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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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begann es plötzlich zu leuchten. So hell das Licht mir auch entgegenstrahlte, ich konnte meinen Blick nicht von den filigranen Gestalten wenden, die sich daraus lösten.
    Natürlich waren die echten Feen nicht mit den Märchenfeen aus den Kinderbüchern zu vergleichen. Sie waren weder so klein noch so seltsam bekleidet. Aber jede einzelne von ihnen war wunderschön, Männer wie Frauen. Wie sie sich, eingehüllt in dieses besondere Glitzern, tanzend auf uns zubewegten, verschlug mir beinahe den Atem. Sie umrundeten mich mit ihrem glockenhellen Lachen und berührten mich dann einer nach dem anderen mit ihren zarten Händen. Eine der Feen nahm im Anschluss daran meine beiden Hände und sofort durchströmte mich ein Teil ihres Lichts.
    »Mein Name ist Serafina. Wir freuen uns, eine solch junge Schwester wie dich begrüßen zu dürfen. Bist du bereit?«
    Mehr als bereit. Die weiße Magie von ihr durchströmte mich noch immer und gab mir absolute Gewissheit. Doch laut sprach ich mit einem Nicken nur die Worte: »Ich bin bereit.«
    »Dann sprich mir nach.
    Göttlicher Mond, schenk’ mir dein Gehör!
    Mein Herz und meine Seele verpflichte ich dir
    als Kämpfer des Lichts und der weißen Magie,
    den Feen vereidigt, eine wie sie.
    Brüder und Schwestern, tanzet den Reigen mit mir.
    Saget ab der Dunkelheit, Wut und Gier.
    Als eine von euch schwöre ich mein Leben
    als Verteidiger des Lichts euch zu geben. «
    Ich sprach ihr Zeile für Zeile nach. Mit jedem Wort wuchs die Macht um uns herum, vervielfältigte sich, bis die Luft derart getränkt war, dass sie eigentlich nicht mehr zum Atemholen taugen konnte.
    Als ich meine neuen Brüder und Schwestern bat, mit mir zu tanzen, nahmen sie sich an der Hand und tanzten um mich und Serafina herum, bis der Schwur in einer gleißenden Lichtexplosion endete.
    Mein Körper saugte Stück für Stück dieses Lichts in sich auf, bis auch der kleinste Funke erloschen war. Ich fühlte mich körperlich nicht anders als vor dem Feenreigen, höchstens vielleicht etwas gesünder. Die Wunden der Gefangenschaft waren alle verheilt. Aber in meinem Inneren hatte sich viel getan. Ich konnte die unsagbare Macht spüren, die jede Ader meines Körpers durchströmte. Ich spürte das Nichts, das von den gesamten negativen Gefühlen, die mit dem Schwur ausgelöscht worden waren, übrig geblieben war. Meine Gedanken waren so rein wie die Sommerwiese auf der wir immer noch ausgelassen tanzten.
    Ich sah mich um, konnte die Einhörner aber nirgends mehr entdecken. Nun hatte ich meinem Retter nicht einmal mehr danken können. Was wäre ohne ihn nur aus mir geworden?
    »Was bedrückt dich so, Schwester?«, fragte mich Serafina ebenso bekümmert.
    »Ich konnte Lesatis nicht für meine Rettung danken. Und jetzt werde ich ihn vermutlich niemals wiedersehen.« Dieser Gedanke machte mich unsagbar traurig.
    »Er ist es nicht, der dich gerettet hat. Die alten Mächte kommen nicht einfach so vorbei und mischen sich ein. Er hat die Bitte von jemandem erhört. Jemandem, dem die Gabe zuteilwurde, das Alte rufen zu können. Es muss jemand sehr Mächtiges sein. Soviel ich weiß, wurde schon seit Dekaden keiner mehr mit dieser Fähigkeit beschenkt.«
    Vic! Es musste Vic gewesen sein. Ich hatte sie doch gespürt, als ich in dem kleinen Keller eingesperrt war.
    »Ich muss zu ihr. Vic muss meine Retterin sein!«
    »Ich werde dich führen. Du bist hier in der Anderwelt, unserem Zuhause. Wir treten nur auf die Erde, um das Gute zu beschützen.«
    »Dann bin ich bei ihr genau richtig. Sie ist für mich die Personifikation des Guten.«
    »Dann folge mir.« Serafina nahm meine Hand und führte mich ein kurzes Stück den Bach entlang. Dann verschwamm die Szenerie des Waldes leicht und vermischte sich mit dem Bild einer Wiese vor einem alten Schloss. Es war, als liefen wir von einer Kulisse in die nächste, ein fließender Übergang, bis ich direkt vor einem Schloss stand. Fragend blickte ich mich um, doch Serafina war verschwunden. Ihre Stimme wehte von weitem zu mir herüber: »Sei unbesorgt, Schwester. Solltest du in Not geraten, rufe uns mit deinem Ring.«
    Ich sah auf meine Hände hinab. Ich trug nie Schmuck. Auch jetzt konnte ich keinen Ring an meinen Fingern sehen. Instinktiv tastete ich mit der linken Hand meine Finger der rechten entlang. Und dort, am Mittelfinger spürte ich ihn. Sehen konnte ich ihn immer noch nicht. Aber er war definitiv da. Erleichtert ließ ich meine Hand wieder sinken.
    Ich schaute mich weiter um. Das alte

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