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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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anderen Victoria werden. Sie war gruselig. Monsterhaft. Wie in einem schlechten Film.«
    Nun musste Aurelia sogar grinsen. Ich spürte ihren Stolz zu mir überschwappen und das motivierte mich so sehr, dass ich mich wieder aufrichten und beruhigt atmen konnte. Mein Blick wanderte zur großen Wanduhr. Es war schon kurz nach sieben Uhr. War ich wieder so lange unterwegs gewesen?
    »Wie bereits gesagt, ist etwas Übung nötig, um die Zeitspirale unter Kontrolle zu bekommen. Aber das verschieben wir lieber auf später. Du hast jetzt andere Prioritäten.«
    Ich nickte. Leider. Ich würde so gerne alles auf einmal lernen. Doch so viel Vernunft musste sein. Ein Schritt nach dem anderen. Und Zeitspiralen gehörten nun zu den letzten Dingen, die ich akut lernen sollte.
    »Wenn du möchtest, könnten wir noch kurz etwas Essen. Die Präkognition hat sehr viel Kraft gekostet und du solltest noch genug Energie haben, um die Portation zum Hotel zu schaffen. Hast du dein Gepäck bereits dabei?«
    Als ich verneinte, bot sie mir an, es in ihr Büro bringen zu lassen, solange wir in der Cafeteria wären. Ich stimmte zu und wir machten uns auf den Weg. In meiner Tasche piepte mein Handy. Eine SMS von Darian:
     
    wir sind eben gelandet. ich habe etwas gespürt. ich glaube, es kam von dir. völlig ungeordnete emotionen. angst, wut… ich konnte es nicht genau definieren. es hat mich völlig überrumpelt. alles okay bei dir?
     
    Er konnte mich spüren? Auf die Entfernung? Fragend sah ich Aurelia an.
    »Dein Freund hat einen sechsten Sinn. Man hört so einiges davon, zum Beispiel, dass sie die Gefühle eines Nahestehenden spüren können, obwohl sie ihn nicht sehen. Von einem Fühlen über diese Distanz höre ich zum ersten Mal. Mir scheint, als hättest du deinen Seelenverwandten gefunden.« Sie strahlte mich an.
    Ich musste ihr zustimmen. In Darian hatte ich etwas gefunden, was ich noch nie zuvor gehabt hatte und auch nicht zu suchen imstande war. Er war ein wichtiger Teil von mir, von meinem Ich.
    Wir saßen in der Cafeteria, genossen herrliche Pasta und tranken dazu ein kühles Glas Weißwein. Es war eine so entspannte Situation, dass kein Außenstehender uns hätte ansehen können, dass wir in weniger als einer Stunde ein altes Schloss in Deutschland beziehen würden und uns auf einen Kampf vorbereiten sollten, der die Welt verändern könnte.
    Für alle sah es nur so aus, als würde die Leiterin Aurelia mit der Debütantin Victoria gemütlich zu Abend essen.
    Kurz vor acht Uhr gingen wir in Aurelias Wohnzimmer und bereiteten uns auf die Teleportation vor. Unser Gepäck mussten wir in der Hand halten, weil es ansonsten natürlich hier bleiben würde. Ich war so aufgeregt, mein Magen fühlte sich an wie ein Bienenstock.
    »Das wird schon, keine Sorge«, sprach Aurelia mir Mut zu. »Du musst dich nur auf das Ziel konzentrieren. Halte den Schlüssel fest zwischen Daumen und Zeigefinger, so wie ich es dir erklärt habe. Dann fokussierst du das Ziel und schon bist du da. Willst du zuerst oder soll ich?«
    »Bitte geh du zuerst.« Meine Bienen im Bauch summten immer heftiger. Ich versuchte, ganz ruhig zu atmen.
    »Alles klar … Ach noch etwas: Stell dir am besten vor, wie du vor dem Gebäude stehst. Sonst müssen wir dich nachher überall suchen.« Mit diesem Satz war sie schon verschwunden und ich stand alleine da.
    Ich nahm meinen Koffer in die linke Hand, überprüfte noch einmal, ob meine Handtasche über der Schulter hing und griff nach dem Portationsschlüssel an meiner Kette. Das Schloss entstand Mauer für Mauer in meinen Gedanken. Ich hatte noch genau das Hologramm von Aurelia vor Augen. Nun malte ich mir aus, wie ich auf der großen Treppe vor diesem wunderschönen alten Hotel stehen würde und das Gefühl von Schwerelosigkeit setzte ein.
    Ich hielt meine Augen geschlossen, um nicht sehen zu müssen, wie alles an mir vorbeihuschte. Als das schwebende Gefühl vorbei war, öffnete ich sie wieder. Mein Blick glitt über zahlreiche Wiesen und Felder vor mir. Erschrocken drehte ich mich um, in Gedanken schon den nächsten Fehlversuch vor mir. Doch da sah ich bereits eine lachende Aurelia stehen. Gemeinsam mit Darian, Tom, Martin, den Elfen und Vampiren und einer Truppe anderer, die ich noch nie gesehen hatte. Darian stürmte sofort die Treppe herunter, nahm mich in den Arm und wirbelte mich hoch. Dafür, dass er keine physische Gabe hatte, konnte er mich erstaunlich leicht halten.
    Ich freute mich, dass ich ihn endlich wieder bei

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