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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hatte seine Hinweise nicht für sich behalten, obwohl er sie dafür hassen musste, dass sie jetzt seinen Gefährten in sich trug – und sie waren Gefährten gewesen. Zorn war ein Teil von ihm gewesen, und er vermisste Aeron noch heute. Doch so dankbar sie auch für die Ratschläge war … Was für eine furchtbare Art zu leben, dachte sie. „Danke dafür.“
    „Gern geschehen“, erwiderte er steif. Dann: „Glaubst du immer noch, ich wäre böse und müsste ausgelöscht werden?“
    „Nein! Du bist nicht böse.“ Dass sie je den Mann mit dem Dämon über einen Kamm geschoren hatte … Sie schämte sich so sehr. Wie töricht sie gewesen war. Wie leichtgläubig. „Es tut mir leid, dass ich das je gedacht habe.“
    Mit dem Blick, den er ihr zur Antwort zuwarf, entblößte er sie, ließ sie nackt und zitternd zurück. „Und das soll ich dir glauben?“
    Er würde ihr niemals vertrauen, aber warum sollte er auch? „Meine Verbindung mit Zorn hat mir die Augen geöffnet. Zum ersten Mal habe ich die Wahrheit begriffen. Was ich getanhabe … Was ich gern tun würde … Damit schlägst du dich schon seit Tausenden von Jahren herum, und trotzdem kämpfst du immer noch dagegen an. Glaub mir oder nicht, ganz wie du willst, aber ich schwöre dir hier und jetzt …“ Sie ballte die Hände zu Fäusten, um sie nicht nach ihm auszustrecken. „Ich werde dir nie wieder wehtun.“
    In seinen verschatteten Augen blitzte Wut auf – und lodernde Erregung. Dann waren sie wieder undurchdringlich.
    Er wandte den Kopf ab, und sein Blick landete auf dem einzigen Fenster. Die dicken schwarzen Vorhänge standen einen Spaltweit offen, ein einsamer Mondstrahl stahl sich ins Zimmer. Paris zuckte mit den Schultern. „Du hast gefragt, warum ich nach dir gesucht habe.“
    Enttäuschung überflutete sie. Eine Antwort auf ihren Schwur wäre schön gewesen. Andererseits hatte sie auch keine verdient. „Ja.“
    „Ich – verdammt. Ich konnte dich nicht leiden lassen.“
    Er konnte … sie nicht … leiden lassen … oh … Das war eine Art Gnade, die sie anderen nicht länger gewähren konnte, deshalb wusste sie, wie wertvoll sie war. Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihre Wangen hinab. Immer mehr, bis ihr Körper so heftig bebte wie die der Frauen aus dem Gang in ihrem Traum. Bis sie weder das Zimmer noch Paris klar sehen konnte.
    Hattest du nicht vor, dir ein paar Eier wachsen zu lassen? Jetzt vor seinen Augen zusammenzubrechen war demütigend, doch sie konnte nicht anders.
    Scham durchströmte jede Zelle ihres Körpers. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich nur auf sich selbst verlassen können. Der Alkoholismus, in den ihre Mutter nach Skyes Entführung abgerutscht war, hatte jegliche Liebe für Sienna ausradiert. Ihr Vater war irgendwann abgehauen und hatte eine neue Familie gegründet – das kleine Mädchen, das er zurückließ, hatte er vergessen.
    Auf dem College hatte sie dann angefangen, mit Hugh auszugehen. Er hatte sich die Geschichten aus ihrer Vergangenheit angehört, hatte ihr Mitgefühl und Hilfe angeboten. Dann hatte er ihr von sich erzählt und von seinem Glauben an das Übernatürliche. Als sie Zweifel geäußert hatte, hatte er versprochen, es ihr zu zeigen – und dieses Versprechen hatte er gehalten. Sie war verängstigt und freudig erregt zugleich gewesen, denn jetzt hatte sie endlich jemanden, dem sie die Schuld für jedes einzelne ihrer Probleme geben konnte.
    Wie befreiend das gewesen war. Wie wundervoll, zu begreifen, dass ihre Mutter nichts falsch gemacht hatte. Ihr Vater hatte nichts falsch gemacht. Sie hatte nichts falsch gemacht. Wie tröstlich, zu denken, ihre Eltern würden sie immer noch lieben, gäbe es nicht das Übel, das die Herren auf die Welt losgelassen hatten. Also hatte sie sich Hals über Kopf in das Spiel Gut gegen Böse gestürzt.
    Und doch hatten die Jäger sie erschossen, um Paris zu erwischen.
    Paris, der nicht wollte, dass sie litt.
    So heftig schluchzte sie, dass sie bald hickste und Rotz und Wasser heulte, was das Ganze auf eine neue Ebene der Peinlichkeit brachte. Starke Arme legten sich um sie, ohne ihre empfindlichen Flügel zu berühren, hoben sie hoch, drückten sie an eine heiße, muskulöse Brust. Sein Herz hämmerte genauso schnell wie ihres.
    Und wer hätte das gedacht, als sie das spürte, weinte sie noch heftiger.
    „Beruhige dich“, befahl er, offensichtlich unangenehm berührt. Und wow. Eigentlich sollte man denken, nachdem Paris mit so vielen Frauen zusammen gewesen

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