor – alle Farben stehen mir am besten. Also wenn du diesen Weg weiterverfolgen willst, mach dich drauf gefasst, dich gleich noch einmal in mich zu verlieben.“
Jetzt schloss er den Mund wieder, die Lippen wütend verzerrt. „Das reicht. Ich bleibe hier. Viola, du holst die Orange.“
„Keine Chance. Außer, wir gehen zusammen, und du trägst mich.“ Von der ganzen Lauferei taten ihr die Füße weh.
Er sah zwischen der Tür und Viola hin und her.
Echt jetzt? „Eure Engel-Mitbewohnerin hat euch doch schon gesagt, dass ich reinen Herzens bin, dass man mir vertrauen kann und bla, bla, bla.“ Das hatte Viola überrascht, denn sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt je ein reines Herz besessen hatte. Und die Tatsache, dass die Krieger dem dunkelhaarigen Mädchen ohne das kleinste Zögern glaubten, hatte sie richtig überrascht. Es hieß, sie seien die misstrauischsten Wesen auf der Erde. „Oh, und bring mir auch eine Orange mit, aber leg sie neben einen Burger mit Pommes. Ich hab noch nicht zu Mittag gegessen.“
Nach ein paar weiteren Todesdrohungen stapfte er schließlich aus dem Zimmer.
„Überfürsorgliche Grizzly-Mama“, murmelte Viola. „Him mel.“
„Warst du noch nie verliebt?“, fragte Ashlyn.
„Hallo? Ich bin doch nicht bescheuert.“
„Das heißt also Ja?“
„Äh, ja, das heißt Nein.“
Ihre Vehemenz entlockte Ashlyn ein gelassenes Lächeln. „Warum diese Panik davor?“
Der Schmerz in ihrer Brust kehrte zurück. Sie rieb und rieb, schälte sich fast das Hemd und die Haut darunter ab, doch der verdammte Schmerz blieb. „Ich weiß es nicht.“ Zeit, das Thema zu wechseln. „Ich denke darüber nach, eine Singleparty hier in meinem neuen – hoffentlich ab jetzt ständigen – Zuhause zu veranstalten, damit die ungebundenen Krieger um mich werben können.“ Sie schlenderte zum Bett und setzte sich auf die Kante. „Vielleicht so etwas Speed-Dating-mäßiges, denn normalerweise kann ich einen Typen nicht längerals ein paar Minuten am Stück ertragen. Danach gebe ich denen, die mir gefallen, eine Rose. Die anderen werden ihre Sachen packen und die Festung auf Dauer verlassen müssen.“
„Hmm. Na ja.“ Ashlyn tippte sich mit dem Finger ans Kinn, während ihre Mundwinkel zuckten, als unterdrückte sie schon wieder ein Lachen. „Ob du’s glaubst oder nicht, so viele Singles gibt es hier gar nicht mehr.“
„Wen denn zum Beispiel?“
„Tja, lass mich mal sehen. Da wäre Torin.“
Vor Violas geistigem Auge erschien sein Bild. Weißes Haar, schwarze Augenbrauen, strahlend grüne Augen. Umwerfendes Gesicht und muskelbepackter Körper. „Der ist ganz in Ordnung. Du darfst fortfahren.“
„Na ja, nicht, dass er nicht wundervoll wäre, aber ich sollte dich warnen, dass es einen kleinen Haken gibt, wenn du mit ihm zusammen sein willst. Er ist der Hüter der Krankheit und kann kein anderes Lebewesen Haut an Haut berühren, ohne eine Epidemie auszulösen. Du würdest nicht krank werden, denn du bist unsterblich, aber du könntest auch kein anderes Lebewesen berühren, ohne selbst die Krankheit weiterzugeben. Abgesehen von ihm natürlich.“
Viola schürzte die Lippen. „Du hast recht. Ich würde nicht krank werden, wenn ich ihn berühre. Ich weiß, du hast bemerkt, was für ein Killer-Immunsystem ich hab. Aber trotzdem, ich bin mir nicht sicher, dass ich mich von jemandem mit einem solchen Makel umwerben lassen möchte. Wen gibt es sonst noch?“
„Da wäre noch Kane, aber der …“ Traurigkeit verdunkelte Ashlyns Augen. „Er hält sich fern von der Damenwelt. Er meint, das ist die Mühe nicht wert.“
„Für mich würde er seine Meinung natürlich ändern, aber das ist nicht der Grund, aus dem du traurig bist, oder? Ich glaube, ich habe gehört, er wird vermisst.“
„Ja.“
„Mach dir keine Sorgen. Sobald er mitkriegt, dass ich hier bin, findet er schon den Weg zurück. Selbst wenn er tot ist. Ich prahle ja nicht gern, aber ein paarmal ist das schon passiert. Ich setze nur kurz einen kleinen Screech ab, und, schwups, wird er sich beeilen, zu mir zu kommen.“
Anstatt die andere Frau aufzumuntern, streuten ihre Worte zusätzliche Sorge in den Sturm aus Traurigkeit. „Äh, du
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