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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Richtung.
    Eines. Tages.
    In der Ferne hörte er das Klappern von … Pferdehufen? Vielleicht. Was auch immer es war, es sorgte dafür, dass die Lakaien auf ihm und unter ihm, selbst die, die neben ihm hockten und warteten, dass sie auch an die Reihe kamen, in alle Richtungen davonstoben. Allein blieb er auf dem Felsen zurück, nackt und immer noch blutend … tropfend. Rot, was für eine wunderschöne und zugleich entsetzliche Farbe. Leben und Tod, untrennbar verbunden.
    Eigentlich sollte er grauenvolle Schmerzen empfinden, doch da war nichts. Nur eine seltsame, willkommene Taubheit.
    Ein Wiehern. Stiefelschritte. Das sollte von Bedeutung für ihn sein. Jemand war hier, betrachtete ihn, sah ihn am Boden zerstört. Und es war von Bedeutung, doch er konnte nichts dagegen tun. Hatte keine Möglichkeit, sich zu bedecken oder zu verbergen, was ihm angetan worden war. Diesen Neuankömmling wollte er genauso sehr töten wie die Lakaien und Katastrophe . Alles, um jede Erinnerung an diesen Tag auszulöschen. Für immer.
    Auf ihn fiel ein Schatten, dann beugte sich jemand herab und sah ihm in die Augen. Dunkles Haar, die Augen von einem grausamen Blau. „Ich kenne dich. Du bist Kane, Hüter der Katastrophe . Schlechten Tag gehabt, was?“
    Kane fand genug Energie, um den Kopf abzuwenden. So klein die Bewegung auch war, hatte sie ihm die letzte Kraft geraubt und ließ ihn frierend und leer zurück. Er konnte nicht mehr. Natürlich streckte der Kerl die Hand aus und drehte seinen Kopf wieder zurück, zwang ihn, die Aufmerksamkeit auf ihn zu richten.
    „Das nehme ich mal als Ja.“
    Schweigen.
    Der Kerl grinste, und es war kein nettes Grinsen. „Es gab eine Zeit, da hätten die Herren der Unterwelt mich nicht mal gegen Geld besucht. Und neuerdings taucht ihr hier dauernd ganz von allein auf. Dein Freund Amun hat mich übrigens Rot genannt, als er hier unten war. Na ja, er hat’s gedacht. Viel reden tut er ja nicht, stimmt’s?“ Diesmal klang echte Belustigung aus seinem Lachen, und doch lag eine deutliche Schärfe darin. „Ich wünschte, den Gedanken hätte ich schon damals gehört, aber da hatte ich ja die hier noch nicht. Ein Abschiedsgeschenk von Amun.“
    Rot hielt zwei Hände in die Höhe – die weder zu seinem noch zu irgendeinem anderen Körper gehörten. Ihre Haut war dunkel, und sie wurden durch ein Lederband zusammengehalten. Ein Lederband, das Rot um den Hals trug wie ein Boxer seine Handschuhe. Das Innere der Hände war herausgetrennt worden, die Haut gegerbt.
    Es waren Handschuhe. Menschliche Handschuhe.
    In Kanes Magen sammelte sich Säure. Amun war nach hier unten gekommen, um Legion zu retten, und dabei von Hunderten Dämonenlakaien infiziert worden. Das Böse hatte an ihm gehaftet wie Öl an seiner Haut. Die einzige Lösung war gewesen, ihn wieder hierherzuschicken, wo er sich von ihnen befreien konnte.
    Die Handschuhe hatten dasselbe Mokkabraun wie Amuns Haut, dieselben Falten.
    „Wie meinst du … Geschenk?“, brachte Kane aus seiner zerfetzten Kehle hervor. Einer Kehle, die wund war von denDingen, die die Lakaien hineingestopft hatten. Ihnen war egal gewesen, dass er versucht hatte, sie zu beißen, und sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihn davon abzuhalten. Es gefiel ihnen sogar. Sie hatten bloß … Darüber denkst du jetzt nicht nach. Sonst wirst du so wahnsinnig wie Amun damals.
    „Die Handschühchen hab ich beim Pokern gewonnen“, erklärte Red beiläufig. „Spielst du Poker? Warte. Sag nichts. Lass mich deine Geheimnisse mit meinem neuen Lieblingsspielzeug ergründen.“ Und während er sein unangenehmes Grinsen grinste, schob er die Hände in die Haut-Handschuhe und streckte sie nach ihm aus.
    Und berührte ihn.
    Kühl und hart pressten sich diese Hände an Kanes Schläfen. Rot schloss die Augen, versteifte sich mit einem Ruck, als hätte man ihn unvermittelt an ein Auto mit einer Menge Pferden unter der Haube gehängt. Einen Moment lang erklang nichts als sein schweres Atmen.
    Dann ertönte erneut Hufgeklapper. Wieder Stiefelschritte. Ein blonder Mann mit einem ähnlich zähnefletschenden Grinsen beugte sich über Kane. „Na, was haben wir denn da? Noch ein Dämonenkrieger?“
    „Sieht so aus.“ Rot erhob sich, durchbohrte Kane mit seinem blauäugigen Blick. „Ganz schön mitgenommen.“
    „Wird er heilen?“
    „Weiß nicht.“ Ein Schulterzucken, als spielte die Antwort sowieso keine Rolle, dann: „Der Mann neben mir ist mein Bruder. Amun hat ihn Schwarz genannt. Ich nenne

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