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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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einatmete, roch sie nur Pekannüsse und Zucker. Trotzdem. Sie hatte ihn nicht wahrgenommen, als er sie aus freiem Fall fortgerissen hatte, also war nur zu erwarten, dass sie ihn auch jetzt nicht wahrnehmen konnte.
    Nachdem der Kuchen verputzt, der Pappteller weggeschmissen und die Gabel saubergeleckt war, goss sie sich eine Tasse Dr. Pepper ein. Sie steckte ein paar Münzen in die alte Jukebox. Bald hallte ein komplizierter Rhythmus von den Wänden wider. Bianka tanzte um einen der Tische herum, wiegte die Hüften vor und zurück, wand sich, streckte sich, glitt herum, ließ die Hände über ihren gesamten Leib wandern.
    Für einen Augenblick, nur einen einzigen, pulsierenden Augenblick glaubte sie, zu fühlen, wie heiße Hände an die Stelle ihrer eigenen traten, ihre Brüste erforschten, ihren Bauch. Glaubte, weich gefiederte Flügel um sich herum zu spüren, die sie einhüllten. Sie blieb stehen, mit pochendem Herzen. Wie sehr sie sich wünschte, seinen Namen auszusprechen, doch sie wollte ihn nicht verjagen. Also … was sollte sie tun? Wie sollte sie …
    Das Gefühl des Eingehülltseins verschwand von einer Sekunde auf die andere.
    Verdammt sollte er sein!
    Zähneknirschend und ratlos verließ sie das Restaurant auf demselben Weg, wie sie gekommen war: durch die Eingangstür, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst. Krachend fiel die Tür hinter Bianka ins Schloss, fast wären die Wände ins Wackeln geraten, so heftig hatte sie sie zugezogen.
    „Du solltest hinter dir abschließen.“
    Er war hier; er hatte zugesehen. Sie hatte es gewusst! Mühsam unterdrückte sie ein Grinsen und wirbelte zu Lysander herum. Bei seinem Anblick blieb ihr die Luft weg. Er war genauso schön, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Sein helles Haar tanzte im Wind, winzige Eiskristalle flogen um ihn herum. Weit ausgestreckt erstrahlten seine goldenen Flügel hinter ihm. Doch seine schwarzen Augen waren nicht leer wie beim ersten Mal, als sie ihm begegnet war. In ihnen schäumte ein aufgewühlter Ozean – genau wie vor ein paar Stunden, als sie ihn verlassen hatte.
    „Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst dich von mir fernhalten“, warf sie ihm an den Kopf und bemühte sich, wütend zu klingen statt erregt.
    Finster blickte er auf sie hinab. „Und ich habe dir gesagt, du sollst dich benehmen. Und doch stehst du hier vor mir, voll mit gestohlenem Kuchen.“
    „Was soll ich deiner Meinung nach tun? Ihn zurückgeben?“
    „Werd nicht vulgär. Ich will, dass du dafür bezahlst.“
    „Sobald ich das tue, werde ich kotzen müssen.“ Sie verschränkte die Arme vor dem Bauch. Komm zu mir. Küss mich . „Damit würde ich mir den Lippenstift versauen, deshalb muss ich leider ablehnen.“
    Auch er verschränkte die Arme. „Du kannst dir dein Essen auch verdienen.“
    „Klar, aber wo bleibt da der Spaß?“
    Einen Moment lang blieb es still. Dann presste er hervor: „Hast du denn gar keine Moral?“
    „Nein.“ Und auch keine Grenzen bei meiner Sexualität, also küss mich endlich, verdammt noch mal! „Hab ich nicht.“
    Frustriert knackte er mit dem Kiefer – und verschwand.
    Biankas Arme fielen an ihre Seiten, und sprachlos blickte sie sich um. Er war verschwunden? Verschwunden? Ohne sie anzufassen? Ohne sie zu küssen? Arschloch! Wütend stapfte sie zu ihrem Auto.
    Lysander sah, wie Bianka wegfuhr. Er war hart wie Stein, schon seit sie nackt in ihrer Berghütte herumstolziert war, genüsslich ein Schaumbad genommen hatte und dann in dieses sündige Oberteil geschlüpft war. Verzweifelt gierte sein Schaft nach ihr.
    Warum konnte sie kein Engel sein? Warum konnte sie nicht jegliche Sünde verabscheuen? Warum musste sie sich stattdessen Kopf voraus in jedes Laster stürzen?
    Und warum war die Tatsache, dass sie diese Dinge machte – stehlen, fluchen, lügen – für ihn immer noch erregend?
    Weil so der Welten Lauf war, nahm er an, und das seit Anbeginn der Zeit. Versuchung sickerte durch alle Abwehrmechanismen hindurch, verwandelte einen, ließ einen nach Dingen lechzen, die nicht richtig waren.
    Es musste einen Weg geben, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen. Vernichten konnte er sie nicht, das hatte er bereits unter Beweis gestellt. Aber was, wenn er sie verändern könnte? Bisher hatte er es nicht wirklich versucht, es könnte also funktionieren. Und wenn sie seine Lebensweise annahm, könnten sie zusammen sein. Er könnte sie haben. Mehr von ihren Küssen, mehr von ihrem Körper.
    Ja, dachte er. Ja. Er würde ihr helfen, zu

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