Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
sie ihn besteigen wie ein Zirkuspony, sobald sie ihn erreicht hatte – vor aller Augen.
Krach, krach, warf sich der Dämon gegen seine Schläfen. Katastrophe war voll dabei.
Kopfschüttelnd hob Kane die Hand und bedeutete ihr, anzuhalten. „Nein, tut mir leid. Komm nicht näher.“
Unzufrieden zog sie die Mundwinkel nach unten, gehorchte aber.
„Privatsphäre“, verlangte er. Krach, krach. Härter, schneller. „Ich will … dich in einem Zelt nehmen.“ Er war sich nicht sicher, wie viel Fachsprache diese Dämonen verstanden.
„Meissster?“, fragte sie, und eine gespaltene Zunge fuhr über zu dünne Lippen.
„Ich werde dich nicht hier draußen nehmen.“ Oder überhaupt irgendwo. Krach, krach. Verdammt noch mal. Sein Dämon musste sich dringend beruhigen. „Also los, baut mir ein Zelt.“ Krach . „Alle.“ Krach . Und verdammt, wenn er Glück hatte, musste er nicht mal warten, bis es fertig war. Vielleicht wären die Weibchen mit dem Bau so beschäftigt, dass er schreiend, pfeifend und mit den Armen wedelnddavonmarschieren könnte, ohne dass sie es überhaupt bemerkten. „Zelt?“, fragte sie, offensichtlich immer noch verwirrt. „Genau. Ich will eins. Bau jetzt das Zelt, und später kannst du Babys haben.“ Mit jemand anders.
Krach! Krach!
Der größte Teil der Lakaien stob davon, um das benötigte Material zusammenzusuchen, doch einige blieben auch zurück und starrten ihn an. Und einige bedeutete in diesem Fall ungefähr hundert. Er seufzte. Also kein Schreien, Pfeifen und Mit-den-Armen-Wedeln.
Er wünschte, er wäre mehr wie Paris. Wünschte, er könnte einfach durch sie hindurchpflügen – sowohl im Bett als auch im restlichen Leben – und dadurch stärker werden, während er emotional auf Abstand blieb und sich nicht um die Konsequenzen scherte.
Natürlich wäre er dann außerdem drogenabhängig und davon besessen, die Frau zu finden, die ihn zu töten versucht hatte – aber momentan wirkten Drogen und Besessenheit wie eine nette Abwechslung. Und verdammt – wenn Kane erst wieder zu Hause war, würden sie ihn gnadenlos mit seinem kostbaren Samen aufziehen, mit seinen gierigen Haremsdamen und seiner Weigerung, ihre Beete zu wässern.
Na dann los, Jungs . Wenigstens wäre er zu Hause.
Zu Hause … Das Wort hallte in seinem Geist wider, und eine Woge der Vorahnung überrollte ihn. Etwas würde geschehen, das wurde ihm mit übelkeiterregender Klarheit bewusst. Schon bald würde etwas Schreckliches geschehen. Eine Katastrophe … eine Tragödie der schlimmsten Art … und mitten in der Festung in Buda, in der alle Herren mit ihren besseren Hälften lebten. Seiner Festung. Sein Dämon wusste es, spürte es, und durch ihn auch Kane.
Schon war er auf den Beinen und rannte auf den Ausgang zu, wurde selbst dann nicht langsamer, als sich ein Dämonenweibchen nach dem anderen für den wilden Ritt an ihn krallte.
13. KAPITEL
O hne Eile spazierte Viola dem umwerfenden Krieger namens Maddox hinterher, der seine hochschwangere Frau Ashlyn die Stufen hinauftrug. Vorbei an Aktporträts seiner Freunde, auf denen sie regenbogenfarbene Bändchen herumwirbelten und flauschige Teddybären in den Armen hielten. Das war jetzt das vierte Mal, dass einer der Bewohner der Budapester Festung sie zu jemand anderem abgeschoben hatte, und sie verstand nicht, warum niemand mehr Zeit mit ihr verbringen wollte.
Von Lucien zu Anya, die sie vor Jahrhunderten im Tartarus kennengelernt hatte. Sie hatten gemeinsam in Block B gesessen. Natürlich war Anya schon immer eifersüchtig auf sie gewesen. Wer nicht? Vor ein paar Stunden hatte die Göttin so getan, als würde sie Viola nicht erkennen, doch Viola hatte die Lüge als das erkannt, was sie war: ein Flehen, alles über Violas glorreiches Leben zu erfahren.
Eine Stunde später hatte Anya sie an Reyes und seine Danika übergeben. Viola rätselte immer noch an Anyas Abschiedsworten herum: „Bitte sehr. Nur für euch. Und gern geschehen. Du wirst dich mindestens ein Jahr lang nicht mehr ritzen müssen, um deinen Dämon glücklich zu machen, Reyes.“
Wie genau sollte Viola einen Schmerzjunkie wie Reyes glücklich gemacht haben? Er war besessen vom Dämon der Schmerzen , doch sie war absolut … perfekt, eine Augen- und Ohrenweide, eine unerschöpfliche Quelle wahrer Perlen der Weisheit mit einem untrüglichen Gespür für Mode und einem Talent für Inneneinrichtung.
Wo sie gerade bei diesen kleinen Überlebensfähigkeiten war: Sie hatte bereits beschlossen, sie
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