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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zur Seite.
    Ihre Augen verengten sich, das Beben hörte auf. „Ja. Warum auch nicht? In ein paar Jahren sind diese Leute tot und ich immer noch quicklebendig.“ Während sie sprach, steckte sie einen weiteren Schal in ihre Handtasche.
    Jetzt zog sie ihn einfach nur auf. „Leg ihn zurück, und ich gebe dir einen Kuss“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „W…was?“
    Da war wieder dieses Stottern. Er hatte Wirkung auf sie. „Du hast mich schon verstanden.“ Wiederholen würde er es nicht. Nachdem er es ausgesprochen hatte, wollte er nur noch seine Lippen auf ihre drücken, seine Zunge in ihren Mund schieben und sie schmecken. Sie stöhnen hören. Spüren, wie sie sich an ihn klammerte.
    „Du würdest mich freiwillig küssen?“, fragte sie heiser.
    Freiwillig. Verzweifelt. Er nickte.
    Sie leckte sich die Lippen, hinterließ einen feinen feuchten Glanz. Beim Anblick ihrer rosa Zunge schoss ihm das Blut in den Schaft. An seinen Seiten ballte er die Hände zu Fäusten. Alles, um sich davon abzuhalten, sie zu packen und an sich zu reißen.
    „Ich … Ich …“ Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie ihre Gedanken befreien. Wieder einmal kniff sie die Augen zusammen, verschmolzen diese dunklen Wimpernkränze miteinander. „Warum willst du das auf einmal tun? Du, der duimmer wieder versucht hast, mir zu widerstehen?“
    „Darum.“
    „Warum?“
    „Leg einfach die Schals zurück.“ Damit wir mit dem Küssen anfangen können .
    Sie hob eine Augenbraue. „Versuchst du etwa, mich zu bestechen? Denn dann solltest du wissen, dass das bei mir nicht funktioniert.“
    Statt zu antworten – und zu lügen –, blieb er stumm, das Kinn erhoben. Blut … brodelt.
    Den Blick weiter auf ihn gerichtet, griff sie sich einen Gürtel und schob auch den in ihre Tasche. „Und was willst du mit mir machen, wenn ich weiter stehle? Mir eine ordentliche Standpauke halten? Pech für dich. Da mache ich nicht mit.“
    Feuer raste ihm das Rückgrat hinab, als sein Zorn aufflammte. Er ging auf sie zu, bis ihr warmer Atem ihm über den Hals und die Brust strich. „Im Himmel konntest du nicht genug von mir kriegen. Aber jetzt, da du hier bist, willst du nichts mit mir zu tun haben. Erklär mir das. War alles, was du dort oben gesagt und getan hast, eine Lüge?“
    „Natürlich war das alles eine Lüge. So bin ich. Ich dachte, das wüsstest du.“
    Also … begehrte sie ihn nun oder nicht? Vor zwei Tagen hatte sie ihrer Schwester Kaia gesagt, sie sei fertig mit ihm. Zu dem Zeitpunkt hatte er geglaubt, sie hätte das nur gesagt, damit Kaia sie in Ruhe ließe. Jetzt war er sich nicht mehr so sicher.
    „Du könntest auch jetzt gerade lügen“, sagte er. Zumindest hoffte er das. Und wer hätte je gedacht, dass er sich einmal eine Lüge wünschen würde?
    Erregung funkelte in ihren Augen und breitete sich über den Rest ihrer Züge aus. Sie tätschelte ihm die Wange und legte ihm dann die Hand auf die Brust. „Du lernst schnell, Engel.“
    Scharf sog er die Luft ein. So heiß. So weich.
    „Ich hab auch einen Vorschlag für dich. Klau was aus diesem Laden, dann küsse ich dich .“
    Augenblick. Ihre Worte von vor ein paar Sekunden kamen ihm wieder in den Sinn. Du lernst schnell, Engel. Er lernte? „Nein“, brachte er krächzend hervor. So etwas würde er niemals tun. Nicht einmal für sie. „Diese Menschen brauchen das Geld, das sie für ihre Waren bekommen. Ist dir ihr Wohlergehen gleichgültig?“
    Schuldgefühle blitzten unter der Erregung auf. „Ja“, behauptete sie.
    Wieder eine Lüge? Vermutlich. Diese Schuldgefühle … gaben ihm Hoffnung. „Warum musst du überhaupt so stehlen?“
    „Vorspiel“, entgegnete sie schulterzuckend.
    Blut … brodelt … schon wieder.
    „Ma’am, kommen Sie bitte mit mir.“
    Bei der unerwarteten Unterbrechung versteiften sie sich beide. Bianka riss den Blick von ihm los; gemeinsam sahen sie den Polizisten an, der nun neben ihr stand.
    Sie runzelte die Stirn. „Siehst du nicht, dass ich mich hier gerade unterhalte?“
    „Und wenn Sie mit Gott persönlich reden.“ Mit grimmiger Miene ergriff der Beamte sie am Handgelenk. „Kommen Sie bitte mit mir.“
    „Das glaube ich eher nicht. Lysander“, sagte sie und erwartete augenscheinlich, dass er etwas unternahm.
    Instinktiv wollte er sie retten. Er wollte, dass sie in Sicherheit und zufrieden war, aber das hier würde ihr guttun. „Ich habe dir gesagt, du sollst die Sachen zurücklegen.“
    Ihr fiel die Kinnlade

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