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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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seinen Augen, seine Wangen waren eingefallen, und am Kinn lief ihm Blut hinab – lauter Zeichen seiner Sterblichkeit.
    Hatte Rhea ihn einmal in ihr Bett eingeladen? War dies einer der Männer, deren Zusammensein mit seiner Frau er in den letzten Monaten gespürt hatte? War dieser Bastard in ihr gekommen?
    In den Fängen der Leidenschaft wurde Rhea wild und schamlos und bemerkte nichts von dem Schaden, den sie anrichtete – oder es interessierte sie nicht.
    Jeder neue Verdacht fachte das lodernde Feuer seiner Rage weiter an, bis in seinem Inneren nur noch dicker, schwarzer Rauch mit blutrot flackernden Flammen darin war. Nichts anderes nahm er wahr, drohte daran zu ersticken. Und erst dann registrierte er, dass es nicht der Mensch war, der so heftig bebte, sondern er , und dieses Wissen beschämte ihn.
    Dafür musste der Mann bezahlen.
    „Sieh mich an. Jetzt.“
    Unter langen, goldbraunen Wimpern hervor blickten ihn hasserfüllte Augen herausfordernd an. Auch Abscheu lag darin. Verlangte es diesen Menschen nach dem, was Cronus besaß? Eine Verbindung zu Rhea?
    Tja, damit war es jetzt vorbei. Noch bevor Cronus sein Handeln registrierte, hatte er das Mädchen losgelassen, ein Messer gezogen – und dem Kerl die Kehle aufgeschlitzt. Er sah zu, wie das Blut rhythmisch daraus hervorquoll, solange sein Herz noch pumpte. Sah zu, wie Schmerz an die Stelle von Abscheu trat … sah zu, wie selbst das verblasste … verging … und sein Körper in sich zusammensackte.
    Das Mädchen kreischte, das schrille Geräusch unangenehm in seinen Ohren. Stirnrunzelnd sah er auf sie hinab, wollte sie zurechtweisen, löste die Hand aus dem Haar des Mannes und griff nach ihr. Tunk . Der leblose Körper landete am Boden, und wieder kreischte sie, lief vor ihm weg.
    In diesem Moment hörte er Rhea entsetzt aufkeuchen.
    Augenblicklich richtete er die Aufmerksamkeit wieder auf sie, das Mädchen für den Moment vergessen. Seine Frau hatte soeben gekeucht .
    Das bedeutete, dass er sich verrechnet hatte, dass der Mann ihr tatsächlich etwas bedeutet hatte. Während seine Stimmung schon wieder aufbrauste, versuchte er zu begreifen. Warum sollte ihr eine Kreatur wichtig sein, die so begrenzt war in ihrer Zeit und ihren Fähigkeiten? Eine so zerbrechliche Kreatur, so leicht zu töten. Wie er soeben demonstriert hatte.
    Das schwarzhaarige Frauenzimmer krabbelte auf die Leiche zu und zog sie an sich. Sie weinte, ihre Tränen eine Flut der Emotionen. Offensichtlich war der Mann auch ihr wichtig gewesen. Aber … warum nur? Was hatte er getan, um die Loyalität gleich zweier Frauen zu gewinnen?
    Unwillkürlich bleckte Cronus die Zähne. Die Antwort spielte keine Rolle, nicht wirklich. Der Bastard war jetzt fort und würde niemals zurückkehren. „Lass ihn los“, befahl er dem Mädchen.
    Mit hasserfülltem Blick sah sie zu ihm auf. Sanft ließ sie den Körper des Mannes zu Boden sinken, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Mit knappen, kontrollierten Schritten kam sie auf Cronus zu, während grauenhafte Laute des Leids aus ihrer Kehle drangen.
    Hätte Cronus ihr nicht die Zunge genommen, würde sie ihn jetzt mit Flüchen überhäufen, da war er sich sicher. Doch daraus konnte sie ihm nun wirklich keinen Vorwurf machen. Cronus hatte sie vor die Wahl gestellt. Entweder sie kehrte in den Käfig zurück und starb an einem anderen Tag, oder sie blieb bei dem Mann, verlor ihre Zunge und starb heute. Sie hatte sich entschieden, zu bleiben.
    „Ich bin kein Monster“, sagte er. „Ihr zwei habt euch in diesem Krieg der falschen Seite angeschlossen, und dafür habt ihr bezahlt.“ Eins hatte er in den Jahrhunderten im Tartarus gelernt: Ein König ohne Strenge war ein König ohne Thron.
    Was als Nächstes kam, hatte er erwartet. Sie stürzte sich auf ihn, trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein, legte all ihre Wut und ihren Schmerz in jeden Schlag. Er verteidigte sich nicht. Das war nicht nötig. Glaubte sie ernsthaft, sie fügte ihm Schmerzen zu? Dass sie ihm überhaupt Schmerzen zufügen könnte ?
    Zweimal ein klares Nein, doch schon bald nervten ihn ihre unermüdlichen Anstrengungen. Er hatte Besseres zu tun. „Lass das, Weib.“
    Entweder sie hörte ihn nicht, oder sie gedachte nicht, ihmzu gehorchen. Er schob sie von sich, eine Gnade, die bei ihm selten war, doch sie kam einfach wieder, schleuderte all ihren weiblichen Zorn auf ihn. Mit einer bloßen Handbewegung hätte er sie an Ort und Stelle erstarren lassen können, doch

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